Nicht nur Fussball bieten
04.06.2024 Villmergen, Region UnterfreiamtIn Villmergen gibt es statt der Übersehbar diesen Sommer ein Public Viewing
2018 organisierten Raphael Kull und David Meier erstmals ein Public Viewing in Villmergen. Aus dem gelungenen Event entstand später die Übersehbar, welche jeden Sommer viele ...
In Villmergen gibt es statt der Übersehbar diesen Sommer ein Public Viewing
2018 organisierten Raphael Kull und David Meier erstmals ein Public Viewing in Villmergen. Aus dem gelungenen Event entstand später die Übersehbar, welche jeden Sommer viele Gäste anzog. Jetzt muss diese wieder König Fussball weichen. «Beides zusammen geht einfach nicht», sagt Kull.
Chregi Hansen
Während der WM 2018 in Russland war die halbe Schweiz im Fussballfieber. Überall wurden Public Viewings im grossen Stil organisiert. Auch in Villmergen konnte man während den Spielen gemeinsam mitfiebern. Möglich machten es Raphael Kull und David Meier, sie bauten an der Bachstrasse ein Zelt samt grosszügiger Gartenlounge auf und luden zum Fussballschauen und Feiern ein.
Das Villmerger Public Viewing war ein Erfolg. Und sozusagen die Geburtsstunde der Spectrum Event GmbH, welche Kull und Meier gemeinsam aus der Taufe hoben. Nur ein Jahr später öffnete unter gleicher Regie am gleichen Ort erstmals die Übersehbar ihre Türen, das Villmerger Pendant zur Wohler Sommerbar. Jahr für Jahr zieht sie seither in den Sommerwochen viele Gäste an. Hat sie sich zu einem wunderbaren Treffpunkt für die Bevölkerung entwickelt, welche hier ein kunterbuntes Programm voller kultureller und gastronomischer Highlights geniessen durfte.
Zusammenarbeit mit Künstlern und der Integra
In diesem Jahr müssen die Villmerger auf «ihre» Sommerbar verzichten. Kull und Meier kehren zurück zu den Wurzeln und organisieren dafür wieder ein grosses Public Viewing. In den kommenden Tagen beginnt der Aufbau, damit bis zur Eröffnung der Europameisterschaft am 14. Juni alles bereit ist. In zwei grossen, L-förmigen Zelten mit drei grossen Monitoren können Fussballfans die Spiele verfolgen, während diejenigen, die mit dem Sport nicht so viel anfangen können, in der schönen Lounge draussen die hoffentlich lauen Sommerabende geniessen können. «Wir wollen alle ansprechen, nicht nur die Fussballfans», erklärt Raphael Kull.
Die Lounge soll, wie man es sich von der Übersehbar gewöhnt ist, ganz gemütlich und kreativ gestaltet werden. Dabei arbeiten Kull und Meier mit der Integra zusammen. «Diese Zusammenarbeit hat sich in den letzten Jahren bewährt. Wir geben ihr dabei völlig freie Hand», sagt Kull. Dazu werden die beiden Künstler Rafael Häfliger und Kevin Konrad mit ihren Kunstwerken für spezielle Blickfänge sorgen. Wie immer nimmt die Dekoration einen wichtigen Platz ein bei den beiden Machern. «Wir wollen uns abheben von den anderen. Jedes Mal wieder neu überraschen. Und dabei möglichst kreativ sein», so ihr Credo. Einfach nur Schweizer Fahnen aufhängen im Zelt, das ist nicht ihr Ding. «Ausser vielleicht an den Spieltagen mit Schweizer Beteiligung», sagt Kull.
Natürlich ist auch für die Verpflegung gesorgt. Das Team der Übersehbar steht hinter dem Tresen und wird fleissig Getränke ausschenken. Auch hier ist Vielfalt Trumpf – mit einer Ausnahme. Beim Bier setzen die beiden dieses Jahr ganz auf Villmerger Produkte aus der Erusbacher Brauerei. Auch hungern muss niemand. Das Team von «Grillgut» ist mit wechselndem Angebot jeden Tag im Einsatz, dazu kommen an Tagen mit «grossen» Spielen noch unterschiedliche Foodtrucks. «Es sind alles Anbieter, die auch schon an der Übersehbar dabei waren und die wir gut kennen. Sie bieten ganz unterschiedliches Essen an, von Thai über Griechisch bis zu Anatolisch», freut sich der Organisator.
Abend mit Jeremy Chavez
Während der ganzen EM, also vom 14. Juni bis 14. Juli, ist die Villmerger Fussball-Arena an den Spieltagen geöffnet. Hier sollen die Fans während den Spielen gemeinsam jubeln können. «Viele mögen es, mit anderen zusammen die Spiele zu sehen. Diesen wollen wir eine Möglichkeit bieten», sagt Kull. Und im Gegensatz zu früheren Jahren gibt es nur wenig Alternativen in der Region. Zudem überlegt man sich, auch an spielfreien Tagen etwas auf die Beine zu stellen. So ist am 28. Juni ein spezieller Event mit Jeremy Chavez geplant, und es laufen die Abklärungen für ein mögliches Konzert an einem anderen Tag. «Gut möglich, dass es doch noch den einen oder anderen kulturellen Event gibt», schaut Raphael Kull voraus.
Doch warum hat man das Public Viewing nicht einfach in das Konzept der Übersehbar integriert? «Das haben wir an der EM im Jahr 2021 versucht und hat sich als eher schwierig erwiesen. Die beiden Events ziehen ein unterschiedliches Publikum an. Und einfach ein paar Fernseher draussen aufstellen, das wollten wir nicht», erklärt Kull. Und trotzdem: Auch diesen Sommer sind alle Gäste willkommen, auch wenn sie sich nicht für König Fussball interessieren. «Der Aussenbereich wird ganz ohne Fussball sein», verspricht Kull. Wobei man die Anfeuerungsrufe der Fans im Zelt wohl auch hier hören wird. Vor allem, wenn die Schweizer spielen.