Weil es immer weniger Platz hat
17.10.2023 Boswil, Region OberfreiamtDie Bucher Group aus Boswil schaffte als Erste in der Region einen schmalen Raupenkran an
Keine zwei Meter breit, keine drei Meter hoch. Riesig ist der Raupenkran Jekko nicht. «Genau darum gehts», sagt Franz Bucher. Seine Tiefbau AG hat weitherum den ersten ...
Die Bucher Group aus Boswil schaffte als Erste in der Region einen schmalen Raupenkran an
Keine zwei Meter breit, keine drei Meter hoch. Riesig ist der Raupenkran Jekko nicht. «Genau darum gehts», sagt Franz Bucher. Seine Tiefbau AG hat weitherum den ersten dieser Raupenkrans angeschafft. Bucher ist überzeugt: «Das ist die Zukunft.» Denn auf den Baustellen werden die Platzverhältnisse immer enger.
Annemarie Keusch
Es ist eine der Folge des verdichteten Bauens. Während das Zubetonieren der Landschaft so stark eingeschränkt ist, wird es innerhalb des Baugebiets immer enger. Speziell kommt dies zum Ausdruck, wenn neu gebaut oder umgebaut wird. Wenn die grossen Maschinen auffahren müssen, etwa für Abbrüche oder um Aushube zu machen. «Das wird mehr und mehr zum Problem», sagt Franz Bucher, der vor vielen Jahren mit einer Tiefbau AG startete. Mittlerweile zählt sie zur Bucher Group, genauso wie die Bucher Trans AG, Bucher Petrol AG und Bucher Kies AG. Trotz neuen Geschäftsfeldern, trotz Weiterentwicklung, der ursprüngliche Betriebszweig ist nach wie vor sehr wichtig. Das zeigen die Investitionen, etwa in den neuen Raupenkran Jekko.
«Es ist kein Kran, den wir jeden Tag im Einsatz haben», sagt Bucher. Vielmehr sei es einer, der dann eingesetzt wird, wenn für die anderen, grösseren Gefährte der Platz zu eng ist. «Und das kommt immer öfters vor», weiss Bucher. Die Zufahrten seien immer mehr beschränkt, der Platz auf der Baustelle ebenso. Also hat sich Bucher entschieden zu handeln. Seit gut einem Monat gehört der Raupenkran zu seinem rund 30 Fahrzeuge umfassenden Fuhrpark. Damit gehöre er nicht mehr zu den grössten Bauunternehmungen im Freiamt. «Wir sind noch 14 Mitarbeiter, plus regelmässig rund fünf Temporäre. Zur Spitzenzeit waren wir 30 Mitarbeitende», erzählt Bucher. Warum? «Ganz einfach, der Chef wird nicht jünger und sollte nicht mehr immer unter Strom stehen», sagt er und lacht. Bucher erzählt von natürlichen Abgängen, etwa durch Pensionierungen. «Und auch in unserer Branche ist es schwierig, qualifiziertes Personal zu finden.»
In Kanton Graubünden angeschaut
Aktuell ist der neue Raupenkran auf einer Baustelle in Sarmenstorf im Einsatz, wo ein Gebäude unterfangen wird, um einen Kühlwassertank einzubauen. Franz Bucher ist überzeugt von den Qualitäten des neuen Fahrzeugs. «Es ist ideal für Aushub, aber auch für Materialtransport und Abbrucharbeiten.» Am Kran sei sowohl eine Zange als auch ein Arbeitskorb montierbar. Bis zu 30 Meter Höhe sei die Reichweite, bis elf Tonnen Last könne er heben. Und das bei einer Breite von nur 1,84 Metern. «Viel schmaler als ein Lastwagen und weniger hoch.» Das Eigengewicht liege bei 18,3 Tonnen. «Kommt hinzu, dass der Kran über einen Elektromotor, also abgasfrei, betrieben werden kann.» Gerade für Arbeiten in Hallen sei das von grossem Vorteil.
Bucher ist der Erste in der Region, der sich ein solches Gefährt zulegte. In Berggebieten seien diese vermehrt im Einsatz. Bei einem Branchenkollegen in Graubünden liess er sich vom Raupenkran überzeugen. «Die Raupen sind ideal für unwegsames Gelände, kommen auch im Dreck gut vorwärts.» Er ist überzeugt, dass solche kleineren Fahrzeuge auch auf dem Bau die Zukunft sind. «Wenn die Platzverhältnisse immer enger werden, bleibt schlicht nichts anderes übrig.» Bucher spricht von einem neuen, weiteren Standbein. «Es läuft gut für uns, die Auftragslage stimmt, vor allem, was Spezialabbrüche betrifft. Dass wir uns hier weiter spezialisieren, ist sicher nicht schlecht.»