Weiterhin hohe Investitionen
31.05.2024 Dottikon, Region UnterfreiamtAuch eine Art Bauwerk
Freiluftausstellung in Dottikon
Der Schweizer Fotograf Pierluigi Macor hat im Auftrag der Dottikon ES während der letzten drei Jahre die Entstehung der neuen Pharmawirkstoff-Produktionsanlagen fotografisch begleitet. Er hat ...
Auch eine Art Bauwerk
Freiluftausstellung in Dottikon
Der Schweizer Fotograf Pierluigi Macor hat im Auftrag der Dottikon ES während der letzten drei Jahre die Entstehung der neuen Pharmawirkstoff-Produktionsanlagen fotografisch begleitet. Er hat Eindrücke eingefangen und damit ein eigenes „Bauwerk“ geschaffen. Ein Teil der Bilder ist nun öffentlich ausgestellt rund um das Firmengelände des Unternehmens. --red
Jahresbericht 2023/24 der Dottikon ES: Mehr Umsatz, weniger Gewinn
Zwar stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent auf insgesamt 326,3 Millionen Franken. Wegen des Auf- und Ausbaus des Personals fiel der Gewinn aber tiefer aus als 2023. Auf die Auszahlung einer Dividende soll verzichtet werden.
Das Geschäftsjahr 2023 weist ein durch die vorhandenen Produktionskapazitäten begrenztes Umsatzwachstum aus. Die tieferen Margen sind die Folge von laufenden Vorleistungen in den Aufund Ausbau von Produktionspersonal für die Inbetriebnahme und den Betrieb der neuen, im Bau befindlichen Produktionsanlagen, um das Umsatzwachstum mit dem laufenden Geschäftsjahr dann wieder fortzusetzen.
Der Nettoumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent auf 326,3 Millionen Franken und war bezüglich Produkten und Kunden breit abgestützt. Der Materialaufwand war infolge des materialintensiveren Produktemixes im Vergleich zum Vorjahr mit 103,8 Millionen Franken um 1,2 Prozent höher. Der Personalaufwand erhöhte sich um 5,7 Millionen beziehungsweise 7 Prozent auf 87,7 Millionen Franken. Der durchschnittliche Personalbestand nahm um 4,3 Prozent auf 726 Vollzeitstellen zu. Zusammen mit dem zum Vorjahr um 11,1 Millionen tieferen übrigen betrieblichen Aufwand von 27,7 Millionen Franken resultierte ein um 5,2 Prozent tieferer EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 110,5 Millionen Franken. Die Abschreibungen und Amortisationen entsprachen beinahe dem Vorjahreswert. Es resultierte daher ein Betriebsergebnis (vor Steuern und Zinsen) von 89,8 Millionen Franken, das sind 6,4 Prozent weniger als im Vorjahr.
80 Millionen Franken Gewinn
Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 80,6 Millionen Franken (Vorjahr: 87,7 Mio), das sind 8,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Dies mit einer Reingewinn-Marge von 24,7 Prozent (Vorjahr: 27,5 Prozent). Der Cashflow aus Betriebstätigkeit erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 13 Millionen auf 102,7 Millionen Franken, hauptsächlich durch einen weniger starken Aufbau von Vorräten. Die Eigenkapitalquote lag bei 74,3 Prozent. Der Bestand an flüssigen Mitteln und kurzfristigen Finanzanlagen betrug am Ende des Berichtsjahres 200,6 Millionen Franken.
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung am 5. Juli, keine Dividende zu entrichten zwecks Reinvestition des Reingewinns im Unternehmen. Beantragt wird zudem die Wiederwahl von Markus Blocher als Präsident des Verwaltungsrates, die Neuwahl von Pierre-Alain Ruffieux als Vizepräsident sowie die Wiederwahl von Bernhard Urwyler als Mitglied des Verwaltungsrates.
Die demografische Entwicklung einer zunehmend alternden Bevölkerung und der daraus resultierende steigende Medikamentenbedarf, insbesondere in entwickelten Ländern mit hoher Kaufkraft, die Beschleunigung der Marktzulassung für neuartige innovative Medikamente, das Wachstum von Biosimilars und Generika sowie der Versuch der Regierungen, die Medikamenten- und Gesundheitskosten zu senken, sind mittel- und langfristig weiterhin wichtige Mengenwachstums- und Innovationstreiber im Biopharmamarkt.
Steigende Nachfrage
Dottikon ES hat sich bereits vor Jahren auf die erwartete Zunahme der Nachfrage nach chemischen Entwicklungsund Produktionskapazitäten vorbereitet. In einer ersten Phase wurde in zusätzliche Kapazitäten für Entwicklung und Qualitätsmanagement investiert. In einer zweiten Phase wurden die Produktionskapazitäten in den bestehenden Anlagen erweitert und durch gezielte Investitionen Engpässe beseitigt und der Produktionsausstoss erhöht. In der jetzt laufenden dritten Phase werden neue Produktions- und Trocknungsanlagen für chemische Pharmawirkstoffe erstellt, neue Lagerkapazitäten geschaffen und die Infrastruktur erweitert. Mit Fotovoltaikanlagen, redundanten Netzanschlüssen und einer sich im Bau befindenden Ersatzstromanlage mit geplanter Inbetriebnahme im Geschäftsjahr 2024/25 wird die autarke Stromversorgung in einer Mangellage erhöht.
Das Unternehmen investiert gesamthaft rund 700 Millionen Franken in neue chemische Produktions- und Trocknungsanlagen für Pharmawirkstoffe sowie in Infrastruktur – wovon bereits rund 400 Millionen in den vergangenen Jahren getätigt wurden und 300 Millionen in den kommenden Jahren folgen werden, rund die Hälfte davon im laufenden Geschäftsjahr. Zudem schafft das Unternehmen über 200 neue Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung, Produktion, Qualitätsmanagement sowie Technik und Engineering am Entwicklungs- und Produktionsstandort Dottikon im Kanton Aargau.
An der Einstandortstrategie festhalten
Im laufenden Jahr wird die neue Pharmawirkstofftrocknungsanlage und im kommenden Jahr dann die neue chemische Pharmawirkstoffproduktionsanlage in Betrieb genommen. Dies wird die Produktionskapazität am Standort Dottikon nahezu verdoppeln und erlaubt ein überproportionales Marktwachstum. Danach wird die Erstellung einer neuen chemischen Pilotproduktionsanlage für Pharmawirkstoffe in Angriff genommen. Für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 werden die Investitionen hoch bleiben. Die Einstandortstrategie wird fortgesetzt. Diese erlaubt kurze Entscheidungs- und Kommunikationswege.
Neue Produkte entwickeln
Die Nutzung der bestehenden Anlagen wird aktuell durch Effizienzsteigerung hochgehalten, bis die zusätzlichen neuen Anlagen in Betrieb genommen werden. Qualifiziertes Produktionspersonal für die demnächst in Betrieb gehenden neuen Pharmawirkstoffanlagen wird aufgebaut und ausgebildet. Zur Sicherung des langfristigen diversifizierten Wachstums wird Dottikon ES weiterhin mit dem eigenständigen Bereich «Performance Chemicals» neue innovative Produkte, welche ungedeckte Marktbedürfnisse ausserhalb des Pharmamarktes befriedigen, entwickeln und in Richtung Marktreife vorantreiben. --red