Wasserrutschen den Bogen hinab
26.05.2023 BremgartenAttraktion auf der «Leuefäscht-Insel-5»: die Wasserrutschbahn aus Hermetschwil-Staffeln
Am «Leuefäscht» vom 22. bis 25. Juni laden elf Festinseln in und um die Altstadt mit Darbietungen, Musik und gastronomischen Angeboten zum freudigen ...
Attraktion auf der «Leuefäscht-Insel-5»: die Wasserrutschbahn aus Hermetschwil-Staffeln
Am «Leuefäscht» vom 22. bis 25. Juni laden elf Festinseln in und um die Altstadt mit Darbietungen, Musik und gastronomischen Angeboten zum freudigen Inselhüpfen ein. Die verkürzte Wasserrutschbahn des Vereins «Eventschmiede» bringt nassen Spass den Bogen hinab, von der «Sonne» zum «Adler».
Die 274 Meter lange Wasserrutsche war als Geschenk für ein Dorffest in Hermetschwil-Staffeln gedacht, war über lange Jahre geplant und entwickelt worden, kam aber erst im August 2021 zur Erstauflage. Die nasse Rutschpartie führt seither jedes Jahr den steilen und kurvigen «Suterhübel» von Staffeln nach Hermetschwil hinunter. Als Trägerschaft installierte sich der eigens gegründete Verein «Eventschmiede» um Jwan und Silas Müller. Am diesjährigen «Leuefäscht» führt eine Kooperation von vier Gruppen die «Insel 5»: die Eventschmiede (Rutschbahn), die Reusslauf-Vereinigung, Reusskultur (Oktoberfest-Organisatoren) und die Hermetschwiler Vereine – gesamthaft über die vier Festtage gut 100 Personen.
Rutschbahn auf 70 Meter verkürzt
Die Hauptattraktion ist hier am Bremgarter Bogen viel einfacher zu handhaben, nur schon weil die Strecke keine Kurven kennt und weniger steil ist. Eingestiegen in die Wasserrutschbahn wird auf der Höhe der «Sonnen»-Terrasse. Die Wasserfans brausen im 60 Zentimeter breiten und seitlich einen Meter hohen Kanal auf aufblasbaren Elementen 60 Meter weit und landen zuunterst im zehn Meter langen Auffangpool.
Weil diese Strecke in der Stadt von oben bis unten gut überblickbar ist, kann auf die Rot/ Grün-Lichtanlage verzichtet werden. Vier Helfer garantieren einen sicheren Betrieb. Der Zutritt ist einfach: Mit dem Tagespass à zehn Franken sausen Kinder und Erwachsene hinunter, sooft sie wollen. Um den Nervenkitzel noch zu heben, gibt es zwei Angebote dazu: Gruppen können die Zeit messen lassen und kommen auf eine Rangliste. Einzelpersonen und Gruppen erhalten eine Auszeichnung für die beste Verkleidung bei ihrem Rutschauftritt.
Und dann gehts rechts in den «Ibiza-Beachclub»
Die weiteren Attraktionen der «Insel 5» erschliessen sich durch ein grosses Holzbogentor beim «Adler», dem Zugang in die Unterstadt, auf und rund um den Stutzplatz. Blickfang ist die doppelstöckige Container-Bar, dazu eine Bühne, ein Festzelt und die Wohlfühloase mit Ibiza-Feeling, möbliert mit Lounges, Liegestühlen, Sommerferiengefühl-ähnlich wie jeweils das Gelände vor dem sommerlichen «Stiefelchnächt»-Bauwagen hinter dem Casino. Auf der Bühne spielt jeden Abend ein Hauptact, untertags säuselt Hintergrundmusik zum Traumthema Ibiza. Im Zelt werden Paella, Chicken Nuggets und Tapas gereicht, in der Bar unzählige Getränke und Cocktails zu Chicken Wings. Am Sonntag ist «Zmorgebrunch». Aus dem damaligen Wasserrutschbahn-Anlass ging noch eine schöne Geschichte hervor. Jwan Müller werkelte 2019 am ersten Wasserrutschbahn-Event von Staffeln nach Hermetschwil hinunter. Schon damals trieb ihn die Idee um: kein Einweggeschirr wegen üblem Abfall, kein Glas und damit keine Scherben wegen der Kinder. Er suchte nach dem Mehrwegbecher und recherchierte auf Google.
«Rent a Cup» liefert Mehrwegtrinkbecher, Geschirr und Gläser
Als die EU 2020 Einwegbecher tatsächlich verbot, da war er schon längst dabei. Jwan wollte mehr Nachhaltigkeit. Und fand seine Mehrweg-Geschirrspülmaschine in Deutschland bei der Firma «Meiko», die grösste und nachhaltigste Mehrweg-Waschmaschine Europas steht jetzt im Gewerbegebiet «Fendler» in Nesselnbach. So entstand das Start-up «Rent a Cup – Mehrweg statt Einweg». Silas Müller hat seine Bankkarriere zugunsten dieses Geschäftsmodells aufgegeben. «Rent a Cup» hat inzwischen eine Kapazität von einer Million Mehrwegartikeln – Becher, Besteck, Geschirr etc. – das vermietet und auf Platz geliefert und zur Reinigung ausgewechselt wird. «Rent a Cup» bedient am «Leuefäscht» alle elf Inseln direkt jeden Morgen. Das System funktioniert denkbar einfach: Je Trinkbecher wird ein Zweifränkler als Depot eingefordert, wer ihn auf einer Insel zurückgibt, erhält den Zweifränkler zurück. Der buchhalterische Depotaustausch verläuft hinter den Kulissen. -rts