Viel Lob und Anerkennung
03.05.2024 WohlenKanti: 19. Preisübergabe des Rotary Clubs Freiamt für hervorragende Maturarbeiten
Es war für die Jurymitglieder kein leichtes Unterfangen, die besten fünf Maturarbeiten zu erküren. Deshalb wurden gleich zwei Arbeiten vom Rotary Club mit dem 1. ...
Kanti: 19. Preisübergabe des Rotary Clubs Freiamt für hervorragende Maturarbeiten
Es war für die Jurymitglieder kein leichtes Unterfangen, die besten fünf Maturarbeiten zu erküren. Deshalb wurden gleich zwei Arbeiten vom Rotary Club mit dem 1. Platz ausgezeichnet.
Monica Rast
«Wir hatten es in der Tat dieses Jahr nicht einfach», erklärt Matthias Angst, Rektor der Kantonsschule und Jurymitglied, über die Bewertung der dreizehn nominierten Maturarbeiten. Er ist immer wieder erstaunt, was an dieser Schule produziert wird. So gab es viel Lob und Anerkennung für das Engagement der Maturandinnen und Maturanden. Fünf Arbeiten wurden nun in einem feierlichen Rahmen ausgezeichnet. «Das ist der Sinn dieser Feier: die besten Arbeiten zu würdigen und zu feiern.»
Bereits zum 19. Mal vergab der Rotary Club Freiamt Preise für hervorragende Maturarbeiten an der Kantonsschule Wohlen. Dieses Jahr konnte sich die Jury nicht für einen Sieger entscheiden. Deshalb wurde jeweils eine Schülerin und ein Schüler mit dem 1. Platz belohnt.
Die Preise wurden von Philippe Widmer, Präsident des Rotary Clubs Freiamt, übergeben. «Heute wollen wir mit unserer Stiftung ein regionales Projekt unterstützen, das uns am Herzen liegt.» In der Stiftungsurkunde steht als Zweck: Ausbildung und Förderung Jugendlicher. «Mit dem Preis wollen wir ihre Arbeiten würdigen und die Maturanden für nächstes Jahr ein wenig ‹gluschtig› machen.»
Arbeiten auf hohem Niveau
Philippe Widmer bringt zum Ausdruck, dass er sehr viel positive Eindrücke während den Bewertungen erlebt hat. Er war beeindruckt, zu sehen, was die Maturanden alles erarbeitet haben. Die Gewinner haben sich, seiner Meinung nach, den Preis hart verdient. «Keine Spur von einer faulen Generation Z. Wir haben etwas ganz anderes gesehen.» Es wurden Arbeiten präsentiert, welche mit grossem Engagement hinterfragt wurden. Wie die Arbeit des Preisträgers Nicholas Kessler aus Auw. Was mit einem Urlaub in Marokko begann, endete mit einer Maturarbeit. Er konnte sich nicht damit anfreunden, dass eine Solaranlage nach einem Sandsturm mit kostbarem Wasser gereinigt wurde. In seiner sehr wissenschaftlichen Arbeit unter dem Titel «Electrostatic Cleaning of Photovoltaic Modules in Desert Environments» wollte der Maturand der Sache auf den Grund gehen. «Entstanden ist eine Maturarbeit von sehr hoher Qualität», meint Laudator und Betreuer Waldemar Feller. Kessler befasste sich mit elektrostatischer Reinigung von Solarpaneelen unter Berücksichtigung diverser Faktoren und entwickelte eigenen Formeln dazu. Für seine Arbeit bekam er zusätzlich bei «Schweizer Jugend forscht» die Bestnote «hervorragend» und wird die Schweiz an der Genius Olympiade in Amerika vertreten.
Der harte Pfad eines Wissenschaftlers
Aus der gleichen Klasse wie Nicholas Kessler belegt mit «Ultraschallkommunikation im Wasser» Samira Baumann aus Oberlunkhofen den zweiten 1. Platz. Ihr Betreuer Georg Grafendorfer meinte in seiner Laudatio: «Ich war am Anfang sehr skeptisch, aber da kannte ich Samira Baumann noch nicht richtig.» Samira Baumann besuchte lediglich ein Freifach bei ihrem Betreuer. «Schon da hatte sie sehr selbstständig herumgebastelt und wusste genau, was sie wollte. Sie hat in ihrer Arbeit viel Pioniergeist, Leidenschaft und Hartnäckigkeit bewiesen», meint Grafendorfer.
Das Ziel ihrer Arbeit war eine kabellose Kommunikation unter Wasser, was viel an elektrotechnischem, mechanischem- und Informatikwissen von der Maturandin erforderte. «Manchmal brauchte es ein wenig Abstand zu der Arbeit, um einen neuen Ansatz zu finden», meint sie als Tipp für ihre Nachfolger. Auch ihre Arbeit wurde bei «Schweizer Jugend forscht» mit der höchsten Auszeichnung bewertet. Sie darf im Rahmen dieses Preises nach Stockholm reisen und bei der Nobelpreisverleihung dabei sein.
Schritt für Schritt ans Drehbuch herangewagt
Fabian Schambron war der Betreuer von Myriam Gempp und durfte ebenfalls für die Drittplatzierte aus Rudolfstetten ein Laudatio halten. Die Maturandin hat in Englisch ein Drehbuch verfasst. «Eine bessere Schreibarbeit wird mir wohl nicht mehr präsentiert», meint Schambron voller Lob. Mit Zettelchen und einem Whiteboard hatte sie sich Schritt für Schritt an das Drehbuch herangewagt. 134 Seiten und fast 19 000 Wörter später wird sie mit dem dritten Platz für ihre Arbeit geehrt.
Neben den drei rangierten Preisen wurden noch zwei Anerkennungspreise vergeben. Dem Wohler Julius Behrendt für seine Arbeit «Analyse, Bau und Test eines Miniatur-Raketentreibwerks mit Sauer- und Wasserstoff». Auch Aisha Pfund aus Bellikon darf sich über eine Anerkennung für «Antisocial Personality Disorder: The Treatment of ASPD» freuen. Für Matthias Angst war es ein «toller Maturarbeitsjahrgang» und er freut sich jetzt schon auf die 20. Verleihung des Rotary Preises.