Mehr als nur eine Ausleihe
27.02.2024 Villmergen, Region UnterfreiamtJahresbericht der Dorf bibliothek Villmergen
Das vergangene Jahr stand im Zeichen der Nachfolgelösung für Leiterin Renate Wirth. Zudem fanden ganz viele Anlässe statt. Leicht rückläufig sind hingegen die Ausleihzahlen.
Kurz vor ...
Jahresbericht der Dorf bibliothek Villmergen
Das vergangene Jahr stand im Zeichen der Nachfolgelösung für Leiterin Renate Wirth. Zudem fanden ganz viele Anlässe statt. Leicht rückläufig sind hingegen die Ausleihzahlen.
Kurz vor Ende des Jahres kam die Erlösung. Mit Simona Steger wurde eine Nachfolgerin für die abtretende Bibliotheksleiterin Renate Wirth gefunden. Das Thema hat das Team und die Bibliothekskommission länger beschäftigt. Der Wunsch, dass jemand aus dem bestehenden Team die Leitung übernimmt, ging nicht in Erfüllung, die Stelle musste ausgeschrieben werden. «Ich freue mich sehr, dass mit Simona Steger eine kompetente Nachfolgerin gefunden werden konnte. Sie kann sich auf Kolleginnen freuen, die mit Herzblut in der Bibliothek arbeiten und sie unterstützen werden», schreibt Renate Wirth.
Neu bei «Kultur macht Schule»
In ihrem letzten Bericht kann die abtretende Leiterin auf ein sehr intensives Jahr zurückblicken. Die Bibliothek, so das Ziel des ganzen Teams, soll nicht nur ein Ort der Ausleihe sein, sondern im Dorf als «dritter Ort» wahrgenommen werden. Durch Veranstaltungen sollen Besucher und Besucherinnen in die Bibliothek kommen, die sonst nie zu Gast sind hier. Dabei arbeitet die Bibliothek vermehrt auch mit anderen Organisationen zusammen. Im vergangenen Jahr erstmals auch mit dem Elternverein und den Samaritern.
Neu war auch die Teilnahme bei «Kultur macht Schule». An drei Tagen im Juni besuchten drei Autoren die Bibliothek und lasen aus ihren Werken. Zu erleben waren Frank Kauffmann, Bruno Blume und Melanie Gerber. Die ganze Mittelstufe hat beim Projekt «Auf Buchfühlung» teilgenommen. Das waren knapp 350 Schüler an acht Lesungen. Die Lehrpersonen wie auch die Schüler und Schülerinnen waren begeistert. Ebenfalls eine Premiere war das Mitmachen am Nationalen Biblio-Weekend. Durch den Anlass führte Annette Flury mit ihrem «Stärnedruckli». Die anwesenden Kinder machten begeistert mit und liessen sich in die Märchenwelt entführen.
Schon bewährt ist hingegen die Bibliothekseinführung für die grossen Kindergärtner. Das sind bei mittlerweile neun Klassen ganz schön viele. Immer zwei Halbklassen samt Lehrpersonen durften Angela Dobler und Doris Kopp begrüssen und ihnen die Bibliothek spielerisch näherbringen und erklären. Auch andere Anlässe im Kalender sind bewährt: so der regelmässige Verslimorgen, der Bücherfrühling respektive -herbst mit der Vorstellung von neuen Büchern, die Geschichtenstunden im November oder die Teilnahme am Jugendbuchpreis «Bookstar». Dazu kamen verschiedene Vorträge, Kurse und sogar ein Puppentheater.
Es wird weniger gelesen
Während die Anlässe also ein grosses Publikum anzogen, sind die Ausleihzahlen leicht rückläufig. Woran das liegt, darüber kann Leiterin Renate Wirth nur spekulieren. «Unsere Zeit wird immer hektischer, Social Media und KI fordern uns und es bleibt wenig bis gar keine Zeit zum Lesen», schreibt sie in ihrem letzten Jahresbericht. Inzwischen wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, welche den Auftrag hat, ein Entwicklungskonzept für die Bibliothek zu erarbeiten. Man darf gespannt sein, wohin der Weg führt.
Insgesamt wurden im letzten Jahr 44 900 Medien ausgeliehen. Das sind zwar rund 2200 weniger als im Vorjahr, trotzdem ist es die dritthöchste Zahl der Geschichte. Am meisten gefragt mit über 18 000 Ausleihen sind Geschichten für Kinder und Jugendliche. Auf Platz 2 liegt Belletristik für Erwachsene (5103), auf Platz 3 Comics (4454), gefolgt von Sachbüchern für Kinder (3968) und Hörbüchern (3625). Insgesamt bietet die Dorfbibliothek Villmergen 12 342 Medien an, das sind knapp 200 weniger als im Vorjahr. Die Differenz ist darauf zurückzuführen, dass der Verleih von Kassetten im Sommer eingestellt wurde, zuvor gab es im Schnitt zehn Ausleihen pro Monat. Im vergangenen Jahr wurden zudem 1491 Medien ausgeschieden und durch neue ersetzt.
Zwei Jubiläen gefeiert
Die geringere Zahl an Ausleihen hat auch Einfluss auf die Rechnung. Diese schliesst mit Einnahmen von 75 000 Franken und Ausgaben von 135 000 Franken. Im Weiteren konnten im Jahr 2023 gleich zwei Jubiläen gefeiert werden. Susanne Schwegler engagiert sich seit 15 Jahren in der Bibliothek, Marion Ziegler sogar seit 20 Jahren. --chh