Weniger vom Wetter abhängig
12.09.2025 Wohlen, Sport, TennisBericht und Antrag zur Sanierung der Tennisplätze im Sportzentrum Niedermatten
Der Tennisclub Wohlen-Niedermatten ist der grösste im Kanton. Neun Tennisplätze gehören zur Infrastruktur. Nur sind alle ersatz- oder sanierungsbedürftig. Die Betriebs- ...
Bericht und Antrag zur Sanierung der Tennisplätze im Sportzentrum Niedermatten
Der Tennisclub Wohlen-Niedermatten ist der grösste im Kanton. Neun Tennisplätze gehören zur Infrastruktur. Nur sind alle ersatz- oder sanierungsbedürftig. Die Betriebs- und Unterhaltskosten steigen stetig. Die geplanten Allwetterplätze versprechen auch diesbezüglich Besserung. Der Gemeinderat beantragt 735 000 Franken.
Annemarie Keusch
Die Zahlen steigen stetig. 2015 waren es noch 30 600 Franken, im letzten Jahr ganze 69 000 Franken. So viel kosten die jährlichen Instandstellungen aller neun Tennisplätze. Kosten, die der Tennisclub trägt – die rund 60 000 Franken an jährlichen Kosten für die Platzwarte sind darin nicht enthalten. Damit die Tennisplätze bespielt werden können, ist immer mehr Aufwand nötig. «Die Plätze sind nach nunmehr 20 Jahren Nutzung in einem schlechten Zustand», schreibt der Gemeinderat im entsprechenden Bericht und Antrag. Und auch eine Zustandsbewertung durch einen renommierten Sachverständigen kommt zum gleichen Schluss: «Die zwei Plätze der Traglufthalle sind ersatzbedürftig und die sieben Aussenplätze sanierungsbedürftig.» Der Mergel-Sandbelag unter der Traglufthalle werde immer härter. «Problematisch sind der Staub und die Bewässerung. Grundsätzlich braucht es hier einen unterhaltsfreien Belag. Einen Belag, der für Tennishallen geeignet ist», heisst es im Gutachten weiter.
Wohlen fördert und unterstützt das Vereinswesen und Sportaktivitäten, bietet zeitgemässe Freizeitanlagen – unter anderem diese strategischen Leitsätze hat die Gemeinde formuliert. Der Tennisclub Wohlen zählt rund 530 Mitglieder und ist der grösste Tennisverein im Aargau. Die Anzahl Mitglieder wächst, auch jene der Juniorinnen und Junioren.
Mehr Vor- als Nachteile
Dass die Tennisplätze erneuert werden müssen, ist nicht neu. 2023 nahm der Gemeinderat das Projekt in den Finanzplan auf. Die Sanierung der Plätze 1 bis 4 war für 2025 vorgesehen, die restlichen Plätze für 2029. «Mit vorliegendem Bericht und Antrag kommt der Gemeinderat nun Forderungen anlässlich der Einwohnerratsberatung nach, den Kredit mittels gesondertem Bericht und Antrag zu unterbreiten», hält der Gemeinderat fest.
Darin führt der Gemeinderat aus, dass der laut Gutachten ungeeignete Mergel-Sandbelag ersetzt werden soll.
Auch weil dieser saisonale und witterungsbedingte Einschränkungen mit sich bringen – zusätzlich zu den hohen jährlichen Instandstellungskosten. Ein Allwetterbelag soll Besserung bringen, weil dieser auch bei Regen oder kühleren Temperaturen bespielbar ist. Neben der ganzjährigen Bespielbarkeit listet der Gemeinderat den geringeren Pflegeaufwand, die Wirtschaftlichkeit, die gute Drainage und die Langlebigkeit als weitere Vorteile auf. Aber es gibt auch Nachteile: höhere Investitionskosten, ein verändertes Spielverhalten und eine notwendige spezialisierte Reinigung. Für den Gemeinderat überwiegen aber die Vorteile. Aus mehreren Möglichkeiten für Allwetterbeläge favorisiert der Tennisclub einen Acrylbelag, der eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren hat. «Diese Beläge benötigen keine Bewässerung und keinen täglichen Unterhalt», schreibt der Gemeinderat. In der Regel genüge eine zwei- bis dreimalige Reinigung der Oberfläche pro Saison. Hinzu komme, dass rund alle vier bis fünf Jahre die Markierungen erneuert und die Belagsoberfläche überholt werden müsse.
Erste Etappe im Sommer 2026 in Betrieb nehmen
735 000 Franken – mit Kostengenauigkeit von plus oder minus zehn Prozent – betragen die Investitionen. Abzüglich eines Swisslos-Sportfonds-Beitrages von 95 500 Franken und einem Beitrag des Tennisclubs von 73 500 Franken, bleiben für die Gemeinde Kosten in der Höhe von 566 000 Franken. Die erste Etappe, die Tennisplätze 1 bis 4, soll nach einer Genehmigung des Einwohnnerrates im vierten Quartal des laufenden Jahres im Frühling 2026 gebaut und im Sommer 2026 in Betrieb genommen werden. Die Umsetzung der zweiten Etappe ist auf spätestens 2029 terminiert.
In seiner Schlussbetrachtung bilanziert der Gemeinderat, dass dank der modernen Allwetterplätze eine ganzjährige Nutzung möglich sei, ohne aufwendige saisonale Instandsetzung, was auch die Betriebskosten langfristig entlaste. «Die Sanierung schafft damit nicht nur eine zukunftsfähige Lösung für bestehende Probleme, sondern erhöht die Kapazität für den Trainingsund Spielbetrieb insgesamt.» Dem wachsenden Bedarf werde damit Rechnung getragen. Und mit der Sanierung der Tennisplätze komme die Gemeinde den Verpflichtungen aus der Grundsatzvereinbarung mit den am Sportzentrum Niedermatten beteiligten Vereinen nach und trage weiterhin zur Erreichung ihrer strategischen Zielsetzungen des Leitbildes bei. Entsprechend stellt der Gemeinderat erstens den Antrag zur Genehmigung von 735 000 Franken für die Sanierung der Tennisplätze und zweitens für die Beteiligung von zehn Prozent des Tennisclubs Wohlen Niedermatten an den Gesamtkosten.