Weil die Hunde viel Liebe brauchen
10.02.2023 Niederwil, Haustiere, Region Wohlen, Region Bremgarten, Region Oberfreiamt, Region Unterfreiamt, Wohlen«Haustiere»: Peter Amstad führt mit seiner Familie in Niederwil die «4-Pfoten-Oase»
Während das Herrchen bei der Arbeit ist oder das Frauchen in den Ferien weilt, schauen die Amstads zu ihren Hunden. In ihrem «Hundeparadies» bieten ...
«Haustiere»: Peter Amstad führt mit seiner Familie in Niederwil die «4-Pfoten-Oase»
Während das Herrchen bei der Arbeit ist oder das Frauchen in den Ferien weilt, schauen die Amstads zu ihren Hunden. In ihrem «Hundeparadies» bieten sie auch Schwimmtherapie an. Und Peter Amstad sagt: «Bei uns haben die Hunde echten Familienanschluss.»
Annemarie Keusch
«Wir sind speziell anders oder anders speziell.» Peter Amstad sagt dies mit einem Lächeln im Gesicht. «Wir sind halt ein bisschen verrückt.» Er weiss, dass das, was sie machen, nicht alle verstehen. Die Tatsache, dass zu seiner Familie neben seiner Frau und den beiden Söhnen auch eine stattliche Anzahl eigene Hunde gehören, ist das eine. Dass sie an zwei Standorten – in Stetten und in Niederwil, wo die Amstads wohnen – zusätzliche aufnehmen, ist das andere. Was sie aber vor allem von anderen Hundepensionen unterscheidet: die Amstads halten die Tiere nicht in Zwingern, nicht in Boxen. Sondern sie sind im Haus, können sich frei bewegen, auch in den Schlafzimmern.
«Einige schlafen jede Nacht bei uns im Bett, mehrere im Schlafzimmer am Boden, andere auf dem Sofa im Schlafzimmer – wo auch immer sie wollen. Wir sagen nicht nur, dass wir Familienanschluss bieten, wir tun es auch. Dies aus der ehrlichen Überzeugung und Einstellung, dass Hunde wahrhaftige Familienmitglieder sind.» Dass mehr geputzt werden muss, ist die Folge davon. «Aber das nehmen wir für das Wohl der Tiere gerne auf uns.»
13 Jahre ist es her, dass seine Frau Sonja die Hundepension eröffnete, vor acht Jahren stieg auch er mit ein. Mittlerweile haben sie den Standort in Stetten ihren Söhnen übergeben. «In der Schweiz eine Hundepension zu führen, ist nicht einfach. Die Auflagen sind umfangreich, vor allem im Wohngebiet.» Man sei auf die Kulanz der Nachbarn angewiesen. «Aktuell ist diese in Niederwil da, zum Glück», sagt Amstad. Denn, obwohl Hundepensionen in Wohngebieten eher für Skepsis sorgen, gefragt sind sie durch und durch. «Wir sind komplett ausgelastet», sagt Peter Amstad. Fast wöchentlich kommen neue Anfragen, regelmässig müssen sie Absagen verschicken. Nach der Pandemie sei die Nachfrage gar noch angestiegen. «Die Leute sind mittlerweile sensibilisiert darauf, dass sie ihre Hunde nicht den ganzen Tag alleine zu Hause lassen sollen, während sie arbeiten. Zum Glück.»
Hunde lieben das Rudelleben
Von gross bis klein, von alt bis jung – die Hunde, die sie betreuen, decken die ganze Bandbreite ab. Alle leben im Rudel, mit zwei Hunden der Amstads als Rudelführer. «Das funktioniert bestens. Hunde sind es sich gewohnt, im Rudel zu leben. Die Neuen lernen, sich zu Beginn sanft einzugliedern. Dies geschieht absolut automatisch, da die Hunde das Rudelleben lieben.» Ganz unterschiedlich ist auch die Dauer, wie lange die Hunde bei den Amstads bleiben – von halben Tagen bis zu mehreren Wochen. Was sie mit den Hunden machen? Peter Amstad lächelt. «Eigentlich nichts. Natürlich, wir füttern sie, aber wir gehen nicht mit ihnen spazieren.» Nach einem Tag im Rudel sei die Auslastung mehr als genügend gross, zumal die Hunde in Niederwil und in Stetten genug Auslauf im Garten haben, den sie nutzen können, wenn sie wollen.
Sie sind ständig um Hunde herum. «Wir lieben diese Tiere einfach», sagt Peter Amstad. Und trotzdem, hat er nie Lust auf Hundepause? «Doch, natürlich. Insbesondere während den ersten Ferientagen erholen wir uns gerne ohne unsere Fellnasen. Dies dauert indes nie länger als 48 Stunden und dann beginnt unser Hundeherz wieder derart zu schlagen, dass unsere Gespräche den Hunden gewidmet sind.» Aber auch mit so vielen Hunden im Haushalt: «Wenn wir wollen, können wir abends in Ruhe einen Film schauen, auch wenn sie nebenan sitzen. Ein ständiges Gebell gibts bei uns nicht.» Amstad ist überzeugt, dass das auch mit der Nähe zu tun hat, die sie den Hunden eingestehen. «Ich rate allen, dass ihr Hund im Schlafzimmer bei ihnen schlafen kann. Es muss nicht im Bett sein, aber so gewinnt er Vertrauen, wird gelassener.»
Muskeln schonend im Wasser aufbauen
Neben der klassischen Hundepension bieten die Amstads auch physiologisch wertvolle Schwimmtherapie für Hunde. Diese erfolgt in einem kleinen Becken im 30 Grad warmen Wasser. «Es hilft etwa beim Aufbau von Knochen und Muskulatur nach einer Operation», weiss Amstad. Die Hunde schwimmen im Becken Figuren, damit sie alle Muskulaturen bewegen, teilweise gar mit Gegenstromanlage. «Man weiss, dass die Erfolge der Schwimmtherapie am grössten sind», betont Amstad. Das warme Wasser fördere eine nebenwirkungslose und rasche Heilung und die Belastung sei dank der Schwerelosigkeit im Wasser sehr gering.
Mehr Informationen finden Interessierte unter www.4pfotenoase.net.