Hauptübung der Feuerwehr begeisterte

In seinem letzten Jahr bei der Feuerwehr Bremgarten durfte Daniel Walser nochmals eine Hauptübung leiten. Es war eine klassische Einsatzübung beim Hexenturm.

Vincenz Brunner

Brand im Hexenturm, irgendwo in der Mitte raucht es aus einer Schiessscharte, am obersten Fenster schreit jemand um Hilfe, eine zweite Person wird irgendwo im Gebäude vermutet.

So stellte sich die Ausgangslage für Einsatzleiter Daniel Walser an der Hauptübung dar. Nachdem er sich einen ersten Überblick verschafft hat, werden auch schon die ersten Massnahmen getroffen. Das Tanklöschfahrzeug trifft ein und wird eingewiesen, der Elektriker schaltet den Strom aus und der Atemschutz macht sich bereit. Ebenso wird das Verwundetennest etwas abseits eingerichtet. Sobald das Löschwasser, das aus der Reuss entnommen wird, um die Trinkwasserreserven zu schonen, fliesst, wird eine Wasserwand als Hydroschild zum Schutz der Nebengebäude vor Funkenflug eingerichtet.

Der Atemschutz erklimmt die Treppe und schon bald sind die ersten beiden Personen gerettet. Dabei tritt ein kleiner, selbstverständlich geplanter Zwischenfall ein: Jemand vom Atemschutz hat sich verletzt und der Atemschutznotfalltrupp kommt zum Einsatz.

Pflichtbewusst und sicher

Für die zweite Rettung direkt unter dem Dach des Turms wird die mechanische Leiter benötigt. Sie ist 1,5 Tonnen schwer und rund 22 Meter lang. Sie kann auch auf engstem Raum eingesetzt werden. Tapfer schwingen sich Elia und Rico Martin (beide 13), die die Opfer spielen, mit einem Seil gesichert in luftiger Höhe auf die lange Leiter. Trotz seiner jungen Jahre spielt Elia bereits zum sechsten Mal das Opfer. «Man sollte einfach nicht hinunterschauen, wenn man Höhenangst hat. Ich habe keine Höhenangst», erklärt der mutige Junge.

An der Einsatzbesprechung danach wird besonders der motivierte Einsatz aller Beteiligten gelobt. Martin Amrein und Harry Schumacher, die die Übung geplant hatten, zeigen sich zufrieden, ebenso Kommandant Ralph Martin. Besonders hervorgehoben wird die Leitung des Einsatzleiters Daniel Walser. Er wird Ende Jahr altersbedingt den aktiven Feuerwehrdienst beenden. In seinen 16 Jahren bei der Feuerwehr hat er 146 Einsätze geleistet, war an 263 Übungen beteiligt und besuchte 28 Kurse. «Wir haben ihn immer als grossartigen Kameraden erlebt», so Martin Amrein. «Die Kameradschaft und die Freundschaft waren mir immer das Wichtigste bei der Feuerwehr. Man kann sich bei den Einsätzen aufeinander verlassen und sie pflichtbewusst, sicher und schnell bewältigen. Alle Kurse, die ich von der Grundausbildung bis zum Offizierskurs besuchen durfte, waren immer interessant und ich konnte sowohl privat als auch beruflich davon profitieren. Ich bin stolz, dass ich mit dieser Mannschaft zusammenarbeiten durfte», erklärt Daniel Walser nach seiner letzten Hauptübung.

Im Anschluss gibt es einen Apéro auf dem Schellenhausplatz. Hier werden auch die Ehrungen und Beförderungen vorgenommen. Seit 10 Jahren im Feuerwehrdienst sind Cédric Meier, Nivethan Rasiah, Tobias Franz, Fabio Libera und Silvan Keusch. Auf 15 Jahre bringen es Donat Schöllhammer und Benjamin Blasnig. Befördert werden Pascal Wietlisbach und Mathias Graf aufgrund des bestandenen Gruppenführerkurses zum Korporal. Silvan Keusch wird zum Chef Pikett 1 ernannt und Harry Schumacher zum Stabsoffizier.

Übung im Hexenturm

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