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21.11.2023 Dottikon, Region UnterfreiamtÖrtliches Gewerbe stellte sich mittels Tischmesse in der Dottiker Schule vor
Nach der erfolgreichen Premiere vor einem Jahr fand auch dieses Jahr für die Oberstufenschüler eine Tischgewerbeschau statt. An dieser konnten sie nicht nur mögliche ...
Örtliches Gewerbe stellte sich mittels Tischmesse in der Dottiker Schule vor
Nach der erfolgreichen Premiere vor einem Jahr fand auch dieses Jahr für die Oberstufenschüler eine Tischgewerbeschau statt. An dieser konnten sie nicht nur mögliche Lehrbetriebe kennenlernen, sondern erfuhren auch, worauf sie bei einer Bewerbung besonders achten müssen.
Chregi Hansen
In vielen Schulen des Freiamts kennt man das Konzept «Berufe+». An zwei Tagen können Schüler und Schülerinnen der zweiten Oberstufe diverse Unternehmen besuchen, die dort angebotenen Berufe kennenlernen und sich so ein Bild machen, was allenfalls für sie geeignet ist.
In Dottikon aber wählen Gewerbe und Schule einen anderen Weg. Hier gehen die Jugendlichen nicht raus, sondern kommen die Betriebe zu ihnen ins Schulhaus. «Das Echo nach dem letzten Jahr war sehr positiv. Und im Anschluss konnten sogar einzelne Schnuppertage vereinbart werden», erklärt Remo Isch, Schulleiter im Risi Dottikon. Und so besuchte das Gewerbe aus Dottikon und den umliegenden Gemeinden erneut die Schule. Und präsentierte seine Angebote.
Die Firmen taten dies auf originelle Weise. In vielen Fällen übernahmen deren Lehrlinge gleich selber die Präsentation ihrer Berufe. Und oft konnten die Schüler und Schülerinnen selber Hand anlegen und sich aktiv betätigen. Beispielsweise in einer Sicherheitsausrüstung einen Hindernisparcours absolvieren. Oder mit einer Putzmaschine ein paar Runden drehen. Wobei Letzteres die Jugendlichen in Scharen anzog. Und so mancher musste feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, mit dem Wagen um die Hindernisse zu kommen. In Zukunft werden sie die Arbeit der Hauswarte wohl mit anderen Augen sehen.
Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung
Den Schülern und Schülerinnen zeigen, was ihre Betriebe bieten, das war nur ein Teil des Programms. Zusätzlich kamen die Jugendlichen in den Genuss eines Interviews. Schulleiter Remo Isch stellte jeweils einem Lehrling und einem Lehrmeister einige Fragen zur Berufswahl. In der ersten Runde waren dies Vertreter der Firma Elektro Gisi in Dintikon, in der zweiten Runde war das viel grössere Unternehmen Dottikon ES zu Gast.
Für Yannick Seas, der sich im zweiten Lehrjahr als Elektroinstallateur befindet, war es ein ganz besonderer Auftritt. Vor zwei Jahren besuchte er selber noch das Schulhaus Risi. Sein Tipp an die jetzigen Schüler. «Schnuppert so viel wie möglich. Ich habe vieles angeschaut. Man spürt, wenn es für einen stimmt.» Er beispielsweise habe in verschiedenen handwerklichen Berufen geschnuppert. Man soll sich nicht im Voraus auf einen Beruf festlegen. «Das, was ich ursprünglich plante, hat nicht geklappt. Durch das Schnuppern habe ich eine tolle Alternative gefunden.»
Sein Lehrmeister Stefan Gisi sieht es ähnlich. Gleichzeitig warnte er: «Lasst euren Berufswunsch nicht fallen, wenn es euch beim ersten Schnuppern nicht gefällt. Vielleicht erlebt ihr es in einem zweiten Betrieb ganz anders.» Man solle also nicht nur verschiedene Berufe prüfen, sondern auch verschiedene Betriebe. Und einen weiteren Tipp gab er den Jugendlichen mit auf den Weg. «Achtet darauf, dass der Arbeitsweg nicht zu weit ist. Und schaut lieber in der Region nach einer Lehrstelle. Denn ihr müsst diesen Weg nachher drei oder vier Jahre täglich absolvieren.»
Sich informieren über mögliche Firma
«Schlechte Bewerbungen gibt es heute kaum noch», meinte Stefan Gisi auf die Frage von Remo Isch. Wie eine solche zu gestalten ist, lernen die Schüler im Unterricht. Wichtiger sei da schon der Eindruck beim Bewerbungsgespräch. «Informiert euch vorher über den Beruf und den Betrieb», so sein Ratschlag. Man solle Interesse zeigen und mit einem gesunden Selbstbewusstsein auftreten. «Wer nur stumm dasitzt, der hat schlechte Karten.» Und der Inhaber eines Elektrogeschäfts gab zu, dass ihm unter dem Strich der persönliche Eindruck wichtiger sei als die Noten.
Das Leben als Lehrling sei fordernd, gab Yannick Seas zu. Das Zusammenspiel von Schule und Lehrbetrieb sei neu, in seinem Beruf kommt auch noch die körperliche Belastung dazu. «Darum ist es fast schön, zwischendurch die Schule zu besuchen», erklärt er. Dies mache auch darum Spass, weil man Sachen lerne, die wichtig seien für den Beruf. Gross verändert habe sich das Leben aber nicht. «Ich habe etwas weniger frei und dafür etwas mehr Geld zur Verfügung», berichtet er. Letzteres haben die Schüler und Schülerinnen sicher gern gehört.