Start in eine neue Ära
10.05.2024 WohlenNeuer Präsident, neuer Name
Verein Schweizer Strohmuseum in Wohlen
Aus dem Verein Freunde des Strohmuseums wird der Verein Schweizer Strohmuseum – dies als Anlehnung an den neuen Namen für das Museum in Wohlen. Dies ist jedoch nicht die ...
Neuer Präsident, neuer Name
Verein Schweizer Strohmuseum in Wohlen
Aus dem Verein Freunde des Strohmuseums wird der Verein Schweizer Strohmuseum – dies als Anlehnung an den neuen Namen für das Museum in Wohlen. Dies ist jedoch nicht die einzige Neuheit. An der GV verabschiedete sich Martin Burkard von seinem Präsidentenamt. Während neun Jahren machte er einen tollen Job. In dieser Zeit sprach der Verein beispielsweise eine finanzielle Unterstützung von 340 000 Franken fürs Strohmuseum. Eine stolze Zahl. Die Latte ist also hoch für den neuen Präsidenten Martin Laubacher. Dieser ist es sich jedoch gewohnt, seine Präsidentschaft zu einer erfolgreichen Zeit zu machen. Das hat er schon mehrfach bewiesen. --dm
Verein Freunde des Strohmuseums: Neuer Präsident Martin Laubacher, neuer Vereinsname
Die Freunde des Strohmuseums sind nun neu im Verein Schweizer Strohmuseum aufgehoben. Die Namensänderung bedeutet gleichzeitig den Start in eine neue Ära. Martin Laubacher heisst der neue Präsident. Er ist Nachfolger von Martin Burkard.
Daniel Marti
«Die Strohindustrie hat mich schon immer fasziniert», sagt Martin Laubacher. Dies trifft für ihn auf die Vergangenheit wie auch auf die Gegenwart zu. Ob die Zeiten zu «Chly Paris» oder aktuell das Schweizer Strohmuseum – für Martin Laubacher ist das alles beeindruckend, spannend, einzigartig. Weit mehr als «nur» ein Stück Wohlen. Martin Laubacher fühlt sich verbunden mit Wohlens Historie und dem Schmuckstück namens Isler-Villa samt Strohmuseum. Der Strohhut gehört bei ihm einfach dazu, und er freut sich, wenn er auf seinen vielen Reisen, dank Strohhut, ab und zu angesprochen wird: «Send si vo Wohle?», ist für ihn ein Kompliment.
Und als am letzten Gönneranlass die Anfrage auftauchte, ob er denn nicht Präsident des Vereins Freunde des Strohmuseums werden möchte, musste er nicht einmal lange studieren. Er machts und löst Martin Burkard als Präsident ab. Eine gute Wahl, die rund 120 anwesenden Vereinsmitglieder stimmten an der GV einstimmig zu.
«Willen zum Konsens» stets gespürt
Martin Burkard war nach Alt-Regierungsrat Peter Wertli erst der zweite Präsident des jungen Vereins. Und er kann nach neunjähriger Amtszeit den Verein im Top-Zustand übergeben. Finanzen sowie Grösse und Bedeutung passen. Er habe den Verein mit «viel Umsicht und Fingerspitzengefühl» geführt, sagte seine Vizepräsidentin Claudia Nick, «der Verein lag ihm immer sehr am Herzen und Martin Burkard hat dies mit viel Einsatz, Ehrgeiz und dem nötigen Humor umgesetzt». Und mit Martin Burkard verlieren «wir einen wunderbaren Präsidenten, einen guten und verlässlichen Freund», betonte Stiftungsratspräsidentin Ruth Portmann. Sie spürte stets «seinen Willen zum Konsens», damit breit abgestützte Lösungen gefunden werden.
Und seine Ära ist geprägt von eindrücklichen Zahlen. Burkard konnte während seiner Amtszeit Vergabungen in der totalen Höhe von rund 340 000 Franken sprechen. Und das Vereinsvermögen nahm in seiner neunjährigen Tätigkeit um 45 400 Franken zu.
Zuschüsse für Estrichausbau und Sonderausstellung
Diese finanzielle Unterstützung des Strohmuseums geht natürlich weiter. Es wurden zwei Beiträge über jeweils 20 000 Franken gesprochen. Oberhalb des Werkstalls soll der Estrich ausgebaut werden, damit dort neuer Lagerplatz entstehen kann. Bei Hausräumungen wird das Museum immer wieder beschenkt. «Mit dem Estrichausbau können zumindest die Platzprobleme gelindert werden», so Vorstandsmitglied Ruedi Donat.
Und ab März 2025 ist während neun Monaten eine neue Sonderausstellung geplant mit dem Titel «Im Besengebiet» mit den Designerinnen Margrit Linder und Flavia Brändle. Die gesamte Ausstellung wird rund 70 000 Franken kosten, der Verein beteiligt sich mit 20 000 Franken daran. «Weil es auch Parallelen gibt zur Dauerausstellung», erklärte Donat.
