Vom Busunternehmen vergessen
21.06.2024 WohlenSenioren trafen sich beim Forstmagazin zum Waldumgang mit Förster Leonz Küng
Der Waldumgang der Senioren wurde durch den vergesslichen Busunternehmer gestört. Die Senioren begingen bei sommerlich warmen Temperaturen ihren Waldumgang. Gemeindeammann ...
Senioren trafen sich beim Forstmagazin zum Waldumgang mit Förster Leonz Küng
Der Waldumgang der Senioren wurde durch den vergesslichen Busunternehmer gestört. Die Senioren begingen bei sommerlich warmen Temperaturen ihren Waldumgang. Gemeindeammann Arsène Perroud und Leonz Küng begrüssten eine kleine Gruppe der zahlreichen Senioren.
Der Waldumgang begann mit einer Irritation. Das Busunternehmen, welches die Senioren aus Wohlen zum Forstmagazin hätte bringen sollen, hatte den Auftrag vergessen. So begrüssten Gemeindeammann Arsène Perroud und Förster Leonz Küng eine kleine Gruppe selbstständig angereister Senioren. Die restlichen Senioren wurden später mit dem Bus nachgeführt, damit sie mindestens den zweiten Teil des Rundgangs miterleben konnten.
Viel Arbeit, gut bezahlt
In seinen Ausführungen zum Jahresbericht 23 und den Geschäftsfeldern wusste der Förster von einem Rekordgewinn zu berichten. Da sie auch Arbeiten für Dritte ausführen und diese gut bezahlt würden, hat sich das positiv auf den Jahresabschluss ausgewirkt. Dabei handelt es sich um Arbeiten, die sie in Dörfern leisten. In dem sie Bäume aus Überbauungen rausholen, oder in den Bäumen klettern, um diese zu pflegen. Positiv haben sich auch die Verkäufe der Weihnachtsbäume entwickelt. Da es anscheinend zurzeit zu wenige davon hat und die Preise dementsprechend angezogen haben. Zur Arbeit im Wald war zu erfahren, dass heute vermehrt mit Maschinen gearbeitet wird und es nach deren Einsatz oft sehr grob aussehe, die Natur dies dann innerhalb kurzer Zeit wieder begrünt.
Bezüglich Klima und Regen war das vergangene Jahr aus der Sicht des Försters zwar regenreich, doch sei die Verteilung für den Wald zu unausgeglichen gewesen. Die Böden im Waldgebiet Wagenrain seien sehr trockenempfindlich, so hätten sie in den letzten fünf Jahren zu wenig Wasser gehabt. Doch in diesem Jahr lobte er Petrus. Ein super Jahr für den Wald mit dem vielen Regen im Frühling und Frühsommer.
Für Gewässer ist eigentlich der Kanton zuständig, doch arbeitet der Forstbetrieb, der für die Gemeinden Wohlen, Dottikon, Bremgarten, Waltenschwil und Hägglingen zuständig ist, auch dort mit. Er sei stolz, so Küng, dass eine Gruppe junger Mitarbeiter solche Naturschutzaufgaben bei ihnen ausführt. Im vergangenen Jahr haben sie in der Bünz einen Unterstand für Fische gebaut. Auch die Weiher, wie hier der Steffetsmösli-Weiher, werden durch die Mitarbeitenden des Forstbetriebs Wagenrain gepflegt.
Den Wald den klimatischen Verhältnissen anpassen
Forstwartin und angehende Bachelor in Waldwissenschaften Rahel Müller informierte die Gruppe über eine Fläche, in der im vergangenen Jahr ein besonders grosser Borkenkäferbefall zu verzeichnen war. Sie wies darauf hin, dass der Wald heute auf die klimatischen Verhältnisse der Zukunft angepasst werden muss. So werden Fichten, die den trockenen warmen Sommer nicht mögen, wohl eher weichen. «Wenn wir heute den Wald bewirtschaften, haben Bäume eine Umtriebszeit von rund 100 Jahren.» So werde man künftig die Baumzusammensetzung verändern, erklärte sie weiter. Es werden mehr Hagebuchen und Eichen in Laubmischwäldern zu finden sein. «Wir setzten also quasi auf ein breiteres Portfolio statt auf zwei Aktien», so die angehende Waldwissenschaftlerin.
Tradition und Geselligkeit
Zum Ende des Waldumganges trifft man sich beim Waldhaus Chüestellihau, dort werden die Besucher mit einem Waldfest und einem Kaffee gestärkt, begleitet durch eine musikalische Unterhaltung. --vaw