Weiterhin aktiv einbringen
23.04.2025 WohlenAn der Eiersuechete des Dorfvereins Anglikon ging der Blick schon vorwärts in den Wahlherbst
Wie immer an Karfreitag haben sich die Angliker beim Alpenzeiger versammelt. Während die Kinder im Wald nach den 170 versteckten Eiern suchten, konnten die Erwachsenen ...
An der Eiersuechete des Dorfvereins Anglikon ging der Blick schon vorwärts in den Wahlherbst
Wie immer an Karfreitag haben sich die Angliker beim Alpenzeiger versammelt. Während die Kinder im Wald nach den 170 versteckten Eiern suchten, konnten die Erwachsenen bei Kaffee und Schnaps über Themen diskutieren, die im Dorfteil bewegen. Dazu gehören auch die Wahlen im Herbst.
Chregi Hansen
Trotz des etwas unsicheren und eher kühlen Wetters machten sich viele Angliker auf den Weg zum Alpenzeiger. Die meisten von ihnen trotz des steilen Anstiegs zu Fuss. Gegen 100 Personen konnten die Organisatoren begrüssen. Die traditionelle Eiersuechete an Karfreitag ist bei vielen Familien fix in der Agenda eingetragen.
«Unser Verein und seine Aktivitäten erfreuen sich grosser Beliebtheit», kann Vizepräsident Mika Heinsalo feststellen. Als Beispiel dient ihm die Jubiläumsfeier im letzten August, die so viele Gäste anzog, dass man weitere Sitzplätze und Verpflegung organisieren musste. Auch andere Anlässe, welche der Dorfverein organisiert, stossen auf Anklang. «Wir haben auch dieses Jahr wieder ein schönes Programm zusammengestellt», betont Heinsalo. Daneben befasst sich der Vorstand aber auch mit den Wahlen im Herbst. Dann erhält Wohlen ein neues Parlament und einen neuen Gemeinderat.
Drei Sitze und damit eigene Fraktion als Ziel
Das Ziel für den Dorfteil Anglikon, den politischen Arm des Dorfvereins, ist klar. «Wir wollen unbedingt drei Sitze holen. Die letzten beiden Male haben wir den dritten Sitz nur ganz knapp verpasst», macht Heinsalo klar. Mit drei statt bis jetzt zwei Sitzen könnten die Angliker eine eigene Fraktion bilden. «Dann erhalten wir auch mehr Gewicht», ist Heinsalo überzeugt. Aktuell bildet der Dorfteil Anglikon zusammen mit der FDP eine Fraktion. Grundsätzlich funktioniert das recht gut, aber es gibt schon auch Punkte, in denen man unterschiedlicher Meinung ist. Nicht immer gelinge es, die Angliker Interessen gebührend zu vertreten.
Von den beiden bisherigen Vertretern im Einwohnerrat macht nur Mika Heinsalo weiter. Hansruedi Meyer hingegen verzichtet auf eine weitere Kandidatur. «Ich war jetzt acht Jahre dabei, bin inzwischen pensioniert. Jetzt sollen die Jüngeren übernehmen», sagt er. Heinsalo hingegen ist weiter motiviert, Verantwortung zu übernehmen. Auch wenn er manchmal das Gefühl hat, dass seine kritische Meinung nicht immer gut ankommt. Nun wurde ein Wahlkomitee gegründet, das eine Liste mit möglichst guten Kandidaten und Kandidatinnen zusammenstellen soll – erste Gespräche laufen schon.
Eigener Gemeinderatskandidat wäre wohl chancenlos
Gesucht seien Personen, die an Anglikon und Wohlen interessiert sind. «Es geht nicht nur um unsere eigenen Interessen, wir schauen für die ganze Gemeinde», betont denn auch Mika Heinsalo. Das sei wichtig, denn die Angliker brauchen umgekehrt auch die Unterstützung der Wohler. Dass dies funktionieren kann, beweist der Kampf für den Erhalt der Schule. Es sei wichtig, dass die Interessen des Dorfteils auch in Zukunft vertreten seien. Zumindest im Parlament. Eine Kandidatur für den Gemeinderat sei derzeit kein Thema, betonen die beiden Einwohnerräte. «Selbst wenn wir über geeignete Kandidaten verfügen, müssten die anderen Parteien Unterstützung anbieten. Solche Signale fehlen leider. Bei den Wahlen schauen die meisten eben nur auf sich selbst», bedauert Mika Heinsalo. Themen, welche die Menschen im Dorfteil Anglikon bewegen, gibt es doch einige. Etwa die Zukunft des Kindergartens. Oder der Ortsbus, dessen Linienführung für grosse Diskussionen sorgte. «Es ist toll, wie sich unsere Bevölkerung bei diesem Thema eingebracht hat», freut sich Heinsalo. Die jetzt favorisierte Lösung mit einer neuen Haltestelle an der Raimattstrasse und einem Ruftaxi sei ideal und für beide Seiten annehmbar, findet er. «Es ist schön, dass die Gemeinde bei diesem Thema auf uns gehört hat.» Die Arbeit des Dorfvereins sei wichtig, sein politischer Arm ebenso. «Viele Angliker kommen mit ihren Anliegen zu uns. Sie wissen, dass wir uns im Parlament für sie einsetzen», so Heinsalo.
Gemütlicher Ausklang
Er und Hansruedi Meyer hoffen, dass sie auch jüngere Personen von einer Kandidatur überzeugen können. Umgekehrt wurde die Eierauflesete genutzt, um zwei langjährige und verdiente Vorstandsmitglieder zu verabschieden. Kassierin Esther Huber und Aktuar Werner Schärer haben sich 14 Jahre lang für den Verein eingesetzt und wurden nun von Präsident Dani Seiler mit einem Präsent geehrt. Bevor die Kinder dann auf die Suche geschickt wurden. Und die Erwachsenen es sich am Feuer gemütlich machten.