Nachvollziehbarer Schritt
18.11.2025 Fischbach-Göslikon, Region BremgartenEinigkeit bestimmte die Gemeindeversammlung in Fischbach-Göslikon
Man hätte annehmen können, dass die Wasserpreis-Erhöhung von 40 Rappen auf 1.30 Franken pro Kubikmeter für Diskussionsstoff sorgt. Doch der Gemeinderat scheint diesen krassen ...
Einigkeit bestimmte die Gemeindeversammlung in Fischbach-Göslikon
Man hätte annehmen können, dass die Wasserpreis-Erhöhung von 40 Rappen auf 1.30 Franken pro Kubikmeter für Diskussionsstoff sorgt. Doch der Gemeinderat scheint diesen krassen Schritt gut begründet zu haben. Der Souverän genehmigte den Antrag grossmehrheitlich.
Sabrina Salm
Jahrelang wurde die Wasserkasse in Fischbach-Göslikon überzogen. «1,6 Millionen Franken hat diese jetzt noch drin», erklärt Frau Gemeindeammann Renate Ballmer. Angesichts dessen, dass die Gemeinde allein der Anschluss an die Ringleitung des Projekts Wasser 2035 rund 1,5 Millionen Franken kosten wird, gehe die Rechnung nicht auf. «Wir müssen dringend etwas machen. Die Belastung unseres Eigenkapitals ist massiv.» Die Fischbach-Gösliker hätten jahrelang von den günstigen Tarif von 40 Rappen profitiert. Schrittweise wurde ausgerechnet, welcher Betrag der Kasse langfristig etwas bringe. «Die Erhöhug um 90 Rappen kann extrem wirken, doch ist der einzige sinnvolle Weg, um in der Wasserkasse positive Werte zu erzieheln.» Zu den Ausführungen von Ballmer gab es keine Frage und keine Diskussionen. Dem Stimmvolk war bewusst, dass der neue Wassertarif von 1.30 Franken pro Kubikmeter die Wasserkasse gesund und finanzstark machen wird. Mit grossem Mehr wurde dem Antrag zugestimmt.
Wieder auf dem neusten Stand
Weitere Überarbeitung von Reglementen bestimmte die diesjährige Winter- «Gmeind». Mit grossem Mehr genehmigten die Stimmberechtigten auch die Totalrevision des Personalreglements. «Hauptsächlich haben wir hier die heutigen Bestimmungen angepasst. Ein modernes Personalreglement hilft uns dabei, als Arbeitgeberin attraktiv zu bleiben», so Renate Ballmer. Somit erhalten die Mitarbeitenden neu 18 Wochen Mutterschaftsurlaub und Väter stehen neu zwei zusätzliche Ferienwochen zur Verfügung.
Entschieden hat sich der Gemeinderat dafür, dass die Besoldung der Gemeinderäte ab kommender Amtsperiode nicht erhöht werden soll. Und dies, obwohl in den kommenden Jahren zwei grössere Projekte in der Gemeinde anstehen, die wohl auch mehr Ressourcen brauchen werden. Stattdessen beantragten sie einen Teuerungsausgleich. «Gemeinden sind darauf angewiesen, kompetente und motivierte Leute für ein Gemeinderatsamt zu finden.» sagt Vizeammann Martin Iten. Mit dem Teuerunsausgleich bleibe die Wertschätzung und Anerkennung gegenüber Personen, die sich für ein solches Amt engagieren, gegeben. Gerechtsfertigt sieht diesen Schritt auch die Finanzkommission und sie empfahl dem Souverän, dem Antrag folge zu leisten. Was dieser auch ohne Gegenstimmen tat.
Knallhart, aber fair
Nach acht Jahren in der Finanzkommission, davon vier Jahre als Präsident, wurde Rudolph «Ruedi» Koch verabschiedet. «Er hat dem Gemeinderat immer genau auf die Finger geschaut», sagt Frau Gemeindeammann Ballmer. Vor zwei Jahren sei er mit der Exekutive hart ins Gericht gegangen – sämtliche Traktanden wurden abgelehnt. «Damals empfand ich das zwar als nicht ganz fair. Doch nach einigen intensiven Gesprächen konnte ich es auch verstehen.» Ballmer macht deutlich: «Er war knallhart, aber auch immer fair.» Die Zusammenarbeit sei sehr wertvoll gewesen und sie dankte ihm dafür. «Wir lassen dich ungern gehen.» Neben Koch wurden auch Luzia Büchler, Steuerkommissionspräsidentin, und Franziska Schmellentin, ebenfalls von der Fiko, aus ihren Ämtern verabschiedet und die neuen Mitglieder Daniel Stierli und Christian Brigger (beide neue Mitglieder der Finanzkommission) sowie Roli Seiler (Mitglied im Wahlbüro) begrüsst.
Unter Verschiedenes berichtete Gemeinderätin Claudia Long über den Stand der Dinge der Projektausarbeitung Reusssteg. «Aktuell befinden wir uns in der Feinabstimmung für das Baugesuch und warten noch auf Abklärungen seitens des Kantons, damit wir diese in das Gesuch integrieren können.» Der Steg selber nehme Gestalt an. Ebenfalls stehe das Sponsorenkonzept und der Zeitplan bereits. Vermutlich könne man damit im kommenden Januar starten.
Die Beschlüsse
Von 1179 stimmberechtigten Einwohnerinnen und Einwohnern sind deren 56 an der Gemeindeversammlung in Fischbach-Göslikon in der Mehrzweckhalle Lohren anwesend gewesen. Der Souverän genehmigte neben dem Protokoll auch grossmehrheitlich die Totalrevision Personalreglement, die Überarbeitung des Finanzierungsreglements Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung sowie das überarbeitete Wasserreglement. Ebenfalls mit grossem Mehr ist der Antrag Teuerungsausgleich Besoldung Gemeinderat angenommen worden. Das Budgets 2026 mit einem Gemeindesteuerfuss von 109 Prozent wurde gutgeheissen. --sab

