Wie eine Liebeserklärung
02.05.2025 WohlenNach Umbau folgt das Fest
Chappelehof in Wohlen
Rund drei Jahre lang war der Chappelehof eine Grossbaustelle. Nun ist das imposante Haus rundum erneuert und saniert. Das Begegnungszentrum kommt freundlich daher und bietet Platz für vielfältige ...
Nach Umbau folgt das Fest
Chappelehof in Wohlen
Rund drei Jahre lang war der Chappelehof eine Grossbaustelle. Nun ist das imposante Haus rundum erneuert und saniert. Das Begegnungszentrum kommt freundlich daher und bietet Platz für vielfältige Angebote. Am 20. Mai 1965 war übrigens Spatenstich Dieses 60-Jahre-Jubiläum, der erfolgreiche Bauabschluss und die lückenlose Vermietung sind gleich mehrere Gründe, um kräftig zu feiern. Der Jubiläumsbenefizanlass findet vom 15. bis 18. Mai statt. Auch dazu gehört die Generalversammlung am 20. Mai. Dort wird dann Regierungsrat Jean-Pierre Gallati ein Grusswort an die Mitglieder des Trägervereins St. Leonhard richten. Auch er wird wohl nur positive Worte zum gelungenen Bauwerk haben. --dm
Jubiläumsbenefizanlässe vom Donnerstag bis Sonntag, 15. bis 18. Mai, rund um den Chappelehof
«Chappelehof – mon amour». Diese Bezeichnung ist zutreffend. Man muss ihn doch lieben, diesen Chappelehof. Erst recht nach der umfassenden Sanierung. Dies gilt es zu feiern. Zudem fand vor genau 60 Jahren der Spatenstich statt.
Daniel Marti
Man könne doch ein paar Geschichten erzählen, zum Spatenstich, über das Gebäude, über die geschichtlichen Hintergründe, über die Sanierung. Das alles würde genau am 20. Mai passen, dann ist der Spatenstich 60 Jahre her und der Trägerverein St. Leonhard hat Generalversammlung. Eine perfekte Idee von Autor Jörg Meier. «Ein Vorschlag, der weiterentwickelt wurde», sagt dazu Paul Huwiler, Präsident des Vereins St. Leonhard.
Aus der ursprünglichen Idee wurde ein viertägiges Fest mit anschliessender Generalversammlung. «Es steht nun alles: Benefizanlass, Spatenstich-Jubiläum, Wiedereröffnung und Einweihungsfeier», freut sich Huwiler. Vom Donnerstag, 15. Mai, bis am Sonntag, 18. Mai, wird gefeiert rund um den Chappelehof. Und am Dienstag, 20. Mai, schaut an der Generalversammlung noch Regierungsrat Jean-Pierre Gallati vorbei. Eine komplette Sache.
«Aufsehenerregendes Werk»
Das Programm ist also vielseitig (siehe Kasten unten). Lesung, Filmabend, Tag der offenen Tür, Galadinner mit Konzert, Brunch mit Musik. Dank der Idee von Jörg Meier, der nun den Anfang des Partyweekends gestalten darf. «Chappelehof – mon amour» heisst sein Beitrag. Wohler Geschichten aus 60 Jahren. In der Hauptrolle der Chappelehof. «Eigentlich wollten die Wohler Katholiken zu Beginn der 60er-Jahre eine zweite Kirche bauen», schreibt Meier. Dieses Projekt im Farn wurde dann verworfen – und man baute dafür den Chappelehof. Für die damalige Zeit sei das sowohl «von der Funktion als auch von der Architektur her ein aufsehenerregendes Werk» gewesen, so der Buchautor. In den letzten 60 Jahren hat kein anderes Gebäude «das gesellschaftliche Leben in Wohlen so stark geprägt wie der Chappelehof». Dies wird nun in einer heiteren Zeitreise «Chappelehof – mon amour» von Jörg Meier erzählt. Pianist Lukas Stäger spielt die passende Musik dazu.
Der Chappelehof hat schon etliche Kapitel geschrieben. Die jüngste Geschichte bilden der umfassende Umbau und die nötig gewordene Sanierung.
