«Verunsicherung ist schädlich»
31.10.2025 Wohlen, GewerbeDie Arbor Fluidtec AG in Wohlen ist auf Expansionskurs: Wie stellt sie sich zur Thematik rund um die US-Zölle?
Die Firma ist auf Wachstumskurs und ist spezialisiert auf Fluidsystemlösungen. Arbor Fluidtec AG ist Partner der Pharma-, Halbleiter- und ...
Die Arbor Fluidtec AG in Wohlen ist auf Expansionskurs: Wie stellt sie sich zur Thematik rund um die US-Zölle?
Die Firma ist auf Wachstumskurs und ist spezialisiert auf Fluidsystemlösungen. Arbor Fluidtec AG ist Partner der Pharma-, Halbleiter- und Energiewirtschaft. Ein Thema bleibt aktuell: Wie wirken sich die US-Zölle aus, die nun schon länger ein Thema sind?
Daniel Marti
Die Arbor Fluidtec AG, mit Sitz an der Rigackerstrasse 18 in Wohlen, ist auf Expansionskurs. Die Firma wird sich im Rigacker-Gebiet auch weiterentwickeln können. Bald zählt das Werk 3 von Oerlikon Metco zum Unternehmen (siehe Bericht vom 11. Juli). Voraussichtlich Ende 2026 wird sich die Arbor Fluidtec AG rein von der Infrastruktur her deutlich vergrössern können. Auch die Anzahl der Mitarbeitenden wächst stetig. Im Jahr 2017 zog die Firma nach Wohlen – seit acht Jahren ist sie hier auf Wachstumskurs.
Von den Alpen bis zum Schwarzen Meer
Die Arbor Fluidtec AG ist die Vertretung des US-amerikanischen Konzerns Swagelok in der Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Ungarn und Rumänien. Das Unternehmen ist seit über 75 Jahren ein führender Akteur in der Industrie, bekannt für seine Komponenten und Dienstleistungen rund um langlebige Fluidsystemlösungen.
Unter der Leitung von Thomas Freund, Inhaber und Geschäftsleiter, beschäftigt die Arbor Gruppe an Standorten in Wohlen, Wien, Budapest und Brasov rund 60 Mitarbeitende. Mit Büros, Lager, Werkstätten sowie Trainingscentern bedienen sie Kunden von den Alpen bis zum Schwarzen Meer. Swagelok liefert qualitativ hochwertige Komponenten wie Verschraubungen, Kugelhähne oder Rohre überall dorthin, wo heikle Medien und Gase in Industrieanwendungen zum Einsatz kommen – beispielsweise in der Pharma-, Halbleiter- oder Energiewirtschaft. – Auch für die Arbor Gruppe sind die US-Zölle ein Thema.
Thomas Freund, die Verhandlungen zwischen der Schweiz und den USA haben bisher nichts eingebracht. Was halten Sie als Geschäftsführer der Arbor Gruppe grundsätzlich von den US-Zöllen von 39 Prozent für Produkte aus der Schweiz?
Thomas Freund: Für die Festlegung von 39 Prozent Strafzoll gibt es aus unserer Sicht keine nachvollziehbaren Grundlagen, die volkswirtschaftlichen Massstäben standhalten. Geschickte Verhandlungen auf der politischen Bühne müssen fortgesetzt werden, um die Relevanz und das Angebot der Schweiz an die US-Wirtschaft zu positionieren. Wir bleiben optimistisch im Hinblick auf die Zukunft der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und der Schweiz.
Ihr Einzugsgebiet reicht von der Schweiz bis ans Schwarze Meer. Sie sind also mit Ihrer Firma weniger betroffen?
Unser Unternehmen ist sehr breit aufgestellt und der direkte Einfluss des US-Marktes ist überschaubar. Das Problem in Europa ist die generelle Verunsicherung gegenüber laufender Veränderung von Rahmenbedingungen im Handel mit den USA.
Sie sprechen die Verunsicherung an, die durch die Zölle ausgelöst wird. Wie nehmen Sie diese Verunsicherung gegenwärtig wahr?
Eine grosse Verunsicherung ist schädlich für jede Volkswirtschaft. Dies zeichnet sich in sämtlichen Industriesektoren ab, welche wir in der Schweiz beliefern.
Sie sind mit Ihrer Firma am Hauptsitz in den USA (Ohio) angeschlossen. Was sagt man dort über die US-Zölle oder spricht man nicht darüber?
Sie müssen verstehen, dass die USA mittlerweile ein stark gespaltenes Land sind und man sich in so einer Situation nicht öffentlich äussern will. Durch unsere global aufgestellte Supply-Chain (Lieferkette) können wir Kunden unverändert zuverlässig beliefern.
Zurück zu Ihrer Firma und zurück nach Wohlen. Drohen hier allenfalls Auswirkungen, wenn das Zoll-Thema noch lange anhält?
Unser Standort in Wohlen ist mittlerweile sehr international ausgerichtet. Ein verhaltener Markt in der Schweiz wird das lokale Wachstum unweigerlich verlangsamen. Der Ausbau unseres Geschäfts in Osteuropa nimmt jedoch an Bedeutung zu und hilft uns, im grossen Ganzen weiter zu wachsen. Dabei wird der Standort Wohlen weiterhin eine zentrale Rolle spielen.

