Wertvolle Unterstützung
04.04.2023 WohlenDer Elternrat der Bezirksschule Wohlen feierte sein 20-Jahr-Jubiläum
Rund 150 Elternteile engagierten sich in den letzten 20 Jahren im Elternrat. Davon profitierten die Bezirksschule, die Lehrpersonen sowie die Schülerinnen und Schüler nachhaltig. Dies ...
Der Elternrat der Bezirksschule Wohlen feierte sein 20-Jahr-Jubiläum
Rund 150 Elternteile engagierten sich in den letzten 20 Jahren im Elternrat. Davon profitierten die Bezirksschule, die Lehrpersonen sowie die Schülerinnen und Schüler nachhaltig. Dies wurde gebührend gefeiert.
Daniel Marti
Der Elternrat ist schon länger eine Erfolgsstory. Aber ursprünglich gab es sogar Opposition. Einen Elternrat brauche es doch nicht, meinte die Schulpflege vor über zwei Jahrzehnten. Darum sei ein Scheitern vorprogrammiert gewesen, erklärte Markus Fricker, Schulleiter-Stellvertreter der Bezirksschule. Fricker vertrat beim Jubiläumsanlass Schulleiter Paul Bitschnau, der gerade an einem Fuss Gips trägt und sich durch Fricker vertreten lassen musste. Gute Besserung. Darum wandte sich Fricker mit dem Worten von Bitschnau an die jubilierenden Eltern. Trotz Abwehrhaltung habe jedoch beim Pilotprojekt Elternrat bald ein «Geist kritischer Offenheit» geherrscht. Die von der Schulpf lege prognostizierten Befürchtungen und Startschwierigkeiten traten nicht ein. Aus dem Elternrat der Bezirksschule entwickelte sich eine Erfolgsgeschichte.
«Ganz viel erreicht»
Und die darf durchaus gefeiert werden. Vom Schülerchor der Bez gab es den musikalischen Ohrenschmaus serviert, weiter gab es einen feinen Apéro und die Besichtigung der aktuellen Schulräume der Bezirksschule. Weil das Schulzentrum Halde aktuell modernisiert wird, musste die Bez an den Oberdorfweg ziehen. Im Provisorium und im neuen Containerbau ist die gesamte Bezirksschule untergebracht, in beiden Gebäuden je neun Klassen.
«Es ist toll, dass es den Elternrat über eine so lange Zeit gibt», so Barbara Waldner, die aktuelle Vorsitzende des Elternrats, bei der Begrüssung. 149 Eltern waren während den letzten beiden Jahrzehnten im Elternrat tätig. «Und zusammen haben wir ganz viel erreicht.» Ausgehend vom ersten Elternrat. Und der war beim Jubiläumsanlass fast vollzählig anwesend. Die Gründungsmitglieder: Adriana Strebel, Andrea Keller, Anna Keller, Beatrice Bieri, Claudia und Martin Egloff, Elisabeth Horat, Pia und Marcus Helbling und Yvonne Jauslin.
«Viele Projekte wurden in dieser Zeit realisiert», so Barbara Waldner weiter, «einige werden sogar seit Jahren immer wieder durchgeführt, wie beispielsweise der Velocheck.» Dieser findet mittlerweile nicht mehr auf dem Pausenplatz, sondern im Verkehrsgarten im Schüwo-Park statt. Waldner zählte zudem das Elternkafi während der Besuchstage oder Berufe Wohlen + auf. Berufe Wohlen + ist mittlerweile ein eigenständiges Projekt geworden – und Mitglieder aus dem aktuellen Elternrat sind dabei. Auch Prävention ist ein stetes Thema. Die Projektgruppe «Prävention und neue Medien» diskutiert aktuelle Probleme und organisiert Vorträge zu aktuellen Themen.
Gleich das erste Projekt wurde auch umgesetzt
Auch für Markus Fricker und Paul Bitschnau gibt es nur Positives zu berichten. Dass nur «unzufriedene Eltern» im Elternrat mitwirken würden, wie von der Schulpflege einst befürchtet, ist nicht eingetreten. Es machten praktisch nur initiative Eltern mit, die die Kinder und ihren Werdegang im Mittelpunkt sehen.
Die erste Sitzung fand im Oktober 2002 im Restaurant Sternen statt. Es war der Startschuss für die Gründung des Elternrats, der sich laut Fricker prächtig entwickelte. Die Zusammenarbeit von Elternrat und Schule habe sich mit der Zeit sogar professionalisiert. «Diverse Arbeitsgruppen wurden gegründet und die waren eine wertvolle Unterstützung der Schülerinnen und Schüler.» Markus Fricker, oder eben Paul Bitschnau, erinnerten auch an das erste Projekt. Im ehemaligen Schwingkeller sollte ein Aufenthaltsraum realisiert werden. Das dauerte zwar – aber im Jahr 2009 konnte der neue Raum eingerichtet werden. Ohne Elternrat hätte es diesen Aufenthaltsraum vielleicht gar nie gegeben.
«Die Eltern haben sich nicht nur für ihre Projekte eingesetzt», sondern auch gegen Widerstände gewehrt. Dies gilt nicht nur für den Velocheck. Die Ratschläge des Elternrats haben sich beispielsweise auch bewährt bei der Modernisierung des Schulzentrums Halde oder beim Kampf gegen die Sparmassnahmen bei der Bildung, so Fricker.
Einblick ins neue Provisorium
Nicht gespart wird bei der Erneuerung, Sanierung und Erweiterung des Schulzentrums Halde. Das kommt auch der Bezirksschule zugute. Aber erst ab Mitte 2026, dann ist die «neue» Bezirksschule fertig erweitert und saniert. Bis dahin muss die Bez am Oberdorfweg funktionieren. In der neuen Containersiedlung und im benachbarten Fabrikgebäude sind je neun Bez-Klassen untergebracht. Markus Fricker stellte den Eltern den Container-Bau vor. Diese Bezeichnung klingt eigentlich abwertend, denn in diesem Übergangsschulhaus fehlt es der Bez an nichts. Grosszügige Räume, in denen die sogenannten Lernlandschaften ideale Bedingungen vorfinden. Was im Jahr 2014 mit zwei Klassen als Pilotprojekt begonnen hat, wird heute an der Bez hauptsächlich betrieben.
«Viele Schülerinnen und Schüler merken in den Lernlandschaften schneller, dass sie für sich selbst verantwortlich sind», so Fricker. Bei diesem Unterrichtsmodell sei zudem die Entwicklung nie fertig. Verbesserungspotenzial gibt es immer. So sind Lernlandschaften mittlerweile auch für die Sekundarschule und die Realschule in den Schulzentren Bünzmatt und Junkholz ein Thema. Und andere Schulen schauen bei der Bezirksschule Wohlen gerne vorbei, um sich vor Ort über die Lernlandschaften zu informieren. Letzte Woche war beispielsweise die Kanti Wohlen auf Stippvisite.