Mit ganz viel Freude
25.03.2025 Dottikon, Region UnterfreiamtJodlerklub Dottikon mit Konzert und Theater im «Risi»
Der Jodlerklub Dottikon unterhält das Publikum mit einer vielseitigen Auswahl an Liedern. Die Theatergruppe mit dem Stück «Lieber ledig und frei» von Barbara Fischer wagt einen Angriff auf ...
Jodlerklub Dottikon mit Konzert und Theater im «Risi»
Der Jodlerklub Dottikon unterhält das Publikum mit einer vielseitigen Auswahl an Liedern. Die Theatergruppe mit dem Stück «Lieber ledig und frei» von Barbara Fischer wagt einen Angriff auf die Lachmuskeln. Und zum Schluss laden die «Stubete-Höckler» zum Tanz.
Monica Rast
Eine frühlingshafte Dekoration begrüsst die zahlreichen Konzertbesucher im Gemeindezentrum Risi. Es ist gemütlich und das Personal ist sofort zur Stelle, um die Wünsche der Gäste zu erfüllen. Das Küchenteam, bestehend aus dem Akkordeonorchester «fis-a-dis», läuft auf Hochtouren.
Nach zwei Jahren wird einmal mehr das beliebte Jodelkonzert mit Theater durchgeführt. Dirigent Josef Bachmann hat ein abwechslungsreiches Programm einstudiert. Der Jodlerklub umfasst vier Sängerinnen und acht Sänger. «Wir würden uns freuen, wenn wir 2028 unser 100-Jahr-Jubiläum noch feiern könnten», meint Präsidentin Dorli Stierlin, und sucht so gleich nach Verstärkung. «Das Singen bereitet Freude und tut gut», meint sie. Das Programmheft ist knapp gehalten. «Ihr werdet schon hören, was heute Abend zum Programm gesagt wird», meint die Präsidentin geheimnisvoll, «ich habe keine Ahnung. War alles streng geheim.»
«Singe wei mir, jutze wei mir»
Das ist nicht nur der Titel des ersten Liedes. Es ist schon fast das Motto des Programms. Es wird abwechselnd gesungen, gejodelt und gespielt. So spielt die sechsköpfige Boygroup ein lüpfiges Stück, das mit Applaus und Jutzer aus dem Publikum belohnt wird. Wie man sieht, hält nicht nur das Singen jung, sondern auch das Musizieren. «Edelweiss» ist nicht nur ein Lied, sondern auch ein Markenzeichen des Jodlerklubs. Stolz tragen die Männer die Edelweissverzierung auf ihren Mützen. Beim Jodellied «E Luusbueb» von Josef Dubach fliegen doch tatsächlich Karotten von der Bühne. «Im Schatten vomene Baum han ich min Friede gfunde», lautet der Text im Solo von Dorli Stierlin. Ein weiteres Stück singt sie mit Vorstandskollegen Josef Bachmann. Die Freude über den grossen Applaus ist ihnen ins Gesicht geschrieben.
Nach der Einlage der verstärkten Niederwiler «Stubete-Höckler» will sich der Kontrabass-Spieler schon zurückziehen und hat doch glatt vergessen, dass noch ein weiteres Stück folgt. Das anschliessende Stück kommt direkt aus dem Tannenwald. Der Tannzapfenjodler «Tannzapfen-Sammler» von Ruedi Rengglin wurde am Luzerner Komponisten-Wettbewerb ausgezeichnet und hat den Weg auf die Bühne in Dottikon geschafft.
Im «Waldverspräche» von Paul Schreiber hört man den Vögeln zu. Im «Risi» hören die Konzertbesucher dieses Versprechen als Zugabe. Etwas irritiert durch den anhaltenden Applaus beraten sich die Sängerinnen und Sänger. «Wir sind überrumpelt, dass ihr uns nach der Zugabe nochmals hinaus applaudiert habt. Wir wissen gerade nicht was singen», meint die Präsidentin etwas verlegen. So wird zum finalen Ende noch einmal zünftig gejodelt.
Angriff auf die Lachmuskeln
Franz, Göpf und Hansjakob Hürlimann sind drei ledige Bergbauern, die zufrieden auf ihrem Heimetli hausen. Da erhalten sie eines Tages einen Brief von einem Anwalt, ihre Grosstante hätte sie grosszügig im Testament bedacht. Dies allerdings nur unter der Voraussetzung, dass wenigstens einer der dreien innerhalb Jahresfrist verheiratet sei. Denn sie war der Ansicht, ledig zu sein, könne nicht die Erfüllung eines Mannes sein. Zwar hätte der Hansjakob (Fabian Wolf) schon ein Auge auf die Bäuerin (Andrea Huber) vom oberen Heimetli geworfen. Leider ist er viel zu schüchtern, ihr das zu gestehen, und umgekehrt ist es auch so. Und weil Franz (Marcel Egli) und Göpf (Godi Küng) sich zufällig noch – jeweils für den anderen Bruder – bei «Bauer sucht Frau» angemeldet haben, wimmelt es plötzlich von Frauen auf ihrer Alp. Dies wären die versnobte Anna-Lena Monbijou (Gisela Kellenberger), die Pöstlerin (Marlies Mathis) und die Zuständige für «Bauer sucht Frau» (Loni Maron).
Herrlich gespielt mit viel Wortwitz und Mimik. Einzig der Souffleur-Kasten trübt bei einigen Zuschauern die Sicht auf die Bühne.



