Mehr Sicherheit auch im Zentrum
31.05.2023 WohlenStrategie der Quartiere geht weiter: Zwei neue Tempo-30-Zonen beantragt
Die Tempo-30-Zonen schreiten in Wohlen im schnellen Tempo voran. Nun kommen zwei weitere kleine Quartiere im Zentrum dazu – bei der Rigistrasse und beim Chilegässli. Beide Zonen machen wohl ...
Strategie der Quartiere geht weiter: Zwei neue Tempo-30-Zonen beantragt
Die Tempo-30-Zonen schreiten in Wohlen im schnellen Tempo voran. Nun kommen zwei weitere kleine Quartiere im Zentrum dazu – bei der Rigistrasse und beim Chilegässli. Beide Zonen machen wohl Sinn. Und die Gesamtkosten von 7000 Franken sind gering.
Daniel Marti
Quartier um Quartier werden in Wohlen eine Verkehrsberuhigung und Tempo 30 angestrebt und umgesetzt. Zuerst war man auf die Quartiere weg vom Dorfkern fokussiert. Nun geht es auch im Zentrum darum, für mehr Sicherheit zu sorgen und das Tempo zu drosseln. 30 km/h sollen künftig reichen. Für zwei Bereiche wird nun Tempo 30 beantragt: Für den Ortsteil Zentrum und den Ortsteil Rigistrasse.
Erleichterte Einführung
Im Ortsteil Zentrum betrifft dies das Bärengässli, das Chilegässli und den Paul-Walser-Weg. Im Ortsteil sind es die Poststrasse, die Rigistrasse und der Schulweg. Beide Gebiete sind eine der letzten Quartiere, bei denen Tempo 30 noch nicht eingeführt ist. Inzwischen hat der Bundesrat zudem eine Erleichterung bei der Einführung von Tempo-30-Zonen beschlossen. Auf nicht verkehrsorientierten Strassen können Tempo-30-Zonen ohne Gutachten eingeführt werden. Und es ist auch nicht mehr zwingend, die realisierten Massnahmen nach einem Jahr auf ihre Wirkung hin zu überprüfen.
Beim Quartier Rigistrasse – Poststrasse machen der Gemeinderat und die Abteilung Planung, Bau und Umwelt diverse Gründe geltend. Der Schulweg ist eine sehr wichtige Fusswegverbindung zum Schulhaus Halse. 85 Prozent der Fahrzeuglenker halten sich dort an die Geschwindigkeitsvorgabe, 15 Prozent eben nicht. Vor allem die Rigistrasse ist eher stärker frequentiert, wie Messungen ergeben haben. Die Verbindungsstrasse zwischen Zentralstrasse und Waltenschwilerstrasse wird oft als Schleichweg benutzt. Durchschnittlich knapp 800 Fahrzeuge werden innert 24 Stunden gezählt. Diverse Hausausfahrten und ein Radstreifen führen dazu, dass diverse Sicherheitsdefizite festgestell wurden.
Mit der Einführung der Tempo-30-Zone soll die Sicherheit merklich erhöht werden. Mit Signaltafeln am Eingang der Einbahnstrasse sowie mit Markierungen am Boden wird die Tempo-30-Zone sichtbar gemacht. Ähnlich ist die Ausganglage beim Quartier Zentrum, das auch von Wohngebieten geprägt wird. Das Chilegässli befahren durchschnittlich knapp 480 Fahrzeug pro Tag, beim Bärengässli sind es 375. Das Chilegässli dient vor allem auch als Schulweg. Die Sichtweiten sind bei Tempo 30 einfach ungenügend, lautet eine der Begründungen für die beantragte Temporeduktion.
Tempo 30 ist in Wohlen also weiterhin im Vormarsch. Zudem ist die Opposition praktisch verstummt. Vor 18 Jahren, beim eigentlichen Start, war das noch ganz anders. Am 5. Juni 2005 wurde über ein Referendumsbegehren betreffend Kredit von 82 000 Franken für die Tempo-30-Zone im Gebiet Farnbühl abgestimmt. Mit 60,6 Prozent Nein wurde damals Tempo 30 abgeschmettert. Und Wohlen entschied sich erst später, erste Quartiere einzeln anzugehen. Der letzte, richtige Widerstand gab es vor sieben Jahren. Im Herbst 2016 erfolgte die öffentliche Auflage von gleichzeitig vier Tempo-30-Zonen. In den Gebieten Bifang, Junkholz und Hochwacht/Rebberg konnten im Frühjahr 2017 drei von ihnen umgesetzt werden. Gegen die Zone Oberdorf ging dannzumal eine Einsprache ein, welche die Umsetzung blockierte. Aber auch diese Blockade ist längstens Geschichte.
Mittlerweile haben die Widerstände merklich abgenommen – und es sind meistens nur Verzögerungen in der Umsetzung möglich. So heisst es weitgehend freie Fahrt – allerdings in den Quartieren nur mit Tempo 30, nun definitiv auch im Zentrum.