Wer folgt auf Schneider?
28.02.2023 Villmergen, Region UnterfreiamtGemeinderatswahl in Villmergen am 12. März
Für den frei werdenden Sitz im Gemeinderat treten Max Greuter und Fabian Lupp an.
Rosmarie Schneider wird aus Villmergen wegziehen und hat darum als Gemeinderätin demissioniert. Schon früh hat ...
Gemeinderatswahl in Villmergen am 12. März
Für den frei werdenden Sitz im Gemeinderat treten Max Greuter und Fabian Lupp an.
Rosmarie Schneider wird aus Villmergen wegziehen und hat darum als Gemeinderätin demissioniert. Schon früh hat ihre Partei, die SVP, Max Greuter als möglichen Nachfolger portiert. Angemeldet zur Wahl hat sich auch Fabian Lupp (parteilos), der bei den Wahlen im Herbst 2021 ein gutes Resultat erzielt hat.
«Für qualitatives Wachstum einsetzen»
Gemeinderatswahlen in Villmergen: Max Greuter, SVP
Max Greuter ist 44 Jahre alt, ledig, lebt seit dem Jahr 2010 in Villmergen und ist 2011 aus Überzeugung der SVP beigetreten. Er arbeitet als Leiter des Technischen Support-Centers und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung bei der Firma Hager in Emmenbrücke.
Chregi Hansen
Aus welchem Grund kandidieren Sie für den Gemeinderat Villmergen?
Max Greuter: Ich will meine Führungs- und Fachkompetenz im Gemeinderat für das Gesamtwohl aller Einwohner und Einwohnerinnen zur Verfügung stellen. Ich möchte mithelfen, die jahrelange Stabilität der Gemeinde Villmergen durch weiteres nachhaltiges Wachstum mit einer sicheren Energieversorgung sicherzustellen.
Warum ist Villmergen Ihrer Meinung nach die beste Gemeinde zum Leben?
Ich lebe in Villmergen, weil ich mich hier heimisch fühle, sesshaft wurde und der Standort für mein privates wie geschäftliches Umfeld perfekt ist. Von hier aus ist man in kurzer Zeit in Städten wie Basel, Zürich oder Luzern. Weiter zeichnet sich die Gemeinde seit Jahren durch eine aktive Gemeinschaft aus.
Welches ist Ihr Lieblingsort im Dorf?
Als Mountainbiker liebe ich die Natur. Somit fällt meine Wahl klar auf den Sandbühl bei Hilfikon, weil ich von dort aus eine wunderbare Aussicht auf unsere Gemeinde Villmergen habe. Ebenfalls gibt es im bewaldeten Höhenzug des Rietenbergs diverse schöne Aussichtspunkte auf unser Dorf. Einfach genial!
Welches ist die grösste Herausforderung in den kommenden Jahren und wie soll man ihr begegnen?
Das rasante Bevölkerungswachstum mit dem damit verbundenen verdichteten Bauen bringt problematische Folgen in Infrastruktur- oder Sicherheitsthemen mit sich. Ich will mithelfen, dass man mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln zielgerichtet und zweckmässig umgeht.
Der Bauboom macht vielen Einwohnern Sorgen. Wie stark soll Villmergen noch wachsen und wie lässt sich das steuern?
Mit der geltenden Bau- und Nutzungsordnung sind abweichende Lenkungsmassnahmen nur schwer umsetzbar. Die Einwohnerprognose für 2030 ist bereits erreicht. Mögliche Anpassungen dürfen die Wirtschaft jedoch nicht abwürgen. Ich setze mich für qualitatives, nicht aber für quantitatives Wachstum ein.
Wie kann die Gemeinde den Zusammenhalt der Bevölkerung fördern und die vielen Neuzuzüger integrieren?
Die Gemeinde Villmergen hat bereits viel anzubieten, um eine optimale Integration zu gewährleisten, sofern man diese annehmen will. Ich denke da unter anderem an die Jahrgängervereine. Ich habe mich in den letzten Tagen an der Fasnacht selbst davon überzeugen lassen. Das ist eine super Möglichkeit.
Der Gemeinderat möchte Tempo 30 im Bereich Unterdorfstrasse/Mitteldorfstrasse. Was sagen Sie zu dieser Forderung?
