Vorbildliche Hilfsbereitschaft
19.12.2023 WohlenSchülerinnen und Schüler aus dem Bünzmatt-Schulhaus bringen frischen Wind ins Wohn- und Pflegeheim Senevita Güpf
Aus einer spontanen Idee ist ein vielfältiges Projekt entstanden. 45 Schülerinnen und Schüler aus dem ...
Schülerinnen und Schüler aus dem Bünzmatt-Schulhaus bringen frischen Wind ins Wohn- und Pflegeheim Senevita Güpf
Aus einer spontanen Idee ist ein vielfältiges Projekt entstanden. 45 Schülerinnen und Schüler aus dem Bünzmatt-Schulhaus leisteten wertvolle Einsätze im Wohn- und Pflegeheim Senevita Güpf.
Am Anfang stand eine schüchterne Anfrage des Wohn- und Pflegeheims Senevita Güpf an die Schule im Bünzmatt, ob man einige Schülerinnen und Schüler entbehren könnte, die beim Schieben von Rollstühlen Unterstützung leisten oder um Spaziergänge mit mehreren Bewohnern des Wohn- und Pflegeheims zu ermöglichen. «Was für eine wunderbare Idee, so würden sowohl die Bewohner der Senevita Güpf als auch unsere Schüler an die frische Luft kommen», fand Susanne Wagner, Leiterin Timeout-Raum und soziales Engagement im Schulhaus Bünzmatt.
Malen, kleben, stecken
Ein erstes sehr sympathisches Gespräch mit Lucia Garajova (Leiterin Pflege) und Eléonore Studer (Aktivierungsfachfrau) machte schnell klar, dass beide Seiten Freude an einer Zusammenarbeit hätten, die weit über Spaziergänge hinausgehen sollte.
Die Idee vom sozialen Engagement war geboren. Diese sollte die Schüler und Schülerinnen ermutigen, sich im Altersheim zu engagieren. Zusammen mit Eléonore Studer, die eine vertraute Ansprechpartnerin wurde, konnten die Schülerinnen und Schüler das Projekt mit Leben füllen.
So kommen seit dem ersten Einsatz Mitte September regelmässig Schülerinnen und Schüler an ausgewählten Mittwochnachmittagen zum gemeinsamen Basteln oder Spazierengehen ins Altersheim, wo sie betreut von Eléonore Studer gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Senevita Güpf an kreativen Projekten arbeiten. Es wird gemalt, geschnitten, geklebt, gesteckt und von Schülern dort unterstützt, wo die älteren Hände vielleicht nicht mehr so mögen.
So entstehen wundervolle Deko-Objekte, je nach Jahreszeit oder Anlass, die dann verschickt, verschenkt oder im Altersheim zur Dekoration aufgehängt werden. Mit immer neuen kreativen Ideen schafft es Eléonore Studer, Jung und Alt zu begeistern und fröhliche Akzente im Restaurant oder auch in ihrem Aktivierungszimmer zu setzen. Natürlich werden alle f leissigen «Handwerker» zum Abschluss immer noch mit einem feinen Zvieri belohnt.
Grosses Interesse: 45 freiwillige Helfer
Auch Thomas Zimmerli, Leiter Senevita Güpf Wohlen, hat viel Freude an dem lebendigen Miteinander der verschiedenen Generationen und gesteht, dass er am liebsten noch einen integrierten Kindergarten im Haus hätte.
Als das neue Projekt in allen Oberstufen-Klassen vorgestellt wurde, waren die Initianten unsicher, ob man für den ersten Einsatz 4 bis 5 Schülerinnen und Schüler zusammenbekommen würde. Alle wurden überrascht und überrannt. Am Ende waren 45 freiwillige Helfer auf der Liste. Und all jene, die am liebsten jede Woche gegangen wären, mussten vertröstet werden. Schön ist, dass auch das Altersheim immer wieder mit neuen Ideen auf die Schülerinnen und Schüler zugeht. So durfte der Chor an der Weihnachtsfeier in der Senevita Güpf auftreten. Ebenso durften zwei Schüler im Rahmen eines Schul-Time-outs in die Senevita Güpf geschickt werden, wo sie ein paar Tage auf andere Gedanken kommen und den Hausdienst unterstützen durften.
Im Rahmen des «Projekte und Recherchen»-Unterrichts konnten die Schülerinnen und Schüler sogar einen eigenen Bastelnachmittag im Altersheim gestalten. Bei selbst gebackenem Kuchen und herbstlicher Dekoration entstanden stimmungsvolle Mandalas aus Naturmaterialien sowie kleine Igel. Was für solch einen Nachmittag alles vorbereitet, eingekauft und organisiert werden muss, war eine wertvolle Erfahrung für die Jugendlichen.
Von der Schnupperlehre zum Praktikum
Inzwischen wurde die Zusammenarbeit noch ausgebaut. Und der soziale Gedanke steht stets im Vordergrund. Um einen Schüler aus dem RIK (regionaler Integrationskurs) in seinem Werdegang zu unterstützen, wurde Thomas Zimmerli nach einer Möglichkeit angefragt, dem jungen Mann aus Afghanistan während der Ferien einen Einblick in die verschiedenen Berufe der Senevita Güpf zu ermöglichen. Gesagt, getan. Der Schüler war nach zwei Wochen begeistert von den netten Leuten vor Ort, die es alle gut mit ihm meinten. Nach einer so tollen Schnuppererfahrung war der Wunsch gross, auch weiterhin in Form eines Praktikums bei der Senevita Güpf Erfahrungen sammeln zu dürfen, die für seine zukünftige Lehrstellensuche von grosser Bedeutung sein könnten. Thomas Zimmerli zögerte keinen Moment und sagte für das gewünschte Praktikum zu, das dieser nun parallel zur Schule absolvieren darf. Dies ermöglicht ihm nicht nur, seine praktischen Kenntnisse zu erweitern, sondern unterstützt ihn auch im Erlernen der deutschen Sprache. Was für eine tolle Chance. Ein grosses Dankeschön geht an Eléonore Studer und Thomas Zimmerli. «Ich bin sehr dankbar für diese tolle Zusammenarbeit, für ihre Hilfsbereitschaft und ihr Engagement und sehr froh, dass wir sie als Partner gewinnen konnten», schreibt Susanne Wagner, Leiterin Time-out-Raum und soziales Engagement, von der Schule Bünzmatt. --red
Auf www.buenzmatt2.ch unter der Rubrik Oberstufe Bünzmatt, «Wir engagieren uns», ist ein bebilderter Überblick über die Einsätze im Altersheim zu finden. Wer Interesse hat an einer sinnstiftenden Zusammenarbeit, darf mit den Verantwortlichen Kontakt aufnehmen.



