Am Sonntag, 15. Juni, um 17 Uhr findet das zweite Orgelkonzert der Saison in der Klosterkirche Muri statt: Zwei international profilierte Künstlerpersönlichkeiten treten in einen musikalischen Dialog an den historischen Orgeln – solistisch, vierhändig und über ...
Am Sonntag, 15. Juni, um 17 Uhr findet das zweite Orgelkonzert der Saison in der Klosterkirche Muri statt: Zwei international profilierte Künstlerpersönlichkeiten treten in einen musikalischen Dialog an den historischen Orgeln – solistisch, vierhändig und über die Emporen hinweg auch zu zweit an zwei Instrumenten.
Das Programm eröffnet mit Johann Sebastian Bach und dem Eingangschor der Kantate «Was Gott will, das g’scheh allzeit». In einer farbenreichen Folge musikalischer Miniaturen entfaltet sich eine Reise durch die europäische Orgelmusik: von der venezianischen Mehrchörigkeit Giovanni Gabrielis über die norddeutsch-hanseatische Musik Buxtehudes bis hin zu englischen Tastenfantasien von John Bull, Thomas Tomkins und Samuel Wesley. Die beiden historischen Lettnerorgeln aus dem 18. Jahrhundert und die Grosse Orgel werden dabei in ganz verschiedenen musikalischen Sprachen sprechen.
Musik für zwei Orgeln ist an den Orten überliefert, wo eine Aufführungsmöglichkeit dafür bestand – wo also zwei Instrumente vorhanden waren. Im Kloster Einsiedeln, wo wie in Muri die Situation zweier gegenüberliegender Orgeln besteht, haben sich etliche Sonaten und Concerti «per due organi» aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erhalten. Dazu gehört das «Concerto in B» des weitgehend unbekannten Komponisten Giovanni Bernardo Zucchinetti, das in seinem fröhlich-galanten Gestus immer wieder grosses Hörvergnügen bereitet.
Künstler mit europäischer Handschrift
Ekaterina Kofanova ist Titularorganistin an der Peterskirche Basel und leitet den dortigen Orgelverein. Nach Studien in Moskau, Minsk, Heidelberg und Basel entwickelte sie eine vielseitige Karriere zwischen Konzerttätigkeit, Lehre und kirchenmusikalischer Praxis. Tobias Lindner, Professor für Orgel an der Schola Cantorum Basiliensis, ist sowohl als Interpret Alter Musik wie auch als Lehrer international geschätzt. Beide Künstler verbindet eine tiefe Auseinandersetzung mit der historischen Aufführungspraxis sowie ein besonderes Gespür für die klanglichen Möglichkeiten historischer Orgeln.
Wie alle Orgelkonzerte der Reihe findet auch dieser Abend bei freiem Eintritt mit Türkollekte statt. Die Stiftung Murikultur und die Pfarrei Muri laden zum Konzert von Ekaterina Kofanova und Tobias Lindner in die Klosterkirche ein. --red