Sicherlich auch eine Erfolgsgeschichte. Die grösstenteils abgeschlossen ist. Noch ein paar wenige Aufträge müssen ausgeführt werden, plus Garantiearbeiten. «Ende Jahr sollte dann wirklich alles fertig sein», sagt Huwiler. Ansonsten erstrahlt das imposante Gebäude in einem neuen Kleid. Freundlich, einladend, zeitgemäss, modern.
Viele Komplimente und grosse Belastung
Restaurant, Praxisräume für die Kinderzahnärztinnen, Blumenladen, die 20 Wohnungen für Senioren und Seniorinnen im zweiten und dritten Obergeschoss – alles ist belegt und vermietet. Bei den Wohnungen gibt es sogar eine Warteliste. «Die Wohnungen sind eben sehr begehrt.» Jetzt erst recht, denn alle Räumlichkeiten erhielten zumindest eine Auffrischung. Der Umbau ist gelungen, er lohnte sich. «Ja, sicher», fügt Paul Huwiler an, «wir bekommen laufend viele Komplimenten, von allen Seiten.» Auch der Aufwand lohnte sich. «Ob wir uns das nochmals zutrauen würden, das ist allerdings etwas anderes», lässt er durchblicken, da die Belastungen gross waren und es immer noch sind.
Und die stressige Zeit ist noch längst nicht zu Ende. Verwalter Andy Bächer geht jetzt in Pension. Er wird am Galadinner des Benefizweekends verabschiedet. Die Nachfolge ist geregelt, allerdings erst ab November. Für die Reinigung wurde Letenkiel Teklebrhan angestellt, aber der Hauswartjob umfasst dann immer noch ein 40-Prozent-Pensum. Deshalb wird bis im November der Vorstand des Trägervereins noch stärker anpacken müssen. «Ehrlich gesagt, ich habe gedacht, nach dem Umbau können wir etwas zurücklehnen, jetzt wird es noch strenger», seufzt Huwiler.
Finanzsituation ist herausfordernd
Diese Einordnung trifft auch auf die finanzielle Lage zu. Die ist herausfordernd. Alle Mieträume müssen gut ausgelastet sein, dann geht die Rechnung einigermassen auf. «Das ist eine Herausforderung», urteilt er. Grosser und kleiner Saal, Sitzungszimmer, das Plattform-Lokal und die Kegelbahn sind Mieträume.
Die Bauabrechnung wird voraussichtlich nahe an einer Punktlandung sein. Die Sanierung samt Vorprojekt wird letztlich wie budgetiert rund 14 Millionen Franken kosten. Während der Umbauphase fehlten die Einnahmen, und die Sanierung in drei Etappen unter laufendem Betrieb hat ebenfalls Geld gekostet. «Die Schuldengrenze ist leicht höher als geplant», so Huwiler. «Grundsätzlich müssen wir einfach gut auf das Geld schauen. Die Situation ist herausfordernd. Aber auch das werden wir meistern», gibt sich Paul Huwiler zuversichtlich und kämpferisch.
«Chappelehof ist wie Wohlen»
Und sowieso: Der Präsident des Trägervereins will die positiven Sachen betonen. Welches ist aus seiner Sicht die Lieblingsecke, das Schmuckstück des frisch erstrahlten Chappelehofs? «Vielleicht das Restaurant. Aber das Haus bietet viele Sachen, die super sind.» Dann macht Paul Huwiler einen überraschenden Vergleich: «Der Chappelehof ist wie Wohlen. Viele tolle Anlagen sind verteilt, wie die Sportanlagen oder das Strohmuseum.» Im «neuen» Chappelehof gebe es diese Verteilung auch.
Zudem sei er ein richtiger Fan der Senioren-Wohnungen. Die Bewohnerinnen und Bewohner leben inmitten von Menschen und vielen Aktivitäten. Auch das sei eine besondere Geschichte. Also eine Story, die auch Jörg Meier erzählen könnte. Es sind ja persönliche Geschichten, die emotional mit dem Gebäude verbunden sind. Passend zu «Chappelehof – mon amour».