Für diese nachvollziehbare Forderung stehe ich überzeugt ein. Im «Kommunalen Gesamtplan Verkehr» führt der Transitverkehr über die Wohlerstrasse. Tempo 30 wird eine massive Verkehrsentlastung im Dorf bewirken. Dies führt zu mehr Sicherheit für Fussgänger, vor allem für Betagte, Kinder und Jugendliche.
Die finanziellen Herausforderungen für die Gemeinden werden immer grösser. Wie beurteilen Sie die Entwicklung und wie hoch darf der Steuerfuss maximal sein?
Mit 102Prozent sind wir seit 2018 gut aufgestellt, dies soll so bleiben. Der Spielraum ist klein, da der Anteil an gebundenen Ausgaben sehr hoch ist. Auch für künftige Investitionen muss stets abgewogen werden, ob sie wirklich notwendig oder nur wünschbar sind. Eine Obergrenze zu nennen, wäre nicht seriös.
Falls Sie gewählt werden: Welches Ressort würde Sie reizen und warum?
Ich werde nach dem Kollegialitätsprinzip das Ressort übernehmen, welches vom Gesamtgemeinderat beschlossen wird. Weiter werde ich meine Führungs- sowie Fachkompetenz in den Bereichen Energie- und Gebäudetechnik wie Energiemanagement für eine fachübergreifende Zusammenarbeit bereitstellen.
Falls Sie gewählt werden, wird der Gemeinderat nur noch aus Männern bestehen. Was sagen Sie dazu?
Ich bin der festen Überzeugung, dass die geeignetsten Personen portiert werden sollen, dies völlig losgelöst von Geschlecht, Bekanntheit oder Herkunft. Somit sind Führungs- und Fachkompetenz essenzielle Eigenschaften, welche in einem Exekutiv-Team gefragt und für die Gemeinde wertvoll sind.
Was unternehmen Sie noch bis zum Wahltag?
Die SVP hat im November letzten Jahres bereits früh für Transparenz zu meiner Kandidatur gesorgt. Wir halten an wöchentlicher Präsenz in diversen Medien bis zur Wahl hin fest. Alle Villmerger Ortsparteien empfehlen mich zur Wahl. Ich stehe an der öffentlichen GV am 3. März persönlich Rede und Antwort.
Und warum sollen die Villmerger Sie wählen?
Ich bin für die Verantwortung in der Gemeindeexekutive bereit und überzeugt, dass ich mit meiner langjährigen Führungserfahrung eine wertvolle Ergänzung des bestehenden Teams sein werde. Ich lenke, coache und führe mit Menschlichkeit, entwickle Strategien und präge diese nachhaltig.
Wahl in Villmergen
Am 12. März wird in Villmergen der Nachfolger von Rosmarie Schneider gewählt, die ihren Rücktritt aus dem Gemeinderat per Ende Juni erklärt hat. Für den frei werdenden Sitz kandidieren Max Greuter (SVP) und Fabian Lupp (parteilos). Im Vorfeld haben wir beiden Kandidaten die gleichen Fragen gestellt.
«Verschuldung im hochorangen Bereich»
Gemeinderatswahlen in Villmergen: Fabian Lupp, parteilos
Fabian Lupp ist 50Jahre alt, ledig, und hat fast sein ganzes Leben in Villmergen verbracht. Er ist parteilos. Lupp ist diplomierter Betriebswirtschafter und führt eine Einzelfirma im Bereich der Büroplanung und -organisation.
Chregi Hansen
Aus welchem Grund kandidieren Sie für den Gemeinderat?
Fabian Lupp: Ich bin hier aufgewachsen und habe hier mein soziales Umfeld. Villmergen liegt mir sehr am Herzen. Meine Motivation für das Amt hat sich seit der letzten Wahl nicht verändert. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger sollen auch bei dieser Wahl eine Auswahl haben.
Warum ist Villmergen die beste Gemeinde zum Leben?
Für mich, weil es meine Heimat ist. Für andere vielleicht, weil wir eine sehr offene Gemeinde sind mit einer vielfältigen Vereinskultur, wo sicher für jede Person etwas Passendes dabei ist. Wir haben dank regelmässigen Investitionen eine moderne Infrastruktur und sind verkehrstechnisch gut erschlossen.
Welches ist Ihr Lieblingsort im Dorf?
Von meinem Balkon aus habe ich eine schöne Aussicht auf den Wald und unsere prächtige katholische Kirche St. Peter und Paul. Im Sommer verbringe ich gerne etwas Zeit mit Freunden in einer der schönen Gartenwirtschaften.
