Vom Anfang und Ende
31.01.2025 WohlenSternensaal: Aktuelles Programm vom Februar und März
Die Zweierreihe hat es in sich. Sie ist nämlich für den Sternensaal schlichtweg Programm. Im ersten Quartal dreht sich alles um die Zweibeiner, also um Menschen, die vor, auf und hinter der Bühne ...
Sternensaal: Aktuelles Programm vom Februar und März
Die Zweierreihe hat es in sich. Sie ist nämlich für den Sternensaal schlichtweg Programm. Im ersten Quartal dreht sich alles um die Zweibeiner, also um Menschen, die vor, auf und hinter der Bühne Programm machen.
Was für Philipp Galizia ein Neustart ist, ist für den Sternensaal ein Ende. Der Musiker, Erzähler und Schauspieler aus Muri macht sich öppe so seine Gedanken zum Anfang des Lebens und auch zu dessen Ende. Und zu vielem, was dazwischen ist. Begleitet und manchmal auch gepusht vom virtuosen Pianisten Chrigi Roffler. Da kann sich eine höllische Melancholie in eine himmlische Freude verwandeln, da werden die ziemlich schrägen Figuren zu Menschen, denen man gern auch im realen Leben begegnen möchte. Ein Abend mit Geschichten und mit wunderschön arrangierten Liedern, mit schwermütigen Songs und leichtfüssigem Tiefgang: «öppeneso».
Philipp Galizia gehört zu den Originalen in der Schweizer Kleinkunstszene. Der gelernte Kontrabassist arbeitete ab 1993 beim schrägen Volksmusikunternehmen Familie Trüeb und sammelte später beim Pfannestil Chammer Sexdeet Erfahrungen für seine Solokarriere. Philipp Galizia ist ein begnadeter Erzähler, dem minimalste Gestik genügt. Ab und zu ist er auch als Schauspieler auf der Leinwand zu erleben.
Philipp Galizia feiert am Freitag, 14. März, 20 Uhr, mit seinem neuen Programm Premiere. Gefolgt von einem Auftritt am Samstag, 15. März, 20 Uhr, und Sonntag, 16. März, 17 Uhr, welcher gleichzeitig auch der Saisonabschluss des Sternensaals ist.
Zwischen Drama und Komödie
Die Zoogeschichte ist ein humorvolles Stück zwischen Drama und Komödie von Romeo Meyer und Timos Papadopoulos. Während Peter auf einer Bank im Park liest, will ihm ein Fremder erzählen, was im Zoo passiert ist. Denn sein Leben wird dadurch für immer verändert. Die wilde und zugleich sensible Dramatik von Edward Albee wird durch visuelle Projektionen und Field Recordings in einer traumhaften Szenerie verstärkt. Dialektspiele und absurde Formen spiegeln die zeitlose Kraft der Menschen, sich gegenseitig misszuverstehen, und werfen ein eindringliches Licht auf die unerbittliche Einsamkeit und verdrängte Poesie des modernen Lebens. Ein humorvolles Stück zwischen Drama und Komödie, Naturalismus und Surrealismus. Die Künstler sind am Samstag, 15. Februar, 20 Uhr zu Gast im Sternensaal und nehmen die Besucher mit auf eine wunderliche Reise.
Mit viel Liebe
Der Sänger und Gitarrist Markus Schönholzer nimmt in seinem neusten Solo-Programm seine ganze Familie mit auf die Bühne. Aus Tantengeträller, Mutterliebe, Vaterbefehlen und Bruderblues dichtet er sich eine bunte Vergangenheit. Er füllt seine Erinnerungslücken mit Wünschen, Träumen und unverschämten Lügen. Auf seiner wundersamen Reise in vergangene Tage sammelt er neue Erkenntnisse und baut daraus heitere Songs für die Gegenwart. Dieser Abend enthält alles, was jede gute Familie zu bieten hat: schmutzige Wäsche, Eifersucht, Ämtlilisten und viel, viel Liebe. Wer mehr über die Schönholzers erfahren möchte, ist am Samstag, 22. Februar, 20 Uhr, im Sternensaal genau richtig.