Diese Unterstützung kann sich der Verein sehr wohl leisten. Im vergangenen Vereinsjahr schaute zwar ein kleines Minus von 860 Franken heraus, das Vereinsvermögen beträgt aktuell trotzdem über 112 000 Franken. «Die Finanzen sind im Lot», fasst der scheidende Präsident die finanzielle Situation zusammen. Und allgemein ist er mit dem vergangenen Vereinsjahr sehr zufrieden. Bei der Mitgliederzahl gab es einen kleinen Rückgang zu verzeichnen – von 460 im Vorjahr auf 455. Die Zahl an Personen sank von 681 im Vorjahr auf 672 Personen. Der Trend habe sich «abgeschwächt fortgesetzt. Aber nach einem fulminanten Start ist der recht hohe Mitgliederbestand erfreulich.»
Schweizer Strohmuseum geht geschmiert über die Lippen
Auch Ruth Portmann, Präsidentin der Stiftung Freiämter Strohmuseum Wohlen, schaute auf ein «besonderes und intensives Jahr» zurück. Im Mittelpunkt stand das Fest 10 Jahre Strohmuseum in der Villa Isler. «Es war ein tolles Fest. Und die Villa hat sich zu einem modernen Ausstellungshaus gemausert.» Das Jubiläum war laut Portmann der richtige Moment, um den Namen des Museums zu ändern. Aus Freiämter Strohmuseum im Park wurde Schweizer Strohmuseum. «Wir wollen den Wirkungsgrad erweitern und nationale Bedeutung haben wir bereits.» Der neue Name gehe wie «geschmiert über die Lippen», so Ruth Portmann.
Die neue Bezeichnung war natürlich auch Thema an der GV der Freunde des Strohmuseums. Schweizer Strohmuseum, das sei ein stolzer Name, so Martin Burkard. Zudem sollte auch der Vereinsname samt Logo angepasst werden: Verein Schweizer Strohmuseum. «Es braucht doch eine gewisse Harmonie», so Burkard weiter. Die Grundsatzdiskussion fiel dann kurz aus. Ein wenig Widerstand gab es trotzdem. 16 Nein, 10 Enthaltungen standen der grossmehrheitlichen Zustimmung (70 bis 80 Ja-Stimmen) gegenüber. Verein Schweizer Strohmuseum folgt den Freunden des Strohmuseums.
Auch dem Museum geht es mit neuem Namen prima: Es wurden im vergangenen Jahr 46 öffentliche Events organisiert, 141 Führung und 15 Workshops abgehalten und es fanden 27 Hochzeiten statt. Insgesamt durfte das Museum 5547 Besucherinnen und Besucher begrüssen.
Laubacher betreute bisher drei Chefposten
Zurück zum Wahlgeschäft. Der neue Vorstand: Martin Laubacher (neu, Präsident), Claudia Nick (Vizepräsidentin), Julian Huber (neu, Vertretung der Stiftung), Franziska Eggerschwiler, Petra Giezendanner (Museumsleiterin), Sidonie Koch, Ernst Hochstrasser, Simon Huwiler, Patrick Meyer (Finanzen). Zurückgetreten ist neben Präsident Martin Burkard auch Stiftungsratsvertreter Ruedi Donat. Für Donat ist Julian Huber neu dabei. Der 38-jährige Hägglinger ist Mitinhaber der Hutwerkstatt Risa. Altes Handwerk macht ihm grundsätzlich Freude, so Huber.
Und der langjährige Revisor Bernhard Hüsser wurde durch Martin Matter ersetzt. Matter ist wie der neue Vereinspräsident ehemaliger Präsident der Wohler Handballer. Und die ersten 34 Lebensjahre verbrachte er in Wohlen.
Aber Laubacher hat weit mehr zu bieten als «nur» die 14-jährige Präsidialzeit als Handball-Chef. Er führte zehn Jahre lang die Göttigesellschaft und zwölf Jahre lang das OK Fasnachtsumzug. Alles erfolgreich. Und das möchte der 56-jährige Ortsbürger und Unternehmer so beibehalten. «Ich hoffe, dass ich den Verein Schweizer Strohmuseum erfolgreich weiterführen kann», sagt er. Und er hoffe auch, dass es ihm gelingen werde, «junges Blut in den Verein zu bringen». Denn Wohlens Historie müsse auch die Jüngeren interessieren.
Das Schlusswort gehört jedoch dem scheidenden Präsidenten. Und der kann zufrieden und zuversichtlich seinen Job weitergeben, Dem Verein wird es dank dem tatkräftigen Vorstand sicherlich weiterhin gut gehen. «Denn da kommt ein bunter Strauss von Qualitäten zusammen», betonte Martin Burkard.