Welches ist die grösste Herausforderung in den kommenden Jahren und wie soll man ihr begegnen?
Die Nettoverschuldung pro Kopf ist im hochorangen Bereich und muss im Auge behalten beziehungsweise abgebaut werden. Weitere Investitionen sollten deshalb möglichst auch im Verhältnis zu den Einnahmen getätigt werden. Zudem muss die Steuerkraft mit geeigneten Massnahmen gestärkt werden.
Der Bauboom macht vielen Einwohnern Sorgen. Wie stark soll Villmergen noch wachsen und wie lässt sich das steuern?
Man kann niemandem vorschreiben, was er mit seinem Land anstellen soll, solange er sich an die Bauvorschriften hält. Der Einfluss des Gemeinderates auf die Bautätigkeit ist dadurch eingeschränkt. Aber es geht ja auch viel in der Industrie, sodass sich die Post mit dem Neubau des Logistikverteilzentrums zum Standort Villmergen bekennt.
Wie kann die Gemeinde den Zusammenhalt der Bevölkerung fördern und die vielen Neuzuzüger integrieren?
Unsere vielfältige Vereinskultur nimmt hier sicher eine wichtige Rolle ein und bietet auch Neuzuzügern viele Möglichkeiten an, um sich am Gemeindeleben zu beteiligen. Gerade unsere Fasnachtstradition mit dem «Güüggen», den Guggen und die vielen Anlässe haben uns wieder eine unvergessliche Fasnachtszeit beschert.
Der Gemeinderat möchte Tempo 30 im Bereich Unterdorfstrasse/Mitteldorfstrasse. Was sagen Sie zu dieser Forderung?
Zur Verkehrsentlastung und Steigerung der Verkehrssicherheit ist dies eine sinnvolle und kostengünstige Massnahme. Zu Stosszeiten kann man dort sowieso nicht schneller als mit 30 km/h durchfahren. Weniger Verkehr bedeutet mehr Sicherheit an den Fussgängerstreifen und weniger Verspätung für die Linienbusse.
Die finanziellen Herausforderungen für die Gemeinden werden immer grösser. Wie beurteilen Sie die Entwicklung und wie hoch darf der Steuerfuss maximal sein?
Villmergen ist in den letzten Jahren enorm gewachsen, dies brachte dann halt auch viele Investitionen mit sich. Aktuell sind wir mit 102Prozent noch unter dem Durchschnitt aller Aargauer Gemeinden. Das Ziel muss sein, den Steuerfuss mit einer vernünftigen Ausgabenpolitik möglichst tief zu halten. Jetzt einfach eine Zahl zu nennen, wäre nicht seriös.
Falls Sie gewählt werden: Welches Ressort würde Sie reizen und warum?
Ich bin offen für jedes Ressort, auch für das von Rosmarie Schneider. Es sind interessante, vielfältige Bereiche, wo man intensiv mit Menschen zu tun hat. Ich verfüge über die entsprechende Sozialkompetenz, als selbstständiger Unternehmer weiss ich aber auch, dass man die Kosten im Griff halten muss.
Falls Sie gewählt werden, wird der Gemeinderat nur noch aus Männern bestehen. Was sagen Sie dazu?
Ich habe mit meiner Kandidatur absichtlich bis kurz vor Anmeldeschluss gewartet, um zu sehen, ob eventuell doch noch eine Frau kandidiert. Das war nicht der Fall. Natürlich wäre es zu begrüssen, wenn im Gemeinderat auch eine Frau dabei wäre. Aber es ist jetzt so, wie es ist.
Was unternehmen Sie noch alles bis zum Wahltag am 12. März, um genügend Stimmen zu holen?
Es wurde ja jetzt schon viel in den regionalen Medien publiziert. Persönliche Gespräche finde ich am wirksamsten. Die Fasnachtszeit war ebenfalls eine gute Gelegenheit, um sich mit den Leuten zu unterhalten und auch, um Fragen von interessierten Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern zu beantworten.
Und warum sollen die Villmerger Sie wählen?
Ich bin einer von hier und seit 45Jahren in Villmergen wohnhaft. Ich denke, ich bin mit meiner liberalen Einstellung und meinem Teamgeist eine gute Ergänzung zu den bestehenden Gemeinderäten. Zudem bringe ich dank meiner Selbstständigkeit die notwendige zeitliche Flexibilität für dieses Amt mit.