Am Abschlussessen des Einwohnerrates war auch das 60-Jahr-Jubiläum (ganz) kurz Thema

Traditionell lud der scheidende Einwohnerratspräsident nach der letzten Sitzung zum Essen ein. Diesmal gab es gar noch eine grosse Überraschung. Vor dem Dessert gab es einen kulturellen Leckerbissen.

Chregi Hansen

Nach der (kurzen) Sitzung im Casino ging es für den Apéro und das Essen in den Chappelehof. Neben den aktuellen Einwohner- und Gemeinderäten hatte Marc Läuffer auch weitere Gäste eingeladen. So etwa Regierungsrat Jean-Pierre Gallati, Vertreter der Hypothekarbank Lenzburg, seinem Arbeitgeber, und die früheren Präsidenten des Wohler Parlaments.

Marc Läuffer erinnerte daran, dass der Einwohnerrat auf den Tag genau vor 60 Jahren Gestalt annahm. Am 8. Dezember 1965 wurden erstmals die Vertreter des Parlaments gewählt. Diese ersten Wahlen waren eine grosse Herausforderung für die Gemeinde. Am Sonntagmorgen um 7.30 Uhr nahmen 40 (!) Zähler ihre Arbeit auf. Erst nach 24 Stunden waren sie fertig – nach einer langen Nacht konnten am Montag um 8 Uhr die Resultate veröffentlicht werden. Das Interesse war riesig. Von den 2434 Stimmberechtigten nahmen 2043 an der Wahl teil, dies entspricht 84 Prozent. Zum Vergleich: Ende November lag die Wahlbeteiligung bei mageren 35,2 Prozent.

1965: Der beste Jahrgang

Auf einen Rückblick oder grosse Reden wurde an diesem Abend verzichtet – die gab es vor zehn Jahren zum 50-Jahr-Jubiläum zur Genüge. Doch ganz ohne besondere Überraschung ging es auch diesmal nicht. Schliesslich wurde nicht nur das Parlament in diesem Jahr 60, sondern auch Präsident Läuffer. «1965 ist eben der beste Jahrgang», erklärte er schmunzelnd. Und das nicht nur, weil in diesem Jahr der Taschenrechner erfunden wurde. Nein, auch musikalisch hatten die 60er-Jahre viel zu bieten.

Und zum grossen Erstaunen konnte Marc Läuffer ein politisch-musikalisches Duo aus dem Einwohnerrat vorstellen. Julia Frischknecht von der GLP sang, begleitet von SP-Präsidentin Laura Pascolin am Klavier, einige Lieder aus dieser Zeit. Und die Kollegen von rechts bis links klatschen und sangen begeistert mit.

Dann war der Moment gekommen für Marc Läuffer, sich endgültig zu verabschieden. Und wie immer hielt er sich kurz. «Ich danke allen, die mich auf dem Weg begleitet haben. Und die mir ihr Vertrauen geschenkt haben», sagte er bloss. Und liess anschliessend das Dessert servieren