Vorstoss von Mario Gratwohl, SVP, Niederwil (Sprecher)
Am 20. September warf der FC Aarau die favorisierten Young Boys aus dem Schweizer Cup. Überschattet wurde das Spiel durch Fanausschreitungen. Drei Grossräte stellen nun Fragen zum Vorfall.
...
Vorstoss von Mario Gratwohl, SVP, Niederwil (Sprecher)
Am 20. September warf der FC Aarau die favorisierten Young Boys aus dem Schweizer Cup. Überschattet wurde das Spiel durch Fanausschreitungen. Drei Grossräte stellen nun Fragen zum Vorfall.
Schon während des Spiels, das der FC Aarau 1:0 gewann, kam es zu Vorfällen im Stadion. Die Gästefans zündeten Pyros im grossen Stil, dabei kam es zu Panikreaktionen und Verletzungen. Nach dem Spiel kam es zu Ausschreitungen durch die Berner Fans. Durch Steinwürfe wurden zahlreiche Scheiben des Bahnhofs Aarau eingeschlagen, zudem wurde die Hauptunterführung stark in Mitleidenschaft gezogen. Darüber hinaus wurden zwei Polizeifahrzeuge teilweise stark beschädigt, ein Polizist erlitt leichte Verletzungen.
Der Vorfall hat nun ein politisches Nachspiel. Mario Gratwohl, SVP, Niederwil (Sprecher), Nicole Heggli-Boder, SVP, Buttwil, und Michael Notter, Mitte, Niederrohrdorf, haben gemeinsam eine Interpellation eingereicht. «Die Vorfälle beim Cup-Match zwischen dem FC Aarau und den BSC Young Boys werfen einen Schatten auf den sonst positiven sportlichen Aufschwung des Vereins», schreiben sie in ihrem Vorstoss. Pyroaktionen in den Fansektoren und die Zerstörung beim Rückmarsch der Fans zum Bahnhof seien nicht nur ein ernstes Sicherheitsrisiko, sondern auch eine gefährliche Eskalation, die nicht toleriert werden dürfe.
In Zukunft könnte es solche Spiele regelmässig geben
Die drei Grossräte stellen fest, dass sich der FC Aarau sportlich auf einem Höhenflug befindet. Geht dieser weiter, winkt Ende Saison der Aufstieg in die Super League. Ein Aufstieg, «den sich der Verein und seine Fans zweifellos verdient haben», wie die Grossräte anerkennen. Doch der Aufstieg dürfe nicht durch ausufernde Gewalt und die chaotischen Zustände in den Stadien überschattet werden. Spielt der FC Aarau nächste Saison tatsächlich in der obersten Liga, kommt es regelmässig zu «grossen Spielen» wie im September gegen YB. Und damit reisen regelmässig auch die Fans dieser Clubs nach Aarau, die Interpellanten befürchten eine noch höhere Intensität und Rivalität. Der FC Aarau könnte dann verstärkt zu einem Ziel für gewalttätige Ausschreitungen werden. Solche Vorfälle wie die am 20. September drohen dann zum Regelfall zu werden.
Was ist konkret geplant?
Für die drei Grossräte sind die Bilder von Fanausschreitungen mit schwer verletzten Menschen und den immensen Sachschäden «ein klares Zeichen, dass dringend gehandelt werden muss.» Zum Thema Ausschreitungen und Krawalle wurden bereits mehrere Interpellationen eingereicht, so in den Jahren 2014, 2015, 2018 und zuletzt 2024. Nun stellen die drei Grossräte der Regierung zwei weitere Fragen: 1. Welche konkreten Massnahmen ergreift der Regierungsrat, um diese unhaltbaren Zustände endlich in den Griff zu kriegen? 2. Braucht es für die Umsetzung der Massnahmen gesetzliche Anpassungen? Auf die Antworten kann man gespannt sein. --chh