Paradies beim Föhrenhof
20.08.2024 WohlenDas kleine Woodstock
Das Stoppelfäld-Festival beim Föhrenhof mit viel Liebe zum Detail
Die vielen kleinen Höhepunkte sorgen für ganz viele Komplimente. Das familiäre Stoppelfäld übertrifft sich selbst. ...
Das kleine Woodstock
Das Stoppelfäld-Festival beim Föhrenhof mit viel Liebe zum Detail
Die vielen kleinen Höhepunkte sorgen für ganz viele Komplimente. Das familiäre Stoppelfäld übertrifft sich selbst.
Stefan Sprenger
Ganz viele Dinge an diesem Festival sind besonders. Und manchmal muss man dafür auch zweimal hinschauen oder hinhören, um dies zu erkennen. Ein Beispiel ist die Aarauerin Naïma. Sie eröffnete am Freitagabend das Stoppelfäld mit Reggae-Musik. Sie ist eine der ganz wenigen weiblichen Reggae-Stimmen des Landes. Ihr Debüt-Album erschien Ende 2022 – und wurde von den Musikkritikern hochgelobt. Und nun steht Naïma auf der kleinen Bühne beim familiären Wohler Festival und performt, als würden ihr Tausende Menschen zuhören. Ein genialer Start einer besonderen Künstlerin.
Wie passend zu diesem besonderen Festival: Das grosse OK besteht aus 18 Menschen – und allesamt scheinen kreative Köpfe zu sein. Denn es gibt nebst Foodtrucks und neun vielseitigen Bands auch sonst enorm viel zu entdecken auf dem Gelände beim Föhrenhof. Bunte Lichter, liebevoll gestaltete Wegweiser, ein Eingangsbereich, dessen Rückansicht für ein Schmunzeln sorgte, aufeinandergestapelte Stühle – und mehrere alte Telefone mit Wählscheibe, die an verschiedenen Standorten auf dem Gelände verteilt waren und so für spannende Gespräche mit unbekannten Menschen sorgten. Das Stoppelfäld lockte am Wochenende über 1000 Menschen an. Und die Beliebtheit steigt. Der grösste Erfolg der Macher ist die Zufriedenheit der Besucher, die gemeinsam ein superfriedliches und buntes Musikfest feiern. Im Jahr 1969 feierten 400 000 Menschen auch ein friedliches Festival. Woodstock ging in die Geschichte ein. Natürlich ist ein Vergleich mit dem Festival in Wohlen weit hergeholt. Aber: Das Stoppelfäld ist ab sofort unser kleines Woodstock im Freiamt.
Ein besonderes und etwas anderes Open Air: Über 1000 Menschen kommen an die vierte Ausgabe des Stoppelfäld
Die Bilanz: Ein friedliches und positives Festival. Die Macher und Besucher sind gleichermassen glücklich. «Wir sind stolz», sagt Martina Arnet vom OK.
«Das grösste Highlight sind all die zufriedenen Besucher und die superfriedliche Stimmung», sagt OK-Mitglied Martina Arnet. 500 Menschen kommen am Freitag, ein bisschen mehr sind es gar am Samstagabend, die trotz regnerischem Wetter zum Gelände beim Föhrenhof in Wohlen kommen. Das 18-köpfige OK und zahlreiche Helfer haben über eine Woche lang bei heissen Temperaturen jede Menge Schweissperlen vergossen beim Aufbau. Mit viel Liebe zum Detail erkannten die Besucher zahlreiche Perlen auf dem Gelände. Es war ein Paradies beim Föhrenhof.
Jingle-Band, Leo und Kaffee
Die Bands sorgen für abwechslungsreiche und tolle Musik. Sie wurden jeweils anmoderiert von der hauseigenen (und fantastischen) Jingle-Band. Drei Foodtrucks sorgen für kulinarische Verköstigung. Und auch das neu eröffnete Restaurant Leo (beim Chappelehof) war präsent. Oder der Stand von Suave Kaffe, einem Projekt aus Wohlen, das Qualitätskaffe vertreibt und auf fairen Handel achtet.
Ebenfalls ein Höhepunkt war das beliebte Format «deine 10 Minuten». Dort konnte jeder performen. Gesang, Tanz oder andere Talente konnten bewiesen werden. Jason (aus Wohlen) verzauberte mit seiner Akustik-Gitarre, Radion aus Bremgarten rockte Nirvana-Songs von der kleinen Bühne. Dies nur zwei von vielen tollen Darbietungen. Auf der Hauptbühne war die Vielseitigkeit riesig. Elektronische Beats, Hip-Hop, Indie-Pop. Reggae oder rockige Klänge – und dann gab es noch die Balkan-Frauen-Band «Haimos», die für beste Unterhaltung und Musik sorgte. Die abwechslungsreichen Auftritte sorgten dafür, dass die Stimmung (am Samstag trotz dem gelegentlichen Nieselregen) auf einem hohen Level blieb.
Ein grossartiges Ambiente, ein abwechslungsreiches Line-up, ein toll gestaltetes Gelände, die vierte Ausgabe des Stoppelfälds überzeugt vollends. Trotz der unbeständigen Wetterbedingungen am Samstag schaffte es das Festival, seine besondere familiäre Atmosphäre zu bewahren. Es war ein Fest der Begegnungen, der Musik und der gemeinsamen Freude – ganz im Zeichen des Mottos: Zusammen feiern, und den Moment geniessen. «Wir haben es wirklich geschafft, ein familiäres und wunderschönes Open Air auf die Beine zu stellen. Der Bekanntheitsgrad wächst von Jahr zu Jahr und darauf sind wir stolz. Wir sind froh, dass alles sehr gut geklappt hat», sagt Martina Arnet vom OK. In dieser Woche wird abgebaut – und da freut sich der eine oder andere jetzt schon auf die fünfte Ausgabe im Jahr 2025. --sh