Filmklub Wohlen: «Die Unschärferelation der Liebe» am Mittwoch, 6. November
Am Mittwoch, 6. November, wird bereits der zweite Film im «Kino im Chappelehof» gezeigt. Präsentiert wird «Die Unschärferelation der Liebe». Die ...
Filmklub Wohlen: «Die Unschärferelation der Liebe» am Mittwoch, 6. November
Am Mittwoch, 6. November, wird bereits der zweite Film im «Kino im Chappelehof» gezeigt. Präsentiert wird «Die Unschärferelation der Liebe». Die Vorführungen finden um 18.30 und 20.30 Uhr statt.
Im Film trifft ein Mann auf eine Frau. In Berlin. Das klingt zunächst einmal nicht unbedingt nach einer allzu originellen Erzählung. Doch Lars Kraumes «Die Unschärferelation der Liebe», basierend auf dem Theaterstück Heisenberg, von Simon Stephens, verzichtet auf alle Klischees, die bei dieser Story-Grundlage unweigerlich in den Sinn kommen.
Zum Film
Die Figuren sind nicht jung und hip, sie sind nicht in kreativen Kreisen unterwegs, besuchen keine Partys und hängen weder in den cool-runtergerockten noch in den touristischhochglänzenden Teilen der deutschen Hauptstadt herum. Vielmehr lernt man zwei Menschen kennen, die eher selten im Mittelpunkt eines Films, erst recht eines Berlin-Films, stehen.
Alexander (Burghart Klaussner) ist Metzger. Die Zuschauer begleiten den Endsechziger zu Beginn bei einer langen Busfahrt durch das Berliner Verkehrschaos. Es ist kalt, nass und dreckig. Man hört Strassenlärm und Sirenengeheul – aber mit Alexander hat man klassische Musik auf den Ohren. Als er aussteigt, küsst ihn eine Frau unvermittelt in den Nacken. Hoppla, ein Versehen! Oder vielleicht auch nicht? Greta (Caroline Peters) ist, wie sich bald herausstellen wird, eine notorische Lügnerin. Die Geschichten über ihren vor anderthalb Jahren verstorbenen Gatten, mit dem sie Alexander angeblich verwechselt hat, sowie über ihren Job als Kellnerin und ihre Urlaubsreisen sind reine Fantasiemärchen.
«Warum reden Sie mit mir?», fragt Alexander irgendwann irritiert. Denn Greta lässt sich nicht so leicht wieder abwimmeln. Sie begleitet ihn zur U-Bahn, zur S-Bahn und in den Bus. Und sie taucht, nachdem diese erste Begegnung dann doch zu einem Ende gefunden hat, kurz darauf in Alexanders Laden auf – um ihm «die echte, die ganz richtige Wahrheit» zu schildern. Zum Beispiel über ihren 19-jährigen Sohn, der sich in New York City aufhält. Oder über ihre Tätigkeit als Schulsekretärin. Alexander ist noch immer ziemlich überfordert von Greta – allerdings zugleich auch fasziniert. Und so gehen die beiden schliesslich auf ein Date miteinander.
Die Biografien von Alexander und Greta haben besondere Brüche, die in den Äusserungen der Figuren und im Spiel von Klaussner und Peters glaubhaft zum Ausdruck kommen. Der Film erzählt auf sensible Weise von Einsamkeit – und vom überraschend-schönen Gefühl, plötzlich eine Verbindung zu einem Fremden zu spüren. «Ich mags gern hier mit Ihnen», heisst es noch relativ am Anfang. Und man kann gut nachempfinden, was damit gemeint ist.
Anmeldung über die Website
Kinobesucher werden gebeten, sich auf der Website des Filmclubs für die Vorführung anzumelden. Wer am 16. Oktober schon im «Kino im Chappelehof» war, weiss, dass zur Premiere in der ersten Vorführung die Sitzplätze knapp waren. --zg
Reservation und Informationen: www.filmklub.ch