Modernes Prunkstück
28.06.2024 WohlenSchulanlage Junkholz: Heute feiern Lehrkräfte und Schüler das 50-Jahr-Jubiläum – ein Rückblick
Das Schulhaus Junkholz feiert sein 50-Jahr-Jubiläum. Heute wird vor Ort gefeiert. Bei der Realisation war es das Schulhaus der Rekorde: Die ...
Schulanlage Junkholz: Heute feiern Lehrkräfte und Schüler das 50-Jahr-Jubiläum – ein Rückblick
Das Schulhaus Junkholz feiert sein 50-Jahr-Jubiläum. Heute wird vor Ort gefeiert. Bei der Realisation war es das Schulhaus der Rekorde: Die Bauzeit dauerte nur elf Monate und 1974 war es die grösste Schulanlage des Kantons Aargau. Ein Rückblick auf die Inbetriebnahme und Einweihungsfeier.
Daniel Marti
«Danke». So titelte diese Zeitung gross in der Ausgabe vom Dienstag, 23. April 1974. Einen Tag zuvor konnte die Schulanlage Junkholz von den Schülerinnen und Schülern bezogen werden. Der Start ins neue Schuljahr – damals nach den Frühlingsferien – hätte nicht besser erfolgen können. Denn mit dem Junkholz wurde die Schulraumnot – schon damals gab es sie – gelindert. «Wenigstens in den nächsten paar Jahren» werde die Schule Wohlen nicht unter Schulraumnot zu leiden haben, hiess es damals.
«Erst mit den Bauarbeiten begonnen
– und schon ist das Haus bezogen», lautete damals der Tenor. Vertreter von Schulpflege (Präsident Fritz Isler) und Gemeinderat (Vizeammann Alfred Fischer) sprachen kurz zu den Kindern. Zwei prägende Sätze: «Tragt Sorge zum neuen Schulhaus.» – «Macht, dass ihr dieses Haus einmal als erfahrene Menschen verlassen dürft.»
Abschliessend rief Pfarrer Oswald Notter die Schüler mit einem Gebet «zur Besinnung» auf. Und das Abwartehepaar Willy und Rosmarie Bächer sowie Turnhalleabwart Albert Räber wurden mit grossem Beifall begrüsst. Das wars am 22. April 1974. Gefeiert wurde erst am 9. November mit einem Festakt.
24 Lehrkräfte und 540 Schülerinnen und Schüler
Baustart war am 4. Juni 1973. Nach knapp elfmonatiger Bauzeit (damals Rekordzeit) konnte das neue Schulhaus Junkholz bezogen werden. Nach 17 Monaten war die Bauphase der gesamten Anlage beendet, denn der Trakt mit der Heilpädagogischen Sonderschule (HPS) wurde später fertiggestellt.
25 Schulzimmer und diverse Spezialzimmer (total 40 Klassenzimmer), eine Dreifachturnhalle und grosszügige Sportanlagen standen bereit. Im Frühling 1974 unterrichteten 24 Lehrkräfte rund 540 Schülerinnen und Schüler. Und alle Volksschulstufen waren bis auf die Bezirksschule am Anfang im Junkholz vereint: Unter- und Mittelstufe, Real- und Sekundarschule, Hilfsschule-Oberstufe, Berufswahlschule, Hauswirtschafts- und Mädchenhandarbeitsschule. Das waren noch Zeiten …
Und ab Oktober 1974 kam die HPS dazu. Bis zur Fertigstellung des HPS-Standorts waren es, wie erwähnt, gesamthaft 17 Monate Bauzeit, immer noch Rekord. Die so kurze Bauzeit wurde vor allem wegen einem Fertigelement-System ermöglicht.
33 Millionen in 15 Jahren für Schulbauten
Zum Festakt vom 9. November 1974. Dort wurde die neue Junkholz-Schulanlage als ein «Prunkstück von Wohlen» und als «moderne und doch sehr freundlich wirkende Anlage» bezeichnet. Die damaligen Verantwortlichen – Schulpflegepräsident Fritz Isler und Gemeindeammann Rudolf Knoblauch – hatten nur lobende Worte übrig. Nun habe Wohlen seine Schulprobleme gelöst, freute sich der Gemeindeammann. Mit den insgesamt 40 Klassenzimmern war das Junkholz damals die grösste Schulanlage des Kantons Aargau.
Aber die Probleme seien auf keine billige Art gelöst worden. Gemeindeammann Knoblauch: «In den letzten 15 Jahren hat die Gemeinde Wohlen 33 Millionen Franken für Schulbauten ausgegeben, davon alleine 15 Millionen für die jetzt eingeweihte Anlage.» Die Wohler Bevölkerung habe durch Aufgeschlossenheit diese Schulbauten ermöglicht, so der Gemeindeammann. «Dafür müssen die Steuerzahler aber jetzt auch ganz gehörig mithelfen, diese Millionen abzutragen.»
«Starke und selbstbewusste Gemeinde»
Prominente Gäste waren zudem Landammann und Regierungsrat Arthur Schmid und Bezirksamtmann Josef Waldmeier. Schmid bezeichnete Wohlen als eine starke und selbstbewusste Gemeinde, die in dreierlei Hinsicht Glück habe: «Mehrere Schulanlagen, ausgezeichnete Lehrerinnen und Lehrer sowie flotte Schülerinnen und Schüler.» Und die Junkholz-Anlage sei nicht nur die grösste Anlage in Wohlen, «sondern sie ist auch das bis jetzt grösste verwirklichte Schulprojekt des ganzen Kantons».
Auch im damaligen Schulbericht wird das neue Junkholz nur gelobt – als «einzigartig gut konzipiert». Eine Schulanlage, die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen «täglich neu begeistert und zu überdurchschnittlichen Leistungen anspornt». Und dabei fühlen sich erst noch alle wohl.