Für Kinder gedacht
Die Abenteuer der Maus Lou ist ein Mitmachstück für Kinder ab fünf Jahren. Lou ist eine Abenteuermaus. Egal, wo sie sich gerade befindet, immer ist etwas los. Die Musikerinnen Evamaria Felder (Flöte) und Mirjam Wagner (Klavier) nehmen die Kinder mit auf Lous Reise, die durch eine bestimmte Kunstepoche führt. So taucht das Publikum ein in eine fantastische Welt voller magischer Tiere, verzauberten Landschaften und grossen Emotionen. Inspiriert durch die Musik einer Epoche und den passenden Gemälden eines Künstlers aus jener Zeit sind die Kinder dazu eingeladen, das Geschehen mitzubestimmen, zu malen und zu tanzen. Das interaktive Kinderkonzert mit dem Duo Merula findet am Sonntag, 23. Februar, 10.30 Uhr, statt. Das Figurentheater «Oh, wie schön ist Panama» nach dem Bilderbuch von Janosch ist für Kinder ab vier Jahren geeignet. Der kleine Tiger und der kleine Bär leben in ihrem Haus am Fluss und haben alles, was das Herz begehrt. Aber dann: Eine Kiste aus Panama schwimmt im Fluss und riecht so verführerisch süss. «Tiger, wir müssen nach Panama», sagt der Bär. Und so gehen und plaudern und schwärmen sie, begegnen der Maus Tütü, einer Kuh, dem Geburtstagsfuchs, den Genossen Hase und Igel und einer klugen Krähe – bis sie ihr Glück finden. Spiel und Musik Silvia Roos und Stefan Roos-Humbel. Tiger und Bären gehen am Sonntag, 2. März, 15 Uhr, auf die Reise.
Vom eigenen Schicksal
«Das Doppel» – eine barfüssige Groteske von Jens Nielsen als Thorsten, Peter Hottinger als Horst und dem Musiker Christian Käufeler.
Ein Mann tritt auf. Er beginnt, ein Leben zu erzählen. Der Musiker begleitet ihn. Im Publikum befindet sich ein zweiter Mann. Ihm scheint die Szene zu missfallen oder sie begeistert ihn. Er unterbricht. Er äussert sich, schlägt Änderungen vor oder befiehlt sie gar. Sie kommen ins Gespräch. Und sie streiten sich. Denn – wie dieses Leben erzählt sein soll, das muss zuerst erinnert werden. Ein kurioses Trauma schlummert in den Tiefen der verschütteten Erinnerung. Ein Kammerspiel um Vorbestimmung oder Selbstgestaltung des eigenen Schicksals. «Das Doppel» wird am Samstag, 1. März, 20 Uhr, aufgeführt.
Das Spiel mit Worten
Mal nachdenklich und melancholisch, mal abgründig und absurd, mal hässig und politisch – und immer direkt und von ganzem Herzen: Das Quartett Lasla Guzzi (Pro Argovia Artist 2023) macht Mundart-Poetry-Pop. Der Text ist dabei kein Nebenschauplatz, sondern hat genauso viel Gewicht wie die Musik. «Riise Durenand» erzählt vom Leben, das manchmal wie ein Sturm über uns hinwegfegt und ein riesiges Chaos hinterlässt. Jeremy Chavez, erfolgreicher Slam Poet und Spoken Word Artist aus Villmergen, bereichert und ergänzt das Musikprogramm als Funken sprühender Special Guest. Das Quartett Lasla Guzzi mit Special Guest Jeremy Chavez steht mit seinem Programm am Samstag, 8. März, 20 Uhr, im Sternensaal auf der Bühne. --mo