Starke Position behaupten
10.03.2023 Wohlen110 Jahre AKB im Freiamt
Mit fünf Geschäftsstellen ist die Aargauische Kantonalbank im Freiamt vertreten. In Wohlen und Bremgarten von Anfang an, das war im Jahr 1913. Danach kamen die Standorte in Muri, Mutschellen und Sins hinzu. Die AKB hat ganz viel Tradition im ...
110 Jahre AKB im Freiamt
Mit fünf Geschäftsstellen ist die Aargauische Kantonalbank im Freiamt vertreten. In Wohlen und Bremgarten von Anfang an, das war im Jahr 1913. Danach kamen die Standorte in Muri, Mutschellen und Sins hinzu. Die AKB hat ganz viel Tradition im Freiamt – ganz zur Freude von Regionalleiter Michael Wertli. Diese Kontinuität hat zum Erfolg der Bank beigetragen. Wertli möchte diese starke Position in der Zukunft behaupten. --dm
Er möchte die Kunden begeistern
Regionalleiter Michael Wertli zu 110 Jahren AKB im Freiamt: Eine starke Stellung in der Region
Tradition und Vertrauen. Beides ist für Regionalleiter Michael Wertli enorm wichtig. Die Vorteile müssen jedoch täglich erarbeitet werden. Die gute Reputation der AKB ist der verdiente Lohn dieser Strategie. «Wir wollen spüren, wie es den Menschen geht», nennt er ein Erfolgsrezept.
Daniel Marti
Die Aargauische Kantonalbank feiert 110 Jahre Präsenz im Freiamt. Seit der Gründung der Bank ist die AKB im Freiamt vertreten – und sie hat dabei ihre Stellung ausgebaut und stets behauptet. Als die Bank im Jahr 1913 gegründet wurde, gab es nicht nur den Hauptsitz in Aarau, sondern auch die Geschäftsstellen in Wohlen und Bremgarten. Rein schon diese Historie ist für Regionalleiter Michael Wertli ein Zeichen von Tradition, Kontinuität und grosser Beständigkeit.
Neben Wohlen und Bremgarten kamen danach die Standorte in Sins (1928), Mutschellen (1976) und Muri (1996) hinzu. «Während auch im Freiamt im Bankenwesen ein Kommen und Gehen herrschte und ein substanzieller Wandel einsetzte», fügt er an, «hat die AKB immer an ihrer Tradition festgehalten.» Der Kunde steht bei der Aargauischen Kantonalbank im Zentrum, er wird persönlich beraten und auch bedient. Kundennähe heisst der Trumpf.
Fünfmal vor Ort gut vernetzt
Auch darum spricht Wertli bewusst die Leistung der Mitarbeitenden an: «Dass wir im Freiamt seit der Gründung der AKB tätig sind, das macht uns stolz.» Die aktuell 50 Mitarbeitenden der fünf Geschäftsstellen im Freiamt tragen täglich zur Erfolgsgeschichte der AKB bei. Trotz wesentlichen Veränderungen im Banken-Business im vergangenen letzten Jahrhundert wurde stets ein kontinuierliches Wachstum erzielt. Dank der Bevölkerungsentwicklung ist das Freiamt in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen. Davon profitierte auch die AKB – auch dank ihrer Strategie. «Alle unsere Kunden werden in allen Lebensphasen professionell begleitet.» Wünsche und Bedürfnisse der Kunden stehen im täglichen Beratungsgeschäft laut Wertli «im Zentrum unseres Handelns».
Und gewiss, das Geschäftsstellennetz wird ständig überprüft. «Jede Geschäftsstelle ist rentabel, und wir werden an den bestehenden Standorten festhalten», betont er. Bremgarten, Muri, Mutschellen, Sins sind Wohlen unterstellt. Aber Michael Wertli führt diese an der langen Leine. Dies ganz bewusst. «Denn die entscheidenden Personen sind vor Ort. Sie sind dort, also in Bremgarten, Muri, Sins und auf dem Mutschellen, vernetzt.» Das ist Teil der Strategie. Und auch ein Teil der persönlichen Erfolgsgeschichte von Michael Wertli.
Persönliche Superzeit – und Unterstützer der Wirtschaft
Er absolvierte die Lehre auf der AKB in Wohlen, verabschiedete sich dann nach Zürich, um im September 2012 zurückzukehren. Und im Jahr 2014 trat er die Stelle als Regionalleiter in Wohlen an. «Ich erlebe hier eine Superzeit», bilanziert er, «und zwar in verschiedener Hinsicht.» Er könne mit einem «brillanten Team in einem sehr interessanten Markt» wirken. Und dass er in der Heimat arbeiten kann, das macht ihn so richtig happy. Dreizehn Jahre bei der ZKB waren für ihn eine «wertvolle Erfahrung. Aber hier kenne ich die Leute und die Verhältnisse. Das passt sehr gut.»
