Nationale Catering- und Produktionszentrale
22.08.2023 Bremgarten, GewerbeDie neue «Stierli-Metzg» will eine sehr gute Visitenkarte für die Stadt Bremgarten werden
Maria de Fatima Duarte und Roberto Colagiero übernehmen die traditionelle Metzgerei Stierli. Ein Glücksfall. Die Stadt hat die Gebäude Stierli und Beller gekauft ...
Die neue «Stierli-Metzg» will eine sehr gute Visitenkarte für die Stadt Bremgarten werden
Maria de Fatima Duarte und Roberto Colagiero übernehmen die traditionelle Metzgerei Stierli. Ein Glücksfall. Die Stadt hat die Gebäude Stierli und Beller gekauft und renoviert sie. Urs Stierli ist glücklich, weil sein guter Name bleibt.
Duarte und Colagiero haben beide schillernde Berufslebensverläufe hinter sich. Maria de Fatima Duarte ist heute die Besitzerin der traditionellen Metzgerei Kauffmann Partyservice, ein alter Familienbetrieb in Zürich. Die gebürtige Portugiesin kam 1994 in die Schweiz zum Prestigebetrieb Bell an der Bahnhofstrasse. Angefangen habe sie als ganz junge Frau mit «Sandwich am Morgen» und sie habe sich mehr und mehr für die «kalte Küche» begeistert, erzählt sie.
Roberto Colagiero stammt aus einer alten italienischen Metzgerei-Dynastie. Der Grossvater war Bauernmetzger in Italien, der Vater Chef-Metzger in Zürich, Roberto Colagiero ist in Baden geboren, aufgewachsen in Zürich, war mit gut 18 Jahren schon jüngster Chefmetzger beim Coop Zürich, sein ältester Sohn ist auch Metzger. Roberto Colagiero wechselte als 20-Jähriger als Filialleiter zur Bell AG, wo sich beider Lebenswege kreuzen sollten.
Zielstrebig in die Selbstständigkeit
Im Jahr 2004 verkaufte die Bell AG ihre 21 Delikatessen-Fachgeschäfte an Walter Gfeller, den Inhaber der Kauffmann AG in Luzern – eine der ältesten Metzgereien der Schweiz. Duarte, längst Chefin der Küchen und der Produktion, blieb dabei, Colagiero war längst Co-Leiter des Filialnetzes und Duartes Lebenspartner. 2012 fiel der Entscheid, den Standort Bahnhofstrasse in Zürich aufzugeben. Walter Gfeller fand in Zürich Altstetten eine neue Produktionsstätte für die restlichen Filialen. Die entscheidende Chance zur Selbstständigkeit kam im Jahr 2018: Gfeller hatte sein Filialnetz sukzessive ausgedünnt und wollte jetzt auch die zentrale Produktionsstätte schliessen. Da packten Duarte und Colagiero sein Angebot zur Übernahme des guten Namens und der Kundenkartei und gründeten die «Metzgerei Kauffmann Partyservice GmbH in Zürich».
Leidenschaft, Herz, Fachwissen und Handarbeit
Das Angebot an frischen Lebensmitteln und zu Delikatessen veredelten Produkten ist schlicht vollständig. Das Catering ist schweizweit mit besten Benotungen etabliert und stark nachgefragt. 2020 vermittelte ihnen Walter Gfeller die Nachfolge der bekannten Gourmet-Metzgerei Limacher in Hünenberg ZG. Damit kam die Kompetenz «traditionelles Wursten» dazu.
Die «Metzgerei Kauffmann Partyservice GmbH» bedient Grosskunden in der Deutschschweiz: Ab 2019 sind die Delikatessen-Fachgeschäfte von Globus Schweiz zu einem der grössten Kunden herangewachsen. «Sie suchten altes bewährtes Handwerk», sagt Colagiero. Auch Jelmoli Zürich zählt auf ihre Spezialitäten. Beliefert werden unzählige berühmte Metzgereien: Hotz in Winterthur, Rietmann St. Gallen, Kuhn Basel (ehemals Bell) und viele mehr.
Der wichtigste Absatzkanal aber ist das Online-Portal www.metzgerei-limacher.ch. Der Renner heisst «Filet im Teig» in verschiedenen Variationen und Grössen, dem folgen Duartes verblüffend gelegte Fleischplatten, ihre persönliche Spezialität. «Abartig» sei es, was für Mengen nur schon in der Weihnachtszeit ausgeliefert werden.
Und neu der Standort Bremgarten
Als ihnen Ende 2021 die Hausverwaltung mitteilte, dass ihr Produktionsstandort Zürich Altstetten nächstens neu gebaut werde, kam überraschend durch einen Tipp «Stierli Bremgarten» ins Spiel. Fatima Duarte und Roberto Colagiero wohnen seit 2014 im Reussstädtchen. Kurz entschlossen haben sie sich beworben und bekamen am 4. Januar 2022 von der Stadt den Zuschlag. «Die einzige Metzgerei in der Stadt darf nicht eingehen», war ihre Motivation, aber zweitens machten sie sich Gedanken über Alternativen zur Produktionsstätte (Provisorien? Container?). Die beste Lösung schlug die Stadt vor: als Provisorium das Bellerhaus, während der Zeit des Umbaus im Stierlihaus zur «Gourmet-Metzgerei» und der neuen Produktion. Mitentscheidend war aber auch der weitergeführte Liefervertrag für «Migros online» in der Oberebene – früher «Le Shop». Heute liefert die «Stierli-Metzg» täglich über 35 Artikel. --rts