Viel mehr als nur ein Traum
12.11.2024 WohlenMariella Farré feiert mit «Danza Zentrum» in Wohlen und Brugg ihr 35-Jahr-Jubiläum
Rund 200 Tänzerinnen und Tänzer werden beim Jubiläumstanzspektakel «dreamer» am Samstag und Sonntag, 16. und 17. November, auf der Bühne ...
Mariella Farré feiert mit «Danza Zentrum» in Wohlen und Brugg ihr 35-Jahr-Jubiläum
Rund 200 Tänzerinnen und Tänzer werden beim Jubiläumstanzspektakel «dreamer» am Samstag und Sonntag, 16. und 17. November, auf der Bühne stehen. Gesanglich umrahmt Mariella Farré die Choreografien und verbindet somit ihre zwei Leidenschaften auf der Bühne.
Monica Rast
Die Proben zu der Tanzaufführung laufen auf Hochtouren. Es werden die letzten Details geprobt. Was im Januar mit einer Ideensammlung und Konzeptentwicklung begann, endet nun in wenigen Tagen. Mariella Farré ist Tänzerin und Sängerin aus Leidenschaft, und dies seit mehr als 40 Jahren. Und in Wohlen und Brugg führt sie ihre Tanzschulen.
Mit ihrem siebenköpfigen Team hat sie eine besondere Show auf die Beine gestellt. «Wir haben sensationelle Kostüme in unserem Fundus», meint sie. So viel sei verraten: Das Tanzspektakel beginnt mit einem Klavierstück und dem Traum, eine Tänzerin zu sein. Mariella Farré fungiert nicht nur als Choreografin und Tänzerin, sondern sie wird auch als Sängerin auf der Bühne stehen.
Ein unvergessliches Abenteuer
Der Auftritt ist besonders für die Kinder ein unvergessliches Abenteuer. Sie können allen zeigen, was sie in den vielen Tanzstunden bereits gelernt haben. Doch nicht nur die zwei, drei Minuten auf der Bühne sind ein Erlebnis. «Das ganze Drumherum hinter der Bühne ist ein wichtiger Teil und fördert die Zusammengehörigkeit», erklärt die vielseitige Tanzlehrerin. «Das Ankleiden, Sich-Schminken und Sich-gegenseitig-Unterstützen.» Für Farré sind solche Aufführungen mit ihren Schülern nicht etwas Alltägliches, da sie nicht für jedes Jahr eine Aufführung plant. Umso schöner ist es, auf etwas hinzuarbeiten, und so alle fünf Jahre etwas Grosses auf die Beine zu stellen. Das Tanzspektakel «dreamer» hat mittlerweile ein so grosses Ausmass angenommen, dass sie mit ihren Tänzerinnen und Tänzern nach Möriken ausweichen musste. «Im Casino in Wohlen ist es definitiv zu eng», sagt sie.
Bei so vielen Akteuren ist Mariella Farré auf Hilfe von Eltern angewiesen, die schauen, dass die Kids rechtzeitig auf der Bühne stehen. Sie sieht der Show gelassen entgegen. «Ich bin nicht unbedingt nervös, eher etwas angespannt, was hinter der Bühne passiert», meint sie augenzwinkernd. «Ich werde bestimmt 2000-mal ‹Mariella› hören.» Eines ist sicher: Das Tanzspektakel wird einige Höhepunkte bieten.
Mit viel Leidenschaft
35 Jahre Danza Zentrum: Mariella Farré und ihre besondere Jubiläumsshow
Mariella Farré hat mit ihrer Tanzschule klein angefangen. Mittlerweile bietet sie an zwei Standorten, in Wohlen und Brugg, diverse Kurse an und feiert 35 Jahre Danza Zentrum.
Monica Rast
Auf der Tanzfläche bewegen sich die Jugendlichen zur Musik. Sie tanzen um Stühle herum, und zwar immer einer weniger als die Tanzenden selbst. Es ist ein lockerer Abschluss einer anstrengenden Lektion. Mariella Farré hat ein gutes Gespür für die Kinder und Jugendlichen. «Ich bin streng, aber wir haben es trotzdem lustig.» Diesen Eindruck hat man auch, wenn man ihr bei den Tanzstunden zuschaut.
Herzlich umarmen einige Kids ihre Lehrerin beim Abschied und verlassen immer noch tanzend das Studio. «Die Beziehung zu meinen Schülern ist mir wichtig. Sie sollen sich im Unterricht wohlfühlen. Dabei gebe ich immer 200 Prozent und das spüren die Leute», erklärt Mariella Farré.
Sie führt erfolgreich zwei Tanzstudios in Wohlen und Brugg und darf nun ihr 35-Jahr-Jubiläum feiern. Vor rund 40 Jahren brachte Mariella Farré in der Migros-Klubschule erstmals den Kursteilnehmern das Tanzen bei. «Ich war damals die Erste, die solche Kurse anbot», erinnert sich die vielseitige Tänzerin. «Doch durch den stetigen Wechsel kam ich auf keinen grünen Zweig, um etwas Richtiges mit den Teilnehmenden auf die Beine stellen zu können.»
