Schwierigkeiten wegen Regen
17.04.2025 Dietwil, Region OberfreiamtAktuelles von der Aushubdeponie Babilon in Dietwil
Die Deponie Freiamt AG als Betreiberin der Aushubdeponie Babilon präsentiert ihren Technischen Jahresbericht. Daraus geht hervor, dass das Jahr über lange Phasen sehr regenreich war.
Die nasse ...
Aktuelles von der Aushubdeponie Babilon in Dietwil
Die Deponie Freiamt AG als Betreiberin der Aushubdeponie Babilon präsentiert ihren Technischen Jahresbericht. Daraus geht hervor, dass das Jahr über lange Phasen sehr regenreich war.
Die nasse Witterung und der zunehmend nässer werdende Aushub erschwerten den Betrieb erheblich. Die Deponie musste zeitweise über mehrere Tage geschlossen werden. Ab dem Spätherbst musste vernässtes Aushubmaterial abgewiesen werden, um die Böschungsstabilität nicht zu gefährden. Mit entsprechenden Massnahmen konnten Erosionen verhindert werden.
Das ganze Jahr wurde ausschliesslich über feste Kippstellen angeliefert. Ein Befahren der Auffüllung mit Lastwagen zur Einbaustelle war aufgrund der mangelnden Tragfähigkeit nicht möglich. Die Zufahrten wurden nach Bedarf mit Felsmaterial und Kies erweitert und verstärkt. Die Reifenwaschanlage sowie die Zu- und Wegfahrtstrasse funktionierten einwandfrei. Seit Betriebsbeginn kam es noch nie zu einer Verschmutzung der Kantonsstrasse. Bis Ende Jahr wurden gesamthaft 193 661 Kubikmeter Aushub und 4851 Kubikmeter Unterboden angenommen und eingebaut. Die Aushublieferungen aus den Kantonen Aargau und Zug zusammen haben einen Anteil von 64,7 Prozent.
Inspektion zeigt keine Mängel
Bei der Aushubdeponie Babilon handelt es sich um den Deponietyp A. Es darf nur sauberes Aushub- und Ausbruchmaterial angeliefert und eingebaut werden. Als vorsorgliche Kontrollmassnahme wird von den Bauherren/ Architekten und Aushublieferanten die Aushubdeklaration vor der ersten Anlieferung verlangt und geprüft. Für jede einzelne Lieferung wurde gemäss Betriebsordnung ein Lieferschein erstellt. Bei der Annahme wird eine visuelle Qualitätsprüfung durch den dafür geschulten Maschinisten oder Betriebsleiter vorgenommen.
Unerwünschte Pflanzen entfernt
Periodisch wird zusätzlich eine chemische Beprobung durchgeführt. Dabei werden zehn Schwermetalle analysiert. Bis Ende Jahr wurden 19 Beprobungen durchgeführt. Es wurden keine Auffälligkeiten festgestellt. Die Deponie Babilon verzeichnete im vergangenen Jahr keine Fehlanlieferungen. 2024 wurde eine Inspektion durch den Fachverband der Schweizerischen Kiesund Betonindustrie durchgeführt. Der Betrieb der Deponie weist keine Mängel auf.
Die offene Fläche beträgt per Ende Jahr gesamthaft 6,6 Hektar. Die langfristigen Bodendepots blieben unverändert und haben gesamthaft eine Fläche von 1,9 Hektar. Im Spätsommer konnte eine Rekultivierungsetappe mit 1,1 Hektar umgesetzt werden. Für die bewilligte Anpassung der Endgestaltung im Bereich der Gibelstrasse wurde die Rohplanie erstellt und im Juli abgenommen und protokolliert. Die Bodenarbeiten wurden ab Mitte August mit wetterbedingten Unterbrüchen umgesetzt. Der benötigte Unterboden wurde mehrheitlich extern angeliefert. Im Bereich der Dorfmatte konnte kein Unterboden abgetragen werden. Nach dem Bodenabtrag zeigte sich ein problematischer Untergrund. Die Fläche wurde geotechnisch beurteilt. Im Bereich der künftigen Böschung wurde das feinkörnige durchnässte Material der Deponiesohle bis auf die vorhandene Felsoberfläche ausgehoben, mit einer Drainageleitung entwässert und durch standfesten Felsaushub ersetzt.
Sämtliche naturnahen Flächen um den Installationsplatz und die Böschungen innerhalb des Gewässerraums sowie die Südböschung wurden im Sommer durch eine Fachperson auf Neophyten kontrolliert. Im geringen Masse mussten unerwünschte Pflanzen entfernt werden. Anschliessend wurde ein Säuberungsschnitt durchgeführt und das Schnittgut entfernt. Ein erster Teil der Ostböschung wurde 2022 definitiv erstellt und mittels Spritzsaat begrünt. Die Bepflanzung hat sich schon sehr gut entwickelt. Gesamthaft sind rund 15 000 Quadratmeter ökologische Ausgleichsfläche definitiv erstellt. Zusätzlich bestehen rund 3500 Quadratmeter temporäre naturnahe Flächen im Bereich der Installationen. Im Oktober konnte der verlegte und ausparzellierte Knodenbach nach einer Schlussprüfung an den Kanton, Abteilung Landschaft und Gewässer, übergeben werden. Mit der Schlussabnahme übernehmen der Kanton und die Gemeinde den Unterhalt der Gewässerparzelle.
Die geplante Jahresmenge für das laufende Jahr beträgt 180 000 Kubikmeter Aushub lose. Die offene Fläche für die Ablagerung reicht voraussichtlich bis in den Herbst. Im Sommer ist ein weiterer Bodenabtrag Richtung Norden nötig. Eine Rekultivierungsetappe kann voraussichtlich nicht geplant werden. Die im Jahr 2020 rekultivierten Flächen können nach einer Schlussabnahme im Herbst für die uneingeschränkte Nutzung freigegeben werden.
Erweiterung: nächste Entscheidung im Sommer
Für die Fortsetzung der Deponie Babilon gegen Norden wurden mit den Landeigentümern Verträge abgeschlossen. Die Gemeinden Dietwil und Oberrüti haben im August 2023 die Festsetzung dieser Fortsetzung Nord im kantonalen Richtplan eingeleitet. Für diese Richtplananpassung wurde das öffentliche Anhörungs- und Mitwirkungsverfahren durchgeführt. Im Sommer soll der Antrag dem Grossen Rat des Kantons Aargau zum Entscheid vorgelegt werden. Bei positivem Entscheid folgt das kommunale Nutzungsplanverfahren. --red