Kürzlich wurde die Baubewilligung für Umbauten bei der Taracell AG im vereinfachten Verfahren erteilt
Taracell investiert weiterhin in Künten. Aktuell wurde die Baubewilligung für den Umbau einer Lagerhalle zur Produktionshalle erteilt. Der Wegzug nach ...
Kürzlich wurde die Baubewilligung für Umbauten bei der Taracell AG im vereinfachten Verfahren erteilt
Taracell investiert weiterhin in Künten. Aktuell wurde die Baubewilligung für den Umbau einer Lagerhalle zur Produktionshalle erteilt. Der Wegzug nach Lupfig scheint dennoch beschlossene Sache zu sein.
Die Taracell AG erweitert am Hauptsitz in Künten nochmals die Produktion. Das Unternehmen, das aus organischem Kunststoffgranulat unter Einfluss von Dampf und Wärme verschiedenste Verpackungen produziert, hatte ein entsprechendes Baugesuch eingereicht, das kürzlich bewilligt wurde.
Um der steigenden Nachfrage nachzukommen, sei man gezwungen, den Maschinenpark auszubauen und zu optimieren, heisst es im entsprechenden Projektbeschrieb. Weil die Platzverhältnisse in der bestehenden Produktionshalle bereits ausgereizt seien, habe man Alternativen am Standort finden müssen. Diese Alternative sah man in einer bestehenden Lagerhalle. Diese solle «ertüchtigt» werden, sodass sie den modernen Ansprüchen einer Produktion entspricht.
Dazu soll das Holztragewerk von der Fassade befreit und mit neuen Wärmedämmplatten verkleidet werden. Geplant sind ausserdem grosszügig ausgelegte Fenster, um genügend Licht in die Halle zu bringen. Die Halle soll zudem in einem ähnlichen Farbton wie die bisherige Produktionshalle gehalten sein. Die Grösse der Halle bleibt unangetastet: «Es ist immer noch das gleiche Volumen, lediglich die Nutzung ändert sich, daher haben wir es im vereinfachten Verfahren bewilligt», erklärt Vizeammann Yves Moser auf Nachfrage. Das Bauprojekt lässt aufhorchen, plant das Unternehmen doch eigentlich seit Langem, den Standort Künten aufzugeben.
Baustart in Lupfig vermutlich 2024
Die ursprünglichen Pläne der Taracell, nach Niederwil umzuziehen und dafür im dortigen Gewerbegebiet «Geere» ein 175 Meter langes, 50 Meter breites und bis zu 20 Meter hohes Büro- und Produktionsgebäude mit Hochregallager zu bauen, waren 2019 allerdings bei einer Referendumsabstimmung bachab geschickt worden. Bedeutet das aktuelle Bauvorhaben in Künten, dass das Unternehmen doch auf lange Sicht bleibt? «Unser letzter Stand ist, dass sie die Absicht haben, zu zügeln und sich der Auszug über einen längeren Zeitraum hinziehen wird, daher werden noch Investitionen am Standort Künten getätigt», sagt Yves Moser.
Taracell selbst hält sich auf Anfrage des «Reussboten» bedeckt: «Als unabhängige Familienunternehmung kommunizieren wir keine strategischen Ausrichtungen in der Presse. Wir überlassen es den Gemeinden Künten und Lupfig, zeitgemäss zu informieren», lautet das knappe schriftliche Statement des Kommunikationsverantwortlichen Markus Fuchs, der damit jedoch indirekt Lupfig als künftigen Standort bestätigt. Bereits im März war in verschiedenen Medien Lupfig als neuer möglicher Standort gehandelt worden. Lupfigs Gemeindeammann Richard Plüss bestätigt die Baupläne des Unternehmens in seiner Gemeinde: «Taracell plant 2024 den Baustart, aber bisher wurde noch kein Baugesuch eingereicht», sagt er am Telefon auf Nachfrage. Die Bauzeit werde voraussichtlich ein Jahr dauern.
Für die Gemeinde Künten wäre der Wegzug des Unternehmens zwar ein finanzieller Verlust. Das Firmenareal würde laut dem 2022 veröffentlichten «Räumlichen Entwicklungsleitbild» aber Potenzial für die weitere Entwicklung der Gemeinde bieten. Denkbar wären beispielsweise eine Mischnutzung oder die Entstehung von neuen Wohnungen sowie eine stärkere Anbindung an den Ortskern. Details zur künftigen Nutzung und Verdichtung soll eine geplante Vertiefungsstudie ergeben. --ml