Ein eigener Raum für den Unterricht
Ein eigener Raum musste her. Bevor sie 1989 ihren ersten fixen Punkt in Brugg und später in Wohlen hatte, waren ihre Studios im Raum Dättwil, Baden und Bremgarten verteilt. «Das hat mir nicht so gefallen», erinnert sie sich.
Inzwischen besuchen rund 270 Schüler jeder Altersgruppe ihre Kurse. «Die Kleinsten kommen mit ihren Mamis und sind rund zweieinhalb Jahre alt», dabei strahlt das Gesicht der Tanzlehrerin und man sieht, dass sie liebt, was sie tut. Genau diese Leidenschaft gibt Mariella Farré im Unterricht weiter und pflegt zu den Eltern eine gute Beziehung. «Tanzen braucht eine Basis und es ist schade, wenn Kinder nach ein, zwei Kursen wieder aufhören.» Doch wie in viele anderen Schulen oder Vereinen bemerkt auch sie einen Wandel bei den Kindern. «Sie sind nicht mehr so ausdauernd dabei und suchen schneller ein neues Hobby.»
Grosse Nachfrage
Inzwischen unterrichtet sie jeden Tag und die Nachfrage ist ungebrochen. Seit ihrer vierjährigen Tanzausbildung in Modern, Klassisch, Stepptanz und Jazztanz in jungen Jahren ist Tanzen ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens geworden. «Ballett ist aber nicht so mein Ding», meint sie schmunzelnd. Trotzdem bekommen gegenwärtig 43 Kinder in vier Klassen Ballettunterricht. «Da braucht es einiges, um sie in Schach zu halten. Doch sie geben so viel zurück.»
Das Angebot in den Tanzschulen ist vielseitig: Ballett, Zumba, Contemporary Modern, Hip-Hop, Wand-Pilates, New Jazz oder Bungee Fly. Ganz besonders am Herzen liegt Mariella Farré «Move and Dance with Parkinson». Ihr Ziel ist es, auch mit erkrankten Personen tänzerisch zu arbeiten.
Dank ihrer Ausbildung kann sie einen solchen Kurs auch in Wohlen anbieten. «Von der grossen Nachfrage wurde ich völlig überrascht», erinnert sie sich, «viele wussten nicht, dass ich auch einen solchen Kurs anbiete.» Hier geht es vor allem um die Bewegung und den Austausch. Das Tanzen steht eher im Hintergrund. «Vor dem Tanzen haben die Männer eher Angst», meint sie ein wenig schmunzelnd.
Ein Multitalent in der Showbranche
Neben dem Tanzen gehört auch Singen zu ihrer grossen Leidenschaft. Schon als 10-Jährige war sie ein grosser Fan von Elvis Presley und sammelte erste Erfahrungen als Sängerin bei italienischen Festivals.
Es folgten weitere erfolgreiche Auftritte bei ähnlichen Anlässen. Zweimal vertrat Mariella Farré die Schweiz am Eurovision Song Contest. 1983 in München und 1985 in Göteborg.
Nach ihrer Tanzausbildung folgten zahlreiche wichtige Auftritte und ein Engagement bei den «Colombo Dancers», die durch die ganze Schweiz tourten. Bei den vielen Auftritten konnte sie die Liebe zum Tanz mit dem Gesang verbinden und zeigen, was sie draufhat. Mariella Farré verband Gesang und Tanz sehr erfolgreich, und formte daraus ihre persönliche Showgruppe «Danza Passion». Dass sie ihre zwei grossen Leidenschaften an der Jubiläumsaufführung verbindet, ist keine Frage.
Gemeinsam mit ihrem siebenköpfigen Team stellt sie ein Tanzspektakel auf die Beine. In «dreamer» werden alle möglichen Tanzstile eingebracht. «Wir wollen zeigen, was wir alles anbieten.» Seit Januar sind die einzelnen Trainer immer wieder am Proben. Rund 200 Tänzer werden in Möriken auf der Bühne stehen. Solche Auftritte sind bei der Danza Tanzschule eher selten. Umso mehr bleiben sie in Erinnerung. «Ich treffe manchmal junge Mädchen, die bei mir in der Schule waren und sich noch an ihren Auftritt erinnern.»
Die Inhaberin der Tanzstudios wird von guten und sympathischen Lehrern unterstützt. «Ein guter Lehrer animiert dich, besser zu werden», erklärt sie. «Tanzen zu guter Musik ist kein Muss, sondern stressabbauend. Besonders Kinder können beim Tanzen den Schulstress hinter sich lassen.»
Marielle Farré sieht positiv in die Zukunft. Hofft aber, trotz der immensen Unterstützung, so etwas wie den Lockdown nicht mehr durchmachen zu müssen. Tänzer leben von der Begegnung, von der Gruppendynamik. «Wir leben von ihr.»
Informartionen und Tickets zur Jubiläumsshow im Gemeindesaal Möriken-Wildegg am Samstag, 16. November, 19 Uhr, und am Sonntag, 17. November, 15 Uhr, auf www.danzazentrum.ch.