Schaden im Wehr an der Tieffurt
Letzte Woche floss nur wenig Wasser durch Dottikon. Die Regenfälle gestern haben die Situation wieder geändert.
So schnell kann es gehen. Letzte Woche orientierte die Gemeinde noch über den tiefen ...
Schaden im Wehr an der Tieffurt
Letzte Woche floss nur wenig Wasser durch Dottikon. Die Regenfälle gestern haben die Situation wieder geändert.
So schnell kann es gehen. Letzte Woche orientierte die Gemeinde noch über den tiefen Wasserstand, die Unwetter gestern Montag und ein verstopfter Abf luss liessen den Pegel aber wieder ansteigen.
Trotzdem: Wer die letzte Woche bei Dottikon in die Bünz schaute, stellte schnell fest, dass der Wasserstand erheblich gesunken ist. Der Grund liegt darin, dass an der Wehranlage bei der Tieffurt ein unerwarteter Schaden entstanden ist. Dies hat zum Abfluss des sonst aufgestauten Wassers geführt.
Sicherheit gewährleistet
In Absprache mit den zuständigen kantonalen Stellen haben die Betreiber der Wehranlage folgende Sofortmassnahmen beschlossen: Zur Sicherheit im Unterwasser und bezüglich Ökologie im unterliegenden Abschnitt der Bünz wird die Stauhöhe bis auf Weiteres gesenkt bleiben. Um die Hochwassersicherheit weiterhin vollumfänglich zu gewährleisten, bleibt die automatische Steuerung der beiden äusseren Wehrtafeln in Betrieb. Die Fische im Oberlauf des Mühlekanals wurden abgefischt und in die Bünz verlegt.
Der Schaden tritt ausgerechnet zu einem Zeitpunkt auf, an dem der Rückbau des Wehrs bereits beschlossene Sache ist, aber noch nicht vorgenommen werden kann. Dies, weil nach der gewonnenen Referendumsabstimmung unklar bleibt, wie die neue Brücke in der Tieffurt aussehen soll. Um Synergien zu nutzen, soll der Rückbau gleichzeitig mit dem Bau der neuen Brücke und der Aufwertung der Bünz erfolgen. Zudem gibt es eine Einsprache gegen den Rückbau.
Genügt nicht den Anforderungen
Am geplanten Rückbau des Wehrs ändert sich aber nichts. Das bestehende Kleinwasserkraftwerk hat seinen Betrieb bereits eingestellt, weil es nicht mehr den geltenden Anforderungen entspricht und die Konzession nicht mehr verlängert wurde. Die Tieffurtmühle besass das Wasserrecht seit Jahrhunderten. Der Wegfall des Kraftwerks hat aber auch Vorteile. Er macht es möglich, die alte Wehranlage abzubauen, welche die Fische bisher am Aufwärtsschwimmen hinderte und dafür sorgte, dass die Bünz in Dottikon eher ein Stausee als ein Fliessgewässer war. Dies soll sich jetzt ändern.
Den Kredit zur Revitalisierung der Bünz haben die Stimmbürger bereits genehmigt. So soll der gesamte Abschnitt zwischen dem Tennisplatz und der Hendschikerbrücke neu gestaltet werden. Der Gewässerraum wird verbreitert, in Zukunft soll die Bünz nicht mehr gerade, sondern in Schlangenlinien durch das Dorf fliessen können und sich teilweise den Weg sogar selber bahnen. Dank einer tiefen Niedrigwasserrinne werden die Fische auch bei wenig Wasser und hohen Temperaturen ihren Lebensraum finden. Gleichzeitig soll dieser neu belebte Naturraum und die sich neu entwickelnde, spannende Bachlandschaft für die Bevölkerung erlebbar sein. Nicht nur in der Parkanlage, wo Zugänge ans Gewässer und neue Ruheräume in Gewässernähe für alle Generationen geschaffen und die Verbindung des Baches mit dem Park hergestellt wird, sondern generell durch die durchgehende Wegverbindung am Ufer der künftig attraktiven Dottiker Bünz entlang. --red