Mehr Lebensmittel verteilt
10.01.2025 Region Bremgarten«Tischlein deck dich» feierte letztes Jahr das 25-Jahr-Jubiläum
Die erste karitative Foodsave-Organisation der Schweiz kann auf ein anspruchsvolles und erfolgreiches Jubiläumsjahr zurückblicken. 2024 baute der gemeinnützige Verein ...
«Tischlein deck dich» feierte letztes Jahr das 25-Jahr-Jubiläum
Die erste karitative Foodsave-Organisation der Schweiz kann auf ein anspruchsvolles und erfolgreiches Jubiläumsjahr zurückblicken. 2024 baute der gemeinnützige Verein «Tischlein deck dich» seine Leistung deutlich aus. Abgabestellen gibt es auch in Wohlen und Muri.
Im vergangenen Jahr hat «Tischlein deck dich» ein signifikantes Wachstum verzeichnet: 8530 Tonnen Lebensmittel (+20 Prozent gegenüber 2023) wurden vor dem Verlust gerettet und verteilt. Der Warenwert der verteilten Lebensmittel entspricht 55,445 Millionen Franken. Mehr gerettete Lebensmittel bedeutet mehr Unterstützung für armutsbetroffene Menschen.
Im vergangenen Jahr hat der gemeinnützige Verein fünf neue Abgabestellen eröffnet. Damit betreibt «Tischlein deck dich» über 160 Abgabestellen in der ganzen Schweiz. Im Freiamt ist der Verein in Muri und Wohlen aktiv. In Muri seit 15 Jahren, in Wohlen seit 10 Jahren. Die Tätigkeit von «Tischlein deck dich» wird erst ermöglicht durch mehr als 4500 freiwillige Helferinnen und Helfer, die sich an den verschiedenen Einsatzorten engagieren: hauptsächlich an den Abgabestellen, aber auch in den Logistiklagern beim Rüsten und Vorbereiten von Früchten und Gemüse oder als Fahrer und Fahrerin, welche die Auslieferung gewährleisten.
Anspruchsvolles und erfolgreiches Jahr
Ein Teil des Wachstums ist auf das neue Logistiklager in Staufen zurückzuführen, welches im November 2023 für die Region Nordwestschweiz in Betrieb genommen wurde. Das erste Betriebsjahr war geprägt vom Aufbau des lokalen Teams und von diversen Optimierungen. Das Leitungspersonal in Staufen hat die ersten Herausforderungen mit Bravour gemeistert. Alex Stähli, Geschäftsführer von «Tischlein deck dich», resümiert: «2024 war sehr anspruchsvoll für unseren Verein. Es galt, viele Herausforderungen parallel zu bewältigen: der neue Logistikstandort Staufen, steigende Transportkosten, zum Teil rückläufige Finanzspenden, Unsicherheiten rund um den Einsatz der Zivildienstleistenden. Dass es uns gelungen ist, in diesem anspruchsvollen Jubiläumsjahr wiederum mehr Lebensmittelhilfe zugunsten von armutsbetroffenen Menschen zu leisten, haben wir einem guten Teamspirit unter den vielen engagierten Menschen und unseren geschätzten Partnern zu verdanken.»
Die Lebensmittelrettung erfolgt in Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Produktspendern, namentlich dem Detailhandel und der verarbeitenden Lebensmittelindustrie. Dieses Marktumfeld ist sehr dynamisch. Die Unternehmen führen permanent Verbesserungen in ihren Prozessen durch und setzen sich ebenfalls für die Verringerung von Lebensmittelverlusten ein. Dabei verfolgt «Tischlein deck dich» hartnäckig und systematisch weiterhin das Ziel, alle unverkauften Lebensmittel als Produktspende zu retten und an Menschen in Not zu verteilen. Mit mehreren Produktspendern wurden erfolgreiche Projekte umgesetzt.
Vereinbarungen mit Partnern erneuert
Die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Detailhandel ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit von «Tischlein deck dich». Im Rahmen des Projekts Foodbridge mit der Stiftung Schweizer Tafel, dem die Partner Coop, Migros, Aldi, Lidl, Denner und Manor angehören, wurden auslaufende Verträge per 1. Januar 2025 erneuert und damit der Wille zur zukünftigen Kooperation bekräftigt. Der Detailhandel hat seine finanzielle Unterstützung in diesem Kontext leicht erhöht.
Lebensmittelverschwendung ist ein relevantes gesellschaftliches und politisches Thema. Der Bericht des Bundesrats vom Oktober letzten Jahres zum Potenzial von Lebensmittelrettung im Detailhandel zeigt auf, dass es noch zu grosse Verluste gibt. Ende 2025 wird ein Zwischenbericht Auskunft geben, ob man auf Kurs ist hinsichtlich des bundesrätlichen Aktionsplans 2030 für die Schweiz. Dessen Ziel ist es, die Lebensmittelverschwendung bis ins Jahr 2030 im Vergleich zum Jahr 2017 zu halbieren. Stand heute reichen die bisherigen Massnahmen wohl noch nicht. --pd