Viel Spannung und Situationskomik
05.12.2023 Region Oberfreiamt, BesenbürenDas Theater Besenbüren spielt «Hesch en Vogel», eine Komödie in drei Akten
Rund alle zwei Jahre bescheren in Besenbüren die Dorfvereine und eine Gruppe von Laiendarstellern der Bevölkerung einen unterhaltsamen Theaterabend. Am 5. Januar ...
Das Theater Besenbüren spielt «Hesch en Vogel», eine Komödie in drei Akten
Rund alle zwei Jahre bescheren in Besenbüren die Dorfvereine und eine Gruppe von Laiendarstellern der Bevölkerung einen unterhaltsamen Theaterabend. Am 5. Januar feiert das neuste Stück Premiere. Am Wochenende wurde intensiv geprobt in der Mehrzweckhalle.
Thomas Stöckli
Man hört heulende Sirenen, quietschende Reifen und einen Aufprall. Dann herrscht Stille. Zwei in Schwarz gekleidete Gestalten suchen sich mit Taschenlampen ihren Weg durchs Publikum. Sie startet spektakulär, die neue Inszenierung des Theaters Besenbüren. Das Stück «Hesch en Vogel», eine Komödie in drei Akten von Atréju Diener, handelt vom Buchhalter Robert Binggeli (Michael Diener), der aufgrund der Finanzkrise in arge Geldnot geraten ist. Von seinem Cousin Carlo Stalder (Thomas Räber), einem notorischen Verbrecher, lässt er sich dazu überreden, eine Bank auszurauben. Doch die Flucht läuft schief und die beiden suchen Zuflucht in einer Werbeagentur. Deren Inhaber Daniel Wagner (Patrick Grob) hat schon länger keine zündenden Ideen mehr, was ihm auch die unverhohlene Verachtung seiner Frau (Fabienne Stenico) eingebracht hat. Entsprechend erfolglos ist er in der Kundenakquise. Ob es der Kreativität hilft, dass er eine Tür an den Kopf geknallt bekommt? In der Folge driftet er jedenfalls in eine eigene Welt von Kultwerbungen ab.
Notlügen und andere Verwirrung
Die beiden f lüchtigen Bankräuber verstricken sich derweil beim Versuch, den Schein zu wahren, immer mehr in ein komplexes Netz aus Notlügen. So sehen sie sich plötzlich in der Pflicht, Werbekundschaft zu beraten. Da wäre zum Beispiel Schwester Constanza (Luzia Brun) vom Kloster Hermetschwil, die Rat sucht, wie sich die Jugend von heute für Gott begeistern liesse – und dabei einen Kalauer an den anderen reiht. «Ich bin bei uns im Kloster halt zuständig für die Heiterkeit.» Wenns andere mit Humor versuchen, ist sie dagegen unerbittlich: Mit dem Slogan «Mir händ Spass i de Chile, sogar de Pfarrer hett bi öis föif Promille» stossen die Bankräuber jedenfalls nicht auf Begeisterung. «Ich habe doch keine Ahnung von Werbung», beklagt sich Binggeli. Die Antwort von Stalder: «Das hat niemand in der Branche», vermag ihn da kaum zu beruhigen.
Ein plappernder Papagei – ihm leiht Christine Peter hinter der Bühne ihre Stimme –, ein affektierter Designer (Ruedi Senn), eine überdrehte Influencerin mit dem klangvollen Namen Katy Flowervalley (Clio Meier) und die neue Sekretärin der Agentur (Doris Dethomas) sorgen zusätzlich für Verwirrung und machen den Bankräubern so das Leben schwer.
In diese Saison gestartet ist das Theater Besenbüren mit der Stückauswahl im Mai. In der Folge wurden die Rollen verteilt und ab Juni liefen die ersten Leseproben, um das Stück kennenzulernen. Am Probeweekend wird das Stück in voller Länge durchgespielt. Das Bühnenbild steht bereits seit Anfang Oktober, die Beleuchtung, die jeweils gemietet werden muss, kommt kurz vor Weihnachten dazu.
Eingespielte Theatercrew
Souff leuse Carmen Meier ist noch hier und da gefordert, Regisseur Bruno Brunner muss jedoch selten intervenieren. Er gibt seine Rückmeldungen jeweils in den Pausen konzentriert ab. Schliesslich ist das Team eingespielt. Bühnendebüt feiert in dieser Produktion kein einziger der neun Darstellerinnen und Darsteller. Einige sind gar schon jahrzehntelang dabei. Das hat sicher seine Vorteile. Vor allem wenn – wie diesmal – immer wieder Darsteller krankheitsbedingt Proben verpassen. «Wenn auf der Bühne einer fehlt, ist das schon ein Störfaktor», so der Regisseur, der schon am längsten dabei ist. Früher hat Brunner jeweils auch selber noch mitgespielt. Damit hat er aber vor einigen Jahren aufgehört: «Es ist schwierig, wenn man sich selbst korrigieren muss», begründet er.
Das Theater Besenbüren – eine Gruppe von Laienschauspielerinnen und -schauspielern, zusammen mit den Dorfvereinen – spielt «Hesch en Vogel» am 5., 6. und 7. sowie 12. und 13. Januar. Die bis zu 216 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Mehrzweckhalle dürfen sich auf eine rasante Krimi-Komödie freuen, gespickt m it Ver wechslu ngen, ausweglos erscheinenden Situationen, viel Spannung und Situationskomik. Und natürlich mit warmer Küche vor und nach allen Abendaufführungen.
«Hesch en Vogel», Komödie in drei Akten, am 5., 6. und 7. sowie 12. und 13. Januar in der Mehrzweckhalle Besenbüren. Reservieren und weitere Infos unter www.theater-besenbueren.ch oder Tel. 079 912 52 53 (Di./Do., 18 bis 19 Uhr).