Unter der Führung von Michael Wertli wurden auch Krisenzeiten gemeistert. Ob Corona oder aktuell der Krieg in der Ukraine – beides verunsichert die Menschen. Ist die AKB denn eine Siegerin oder eine Verliererin der Krisenzeiten? «Schwierige Frage», antwortet er. Weder noch. «In der Covid-Krise haben wir zusammen mit Bund und Kanton die Wirtschaft bestmöglich unterstützen können, so konnte eine Häufung von Konkursen verhindert werden.» Die AKB sprach im Freiamt Covid-Kredite in der Höhe von 40Millionen Franken. So gesehen sei die AKB eine Art Gewinnerin im gesamten System, «denn wir sind gut durch die schwierigen Jahre gekommen».
«Ich will mich gegenüber dem Mitbewerber abheben»
Krisenjahre sind immer anspruchsvoll für die Führung. Dies gilt auch für den Freiämter Hauptsitz in Wohlen. «Die persönlichen Kontakte sind sehr wichtig, so spüren wir, wie es den Menschen geht.» Und trotz neuer Arbeitsmodelle wie Homeoffice legt Wertli Wert darauf, «dass die Beratungen grundsätzlich physisch stattfinden». Damit kann sich die AKB teilweise abheben von der Konkurrenz. Dies gilt vor allem für den Standort Wohlen, wo die Konkurrenz an der Bahnhofstrasse gross und mehrfach ist. «Konkurrenz belebt das Geschäft», erklärt Wertli. Und sagt damit den Standardsatz. Aber er liefert auch die Bedeutung dazu: «Ich muss mir jeden Tag Gedanken machen, wie ich den Kunden welche Lösungen anbieten kann. Und ich will mich gegenüber dem Mitbewerber abheben.» Ohne Konkurrenz bestehe die Gefahr, dass sich eine gewisse Lethargie breitmacht.
Eine gute Wettbewerbssituation habe noch nie geschadet, ist der 50-Jährige überzeugt. Und wer ein massgeblicher Player in der Region sein wolle, der müsse sich dem Konkurrenzkampf stellen. Auch diese Einstellung, gepaart mit der langen Tradition, habe zu einer guten Reputation der Bank geführt. «Wir sind die Bank der Aargauerinnen und Aargauer», freut er sich. Und gibt zu, dass die Staatsgarantie Sicherheit bedeutet.
Diese Ausgangslage verleiht Zuversicht und Optimismus, dass die AKB auch im Freiamt ihre starke Stellung weiterhin behaupten wird – trotz unsicheren und herausfordernden Zeiten (siehe Artikel unten).
Jubiläumsgeschenk: Sitz in Wohlen wird modernisiert
Zurück zum Jubiläum. Gefeiert werden die 110 Jahre übrigens nicht. Die geplante Modernisierung, Sanierung und Erweiterung des Freiämter Hauptsitzes in Wohlen sei «eine Art Jubiläumsgeschenk». Das Gebäude ist 40 Jahre alt – und es benötigt eine Auffrischung. Der Baustart soll voraussichtlich im Jahr 2024 sein. Die Baueingabe wird bald erfolgen. Dann gibt es weitere Informationen.
«Nachhaltigkeit ist uns wichtig. Deshalb wollen wir bis Ende 2024 die nachhaltigste Bank in unserem Einzugsgebiet sein», nennt Wertli ein wichtiges und ehrgeiziges Ziel.
Das erneuerte Gebäude am Freiämter Hauptsitz soll auch Symbolcharakter für ein erfolgreiches Weiterbestehen der AKB im Freiamt haben. Gerüstet für eine spannende Zeit. Die Zukunft des Bankengeschäfts zu antizipieren, das sei allerdings ein laufender Prozess, glaubt der Regionalleiter. Die Digitalisierung ist ein grosses Thema, und viele Trends verlangen nach Anpassungen. Auch das Kundenverhalten sei nur schwerlich abzuschätzen, so Wertli, der einen wesentlichen Punkt zu prognostizieren vermag: «Ich bin der festen Überzeugung, dass wir auch in zehn Jahren für die Beratungen physisch präsent sein werden.» Ganz nach dem Motto der fünf Geschäftsstellen der Aargauischen Kantonalbank im Freiamt. «Die Region Freiamt», so Wertli, «zeichnet sich mit einem guten Mix aus.» Die AKB ist in der Region mit einem Hauptort und vier wichtigen Gemeinden gut positioniert. Wobei Wohlen auch ein ein guter Wirtschaftsstandort sei.
