Wertvolle Erfahrung
28.02.2023 WohlenMiniunternehmen der Kanti Wohlen präsentieren sich an einer Pitch Competition in Aarau
Zum ersten Mal findet im Rahmen des Company Programme von YES ein solcher Pitch-Wettbewerb statt. Die vier Wohler Miniunternehmen «SevenTea», «thrift by», ...
Miniunternehmen der Kanti Wohlen präsentieren sich an einer Pitch Competition in Aarau
Zum ersten Mal findet im Rahmen des Company Programme von YES ein solcher Pitch-Wettbewerb statt. Die vier Wohler Miniunternehmen «SevenTea», «thrift by», «SoapUp» und «GG’s» stellen sich einer Jury in Aarau.
Die an der Kantonsschule Wohlen im Oktober gegründeten Miniunternehmen «SevenTea», «thrift by», «Soap Up» und «GG’s» sind nun seit einigen Monaten auf dem Markt, die ersten Hürden wurden überwunden und nun stellen sie ihr Unternehmen in einem sogenannten Pitch einer Jury vor. Ein Pitch ist eine kurze Vorstellung der Geschäftsidee, welche auch dazu gebraucht wird, Geldgeber für das Geschäft zu finden.
Die Miniunternehmen haben für ihren Pitch vier Minuten Zeit, gefolgt von einem sechsminütigen Interview durch die Jury. Im Pitch und im Interview wird die Fachkompetenz über das Produkt, Marketing, Finanzen und Lerneffekte der Unternehmerinnen und Unternehmer geprüft. Die Pitch Competition ist ein wichtiger Schritt, um im nationalen Wettbewerb von YES weiterzukommen.
Wichtige Hürde
Das Miniunternehmen «thrift by» setzt sich für Nachhaltigkeit im Kleiderhandel ein. Für den Pitch haben sie die einzelnen Arbeitsprozesse aufgeteilt. Während drei Teammitglieder den Text vorbereiten, sind die zwei anderen für die Powerpoint-Präsentation zuständig, die bereits im Vorfeld eingesandt werden musste. Für den einheitlichen Dresscode entschieden sich die jungen Frauen für einen grünen Pullover mit einer schwarzen Stoffhose.
Die Farbe Grün ist auch in der Präsentation und im Logo zu finden. «Grün wird mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht», sind die Unternehmerinnen überzeugt. Zunächst aufgeregt, freuen sie sich, «thrift by» der Jury und anderen Miniunternehmen zu pitchen. «Die Atmosphäre ist sehr angenehm, da sich die verschiedenen Unternehmen unterstützen», finden die jungen Geschäftsfrauen.
Für das Unternehmen «thrift by» aus Wohlen verlief der Pitch gut. Auch die anschliessende Fragerunde fiel den jungen Frauen relativ leicht. «Jedoch wurden wir mit der letzten Frage über den Markenschutz etwas überrumpelt», erzählt Felicity Heinz.
Doch sie lassen sich nicht aus der Ruhe bringen und planen bereits einen weiteren Anlass, um nicht mehr gebrauchte Kleider in den Umlauf zu bringen. Für die Unternehmerinnen ist die Pitch Competition eine sehr lehrreiche Erfahrung, der sie viel Positives abgewinnen können. Interessant ist es für die Teilnehmenden, zu sehen, wie sich andere Schulen für die Pitch Competition vorbereiten.
Mit Miniunternehmen angefangen
Zusätzlich erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit, an einem Gastreferat zum Thema «Bootstrapping – Von der Garage zum erfolgreichen Start-up» von Nicholas Hänny, YES-Alumnus und CEO von Nikin, teilzuhaben. Die Gründergeschichte von Nikin hat ihre Wurzeln im Company Programme. Der Mitgründer von Nikin hat während seiner Schulzeit selbst ein Miniunternehmen geführt. «Die Präsentation über Nikin von Nicholas Hänny hat unser Team sehr inspiriert», bestätigt Felicity Heinz.
Hänny verriet einige seiner Erfahrungen, wie beispielsweise, dass es nicht nur auf die Idee, sondern vor allem auf die Umsetzung der Idee ankommt. «Ausserdem soll man jederzeit nach Hilfe fragen», und man kann viele Unternehmerinnen und Unternehmer direkt auf LinkedIn um Rat fragen. Am Ende stehen die Siegerteams fest: «Alvetia» mit ihren O-mega Crackern aus Algen. «Baob UP», die einen Sirup mit der Superfrucht Baobab produzieren. «Scentastic», die nachhaltige Duftstifte produzieren, die als Hautpflege und als Parfüm geeignet sind, und «Cowotra», die ein eigenes Kochbuch für Date-Nights entwickelt haben − jeweils von der Alten Kantonsschule Aarau. «Less» von der Kantonsschule Zofingen mit ihren gesunden Energydrinks, welche sie in Glasflaschen verkaufen. Und «Refruit» von der Kantonsschule Baden (WMS), die einen Fruit Smash aus geretteten Früchten produzieren.
Die sechs Miniunternehmen stellten sich gekonnt den kritischen Fragen der Jury und überzeugten mit der Form sowie dem Inhalt ihrer Pitches.
Praxis und Wirtschaft an die Schulen bringen
Über 200 Unternehmen von 46 Schulen der Schweiz nehmen am Company Programme von Young Enterprise Switzerland (YES) teil. Das Programm hat das Ziel, Praxis und Wirtschaft an die Schulen zu bringen.
Es ermöglicht Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen 16 und 20 Jahren, ein Unternehmen zu gründen und dieses während eines Jahres zu führen. Dabei werden sie fachlich von Lehrpersonen sowie einem praktischen Berater unterstützt. Beaufsichtigt werden die jungen Unternehmer durch einen Programme Manager von YES. Zudem messen sich die Miniunternehmen in einem nationalen Wettbewerb. Kürzlich pitchten Schülerinnen und Schüler ihre Geschäftsideen an der Pitch Competition Aargau. Zum ersten Mal findet im Rahmen von YES ein solcher Pitch-Wettbewerb statt. Hier präsentieren sich 27 Miniunternehmen der Region Aargau während einem vierminütigen Pitch einer Jury von Expertinnen und Experten und stellen sich deren kritischen Fragen.
Regionale Siegerteams dürfen an die europäische Handelsmesse
Nebst dem Präsentieren ihres Miniunternehmens geht es an der Pitch Competition um viel mehr: Der Anlass dient als Kriterium für den Einzug in die nächste Runde. Schweizweit werden zuerst die Top 75 der Miniunternehmen und anschliessend die Top 25 (Finalisten) festgelegt. Die Top 75 der Schweiz stellen an der nationalen Handelsmesse im Shopville Zürich vom 1. bis 5. April aus. Zusätzlich dürfen die regionalen Siegerteams die Schweiz im März an der europäischen Handelsmesse in Wien vertreten. Nebst dem eingereichten Businessplan und der Pitch Competition f liessen ein Interview mit der Programmleitung sowie die Onlinepräsenz in die Bewertung ein. --mo