Rückkehr in die Heimat
14.03.2025 Fussball, SportFussball, Women’s Super League: Aarau spielt in Muri gegen Luzern – vier Freiämterinnen sind dabei, darunter Donika Deda
Morgen Samstag, 16.30 Uhr, findet auf der Brühl in Muri das Spiel der Women’s Super League zwischen Aarau und Luzern statt. ...
Fussball, Women’s Super League: Aarau spielt in Muri gegen Luzern – vier Freiämterinnen sind dabei, darunter Donika Deda
Morgen Samstag, 16.30 Uhr, findet auf der Brühl in Muri das Spiel der Women’s Super League zwischen Aarau und Luzern statt. Mit Laura Schneider, Lynn Häring, Michelle Stierli und Donika Deda sind vier Spielerinnen aus dem Freiamt mit dabei. Für Deda ist es in ihrer ersten Saison als Super-League-Spielerin eine Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte.
Josip Lasic
Für Donika Deda wird das Spiel zwischen den Frauen des FC Aarau und des FC Luzern auf der Murianer Brühl sehr speziell. Vor vier Jahren verliess sie den FC Muri in Richtung Kantonshauptstadt. Nachdem sie zunächst bei den Juniorinnen des FCA gespielt hat, ist sie seit dieser Saison Teil des Fanionteams. Sie freut sich enorm auf das Spiel in ihrer Heimat. «Meine Familie und meine Kollegen werden vor Ort sein, um mich zu unterstützen. Das wird etwas Besonderes.»
Die 20-jährige Spielmacherin ist die jüngste von sechs Schwestern. Im Alter von sechs Jahren startete ihre fussballerische Laufbahn im Klosterdorf. «Meine Schwestern haben früher gern Fussball gespielt, ebenso mein Vater. Ich bin aber die erste in der Familie, die sich wirklich einem Verein angeschlossen hat.»
Bereuen sollte sie diese Entscheidung nicht. Nach dem Sprung zum FC Aarau beweist sie auch dort Talent. Mit der U19 der Aarauerinnen erreicht sie den Halbfinal der Meisterschaft. In der U20 gelingen ihr in einer Saison zehn Tore. Im U17-Alter wird sie zur Schweizer Nachwuchs-Nationalspielerin. Und auch nach dem Sprung in die erste Mannschaft des FC Aarau fällt sie mit ihren Leistungen auf. Mit vier Treffern ist sie bisher beste Torschützin des Teams in der Meisterschaft. Hinzu kommen drei Tore im Cup. Ihre Qualitäten sind auch im Ausland nicht verborgen geblieben. Sie erhielt ein Aufgebot des albanischen Nationalteams. «Ich durfte schon ein Testspiel bestreiten und konnte eine Torvorlage geben. Meine Familie stammt ursprünglich aus dem Kosovo und ich bin in der Schweiz aufgewachsen.»
Die Familie ist ihr sehr wichtig
Ihre Familie ist Donika Deda generell sehr wichtig. Viel Freizeit bleibt der Fussballerin, die als Kaufmännische Angestellte bei der Swisspor in Boswil arbeitet, neben Training und Beruf nicht mehr. «Ich kann in der wenigen Freizeit, die ich habe, also keine besonders zeitaufwendigen Hobbys betreiben. Meist treibe ich auch dann Sport oder verbringe Zeit mit meinen Nichten. Meine Familie bedeutet mir enorm viel. Sie hat mich auf meinem Weg immer unterstützt. Insbesondere meine Schwestern. Dafür bin ich ihnen unendlich dankbar.»
Und auch zum FC Muri ist noch eine Verbindung da. Zahlreiche ihrer Kollegen sind oder waren Teil der ersten Mannschaft der Klosterdörfler. Mit Michelle Stierli ist eine weitere Murianerin ausserdem ihre Teamkollegin und Teamcaptain der Aarauerinnen. Sie ist für Donika Deda ebenso ein Vorbild wie die aus Muri stammenden Nationalspielerinnen Julia Stierli und Alayah Pilgrim. «Gerade Alayah ist eine grosse Motivation für mich. Sie war beim FC Muri jeweils zwei Jahre über mir. Wir haben die gleichen Teams durchlaufen im Juniorenbereich. Und jetzt sind sie und Julia Nationalspielerinnen und haben den Sprung ins Ausland geschafft.»
Das wäre auch ihr grosses Ziel. Eines Tages im Ausland zu spielen. «Am liebsten in der Premier League. Oder in einer Liga, wo ich nicht zu weit weg von zu Hause und meiner Familie wäre.» Und auch in der Schweiz hat sie Ziele. «Ich würde gern einen Titel holen, egal ob Meisterschaft oder Cup.»
Play-off-Teilnahme ist für Aarau gesichert
Zumindest im Cup wird es diese Saison nichts. Die Aarauerinnen sind im Viertelfinal gegen den FC Zürich ausgeschieden. Dafür ist dem Team die Teilnahme an den Play-offs der Meisterschaft nicht mehr zu nehmen. Deda und ihre Mannschaftskolleginnen haben 19 Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Play-off-Platz. Mit Siegen gegen Luzern und im letzten Spiel der Ligaphase gegen Zürich können sie ihren Tabellenplatz noch verbessern. «Und dann wollen wir in den Play-offs so weit wie möglich kommen.» Vielleicht trägt Donika Deda mit Toren dazu bei.
Volle Ladung Freiamt
Das Meisterschaftsspiel der Women’s Super League in Muri zwischen dem FC Aarau und dem FC Luzern wird maximal freiämterisch. Neben Donika Deda läuft bei Aarau die Murianerin Michelle Stierli auf. Die 27-jährige ist seit bald zwölf Jahren beim FC Aarau und mittlerweile Teamcaptain. Auch die Aristauerin Laura Schneider, die beim FC Luzern im Tor steht, hat beim FC Muri mit Fussball angefangen. Die 29-Jährige gehört zum erweiterten Kader des Nationalteams. Die Auwerin Lynn Häring hat beim FC Sins und damit auch im Freiamt mit Fussball angefangen. Sie ist seit elf Jahren beim FC Luzern und hat sich dort zu einer Führungsspielerin entwickelt. --jl


