Optimal für die Zukunft eingestellt
30.05.2025 Wohlen, SpitexGeneralversammlung der Spitex Freiamt im Chappelehof
Die Spitex Freiamt, mit dem öffentlichen Auftrag der Gemeinden Wohlen und Waltenschwil, hat 484 Mitglieder. Nur ein Bruchteil nimmt an der Generalversammlung teil. Diese jedoch erhielten einen tiefen Einblick in ...
Generalversammlung der Spitex Freiamt im Chappelehof
Die Spitex Freiamt, mit dem öffentlichen Auftrag der Gemeinden Wohlen und Waltenschwil, hat 484 Mitglieder. Nur ein Bruchteil nimmt an der Generalversammlung teil. Diese jedoch erhielten einen tiefen Einblick in die Arbeit der Spitex und in den Umzug von der Bahnhofstrasse in den Chappelehof.
Monica Rast
«Das vergangene Geschäftsjahr war herausfordernd, aber auch lehrreich», beginnt Geschäftsführerin Christine Kasper Frei ihren Jahresbericht. «Dank dem unermüdlichen Einsatz unserer Mitarbeitenden konnten wir Stabilität bewahren und sind optimal für die Zukunft eingestellt.»
Die Spitex Freiamt kann eine solide Auslastung ihrer Kapazität verzeichnen. Die Nachfrage nach Spitexleistungen bleibt trotz den neuen privaten Organisationen in der Region und der Kooperation der Integra mit der Privat-Spitex PHS konstant hoch.
Die Kostenentwicklung hat auch die Spitex Freiamt stark beschäftigt. Insbesondere die Personalkosten sind durch die vielen krankheits- und unfallbedingten Ausfälle gestiegen. «Durch gezielte Sparmassnahmen und effiziente Ressourcennutzung konnten wir die finanziellen Belastungen abfedern», erklärt die Geschäftsführerin.
Glücklich am neuen Standort angekommen
Unter dem Jahresmotto «Entwickeln, integrieren, leben», stand der Umzug in den Chappelehof im Vordergrund. Bei den Mitarbeitenden kam der Entscheid sehr gut an. Besonders die Verbesserungen wie Ruheraum, Nasszelle mit Dusche, Küche und das Waschen der Berufswäsche.
Doch bis es so weit war, gab es noch einiges zu tun, und dies bei laufendem Betrieb. Es verlangte allen viel ab. Christine Kaspar bedankte sich bei den Mitarbeitenden für ihre Geduld, Flexibilität und für ihre Arbeit unter den erschwerten Bedingungen. Inzwischen sind alle im Chappelehof angekommen, fühlen sich wohl und freuen sich über die neuen Räumlichkeiten.
Bereits jetzt kann eine höhere Frequenz an spontanen Beratungen verzeichnet werden. «Dies war auch ein Ziel des Umzuges, wir möchten so niederschwellig wie möglich für die Bevölkerung da sein», erklärt die Geschäftsführerin. Auch die Spitex-Sprechstunde in Waltenschwil war ein wichtiger Schritt nach vorne.
«Die Pflege und Betreuung Angehöriger verdient Respekt», meint Christine Kaspar. Sie ist für viele Menschen mit Einschränkungen eine tragende Säule.
Lang wurde dieser Einsatz unterschätz oder einfach hingenommen. Mit dem zunehmenden Fachkräftemangel, der alternden Gesellschaft und den vermehrten chronischen Erkrankungen rückt die Arbeit von Angehörigen in ein neues Licht.
Pflege Angehöriger auch bei der Spitex Freiamt ein Thema
Ein entsprechendes Projekt zur Anstellung pflegender Angehöriger wurde bereits iniziiert. Dazu werden Rahmenbedingungen abgeklärt, wie und zu welchen Tätigkeiten Angehörige angestellt und entschädigt werden können. Für die Spitex Freiamt geht es primär nicht um die Anzahl pflegender Angehöriger, sondern darum, die bestmögliche Lösung zu finden. Sowohl für die pflegende Person wie für den Angehörigen. Dazu braucht es einheitliche und verbindliche Regelungen. «Hier muss die Politik dringend handeln», meint Kaspar.
Im vergangenen Jahr wurden die Statuten angepasst, was einschneidende Veränderungen zur Folge hatten. «Die Betriebs- und Vereinsrechnung wurde zusammengefügt», erklärte Vereinspräsident Pascal Gregor. «Dies ermöglicht uns eine transparente Finanzübersicht.»
Der betriebliche Ertrag bewegt sich im Rahmen vom Vorjahr und präsentiert ein ausgeglichenes Jahresergebnis. Die Mitgliederzahlen sind leicht rückläufig und der Personalaufwand nimmt zu. Dank Spenden und Mitgliederbeiträgen kann die Spitex Freiamt Leistungen in der Nacht erbringen und das beliebte Zeitgeschenk in Form von Gesprächsminuten bei den Klienten weiterführen.
Ein paar Zahlen
Die 35 Mitarbeitenden in der Spitex Freiamt verrechneten 16 967 Stunden. Dies ist eine Zunahme von rund 540 Stunden. Die Anzahl Hausbesuche stieg 2024 auf 37 420. Dies bedeutete für die Mitarbeiter 102 Besuche an einem Tag.
Der Anteil der hauswirtschaftlichen Stunden lag bei sieben Prozent. Die pflegerischen Stunden teilten sich in Grundpflege (50 Prozent), Behandlungspflege (41 Prozent) und in Abklärungen und Beratung auf.
Die meisten Kunden leiden an einer Mehrfacherkrankung wie Diabetes, Herzkrankheiten und Krebserkrankungen. Um den Standard beibehalten zu können, investiert die Spitex Freiamt viel Zeit in Aus- und Weiterbildungen. Der Höhepunkt dabei war der Lehrabschluss von Rachel Wick und Soray Topkaya mit Bestnote A zur Diplomierten Pflegefachfrau HF. «Berufsbildung ist bei uns Teamarbeit», erklärt Christine Kaspar und bedankt sich bei den Berufsbildnerinnen und allen Mitarbeitenden. In Zukunft wird die Betreuung von Menschen mit Demenz ein zentrales Thema sein. Hierzu sind spezielle Schulungen geplant.