Image ist ihm wichtig
Jubiläum, Tradition, Krisenhelferin, Hauptsitzmodernisierung. Die AKB hat noch etwas mehr zu bieten: ein gutes Image. Dieses zu erarbeiten und zu erhalten, ist in der gegenwärtigen Bankenwelt nicht ganz so einfach. «Natürlich ist uns das Image sehr wichtig», erklärt Michael Wertli. «Wir versuchen nur das zu beeinflussen, was wir selbst in der Hand haben. Das fängt bei der Kultur im Unternehmen an.» Und diese sei immer nach den Menschen ausgerichtet. «Vertrauen, Verantwortung, Wertschätzung haben bei uns einen hohen Stellenwert.»
Nur so gelingt es seinem 50-köpfigen Team, an fünf Standorten immer wieder gute Kundenerlebnisse zu schaffen. «Im besten Fall sogar Kundenbegeisterung.» Darum sagt der Regionalleiter zum Abschluss: «Ich bin stolz darauf, für diese Bank tätig zu sein.» Man nimmt ihm diese Überzeugung und Begeisterung ab.
«Die steigenden Kosten sind eine echte Herausforderung»
Zinsentwicklung, Börse, Arbeitsmarkt bis zum heimischen Immobilienmarkt: Michael Wertli wagt Prognosen
Preise, Tarife und die Zinsen steigen stetig. Die Teuerung zeigt auch nach oben. Und die Börse schwankt. Wohin geht die Reise? AKB-Regionalleiter Michael Wertli wagt einen Ausblick.
Die unsichere Zinssituation beschäftigt viele Menschen. Dazu verlangen viele Kundinnen und Kunden Auskunft. «Im März», glaubt Wertli, «wird die Nationalbank voraussichtlich noch einmal mit einem Schritt nach oben aufwarten.» Er geht von mindestens einem halben Prozent aus. «Danach sollte es keine weiteren Steigerungen mehr geben», vermutet er. Weiter habe «die Schweiz die Inflation gegenüber den USA oder Europa relativ gut im Griff. Das Wirtschaftswachstum entwickelt sich positiv.» Die Teuerung wird für 2024 bei gut einem Prozent prognostiziert. Der Immobilienmarkt wurde von der AKB in den letzten Jahren laufend analysiert. Deshalb kann Michael Wertli diesbezüglich eine klare Aussage machen: «Bei den Immobilien ist im Freiamt weiterhin eine Preissteigerung zu erwarten.» Dies aufgrund der Zuwanderung aus den Agglomerationen von Zürich, Zug und Luzern und der rückläufigen Bautätigkeit. Er könne sich gut vorstellen, dass sich die Preise bei den Immobilien nochmals leicht erhöhen werden, «und danach pendeln sie sich auf diesem Niveau ein».
An der Börse und auf dem Kapitalmarkt erwartet der Regionenleiter ein weiteres Auf und Ab. «Es sind einfach zu viele Unsicherheiten spürbar.» Er nennt die Themen Krieg und Zinsentwicklung. «Es ist noch keine Erholung sichtbar.» Die grössten Sorgen bereitet ihm jedoch der Fachkräftemangel. Den spürt die AKB bei der eigenen Entwicklung, bei Stellen, die nicht mehr besetzt werden können. «Wir hatten im Herbst vergangenen Jahres so viele offene Stellen wie nie zuvor.» Der Fachkräftemangel, man könne ihn auch als Arbeitskräftemangel bezeichnen, tangiert die gesamte Wirtschaft. Eine Entspannung erwartet Wertli dagegen bei den Energiepreisen. «Der Peak ist vorüber.»
Aber gesamthaft kommt auch Michael Wertli zum Schluss, dass die Rechnungen künftig höher ausfallen werden. Wobei viele Firmen mit Lohnerhöhungen Gegensteuer geben. «Das hingegen erhöht den Kostenblock der Unternehmungen.» Die steigenden Kosten für den Lebensunterhalt sind laut Wertli «eine echte Herausforderung». Das Leben werde tatsächlich teurer, stellt er fest und schwächt gleichzeitig ab: «Die Kostensteigerungen dürften noch kein allgemeines existenzielles Thema sein.» --dm