Logistisches Meisterwerk
09.04.2024 WohlenGrosse Züglete in der Halde
Normalerweise ist es in den Schulen in den Ferienwochen ruhig. Nicht so aktuell im Wohler Schulhaus Halde. Hier wird im grossen Stil gezügelt. Nach den Ferien soll dann im neuen Schulhaus (zukünftig Halde 1) und im sanierten ...
Grosse Züglete in der Halde
Normalerweise ist es in den Schulen in den Ferienwochen ruhig. Nicht so aktuell im Wohler Schulhaus Halde. Hier wird im grossen Stil gezügelt. Nach den Ferien soll dann im neuen Schulhaus (zukünftig Halde 1) und im sanierten alten Schulhaus (neu Halde 2) unterrichtet werden. --chh
Im Schulzentrum Halde laufen die Zügelarbeiten – Bezug der Schulhäuser nach den Ferien
Noch gleicht das alte Schulhaus einer Baustelle und wird auf dem Pausenplatz auch noch mit schwerem Gerät gearbeitet. Parallel dazu sind Dutzende von Zügelarbeiter im Einsatz und transportieren das Material vom Bezschulhaus an den neuen Ort.
Chregi Hansen
Auf den ersten Blick wirkt vieles etwas unkoordiniert. Überall im Schulhaus stehen Kisten und anderes Material. Auf dem Pausenplatz kommen sich die Lastwagen in die Quere. Im alten Primarschulhaus werden neue Pulte über die Baustelle getragen. Im neuen Primarschulhaus wird aktuell noch die ganze Verkabelung für die IT fertiggestellt, während die ersten Klassenzimmer bereits eingerichtet werden. Auf dem Pausenplatz selbst dreht derweil noch immer ein Bagger seine Runden.
Doch der erste Eindruck täuscht. «Das ist alles bestens vorbereitet. Der Umzug klappt wie am Schnürchen», freut sich Barbara Holliger, Schulleiterin Zyklus 2 im Halde. Einzig das Nadelöhr zwischen dem alten und dem neuen Schulhaus wirkt als Bremse. Weil die Umgebungsarbeiten noch nicht abgeschlossen sind, besteht aktuell nur ein schmaler Korridor. Die Zügelwagen kommen darum nicht aneinander vorbei. Während jetzt vor dem alten Schulhaus die Pulte ausgeladen und hochgeschleppt werden, kann das neue Schulhaus nicht beliefert werden. Die Zeit wird aber genutzt, um die verschiedenen Wagen vollzupacken mit neuem Material.
Mit viel Tempo unterwegs
Dabei folgten die Arbeiter einem klaren Plan. «Wir haben alles in Hunderte von Kisten verpackt. Die Farbe der Kiste gibt an, in welches Schulhaus sie kommt – ins alte, ins neue oder in den Pavillon», erklärt Holliger. Dazu ist jede Kiste klar beschriftet und verrät, in welchem Zimmer sie abgestellt werden soll. Das Mobiliar für das neue Schulhaus wurde schon im Vorfeld geliefert, die Schüler und Schülerinnen sowie die Lehrpersonen dürfen sich über neue Bänke und Stühle freuen. «Wir werden aber einen Teil des alten Mobiliars weiterverwenden, beispielsweise für die Gruppenräume oder für die Arbeitsnischen», so Holliger.
Sie staunt über das angeschlagene Tempo. «Dieses Zimmer hier war vor einer halben Stunde noch vollgestellt mit Kisten», sagt sie und zeigt auf das Büro der Schulleitung und der Verwaltung. Jetzt ist der Raum leer und wartet am neuen Ort darauf, eingeräumt zu werden. Schon am Freitag haben die Lehrpersonen das Unterrichtsmaterial und die persönlichen Dinge durchgeackert, sortiert und eingepackt, darum hatten die Schüler und Schülerinnen an diesem Tag frei. «Wir hätten die Kinder gerne in den Umzug miteinbezogen, aber das ist aus zeitlichen und organisatorischen Gründen nicht möglich», erklärt die Schulleiterin. Dafür wird es am Montagmorgen nach den Ferien eine kleine gemeinsame Zeremonie geben, bevor die einzelnen Klassen je ihre neuen Schulzimmer betreten.
Im alten Schulhaus wird noch gebaut
Die Vorfreude auf die neuen Räume ist bei allen Beteiligten gross. Die letzten Monate waren nicht immer ganz einfach. Vor allem der viel zu kleine Pausenplatz machte den Kindern zu schaffen. «Alles in allem sind sie aber sehr gut umgegangen mit der Situation. Einzig das Fussballverbot, das wir aus Platzgründen aussprechen mussten, machte ihnen zu schaffen. Aber zeitweise waren auf engstem Raum bis zu drei Matches am Laufen», berichtet Holliger schmunzelnd. Wobei die Bauerei mit dem Umzug noch nicht ganz abgeschlossen ist. Zum einen fehlen noch die Fassadenarbeiten am alten Schulhaus. Zum anderen beginnen nach dem Umzug die Sanierung und der Umbau des Bezschulhauses. «Wir sind froh, wenn in zwei Jahren wirklich alles fertig ist», gibt Holliger zu.
Dafür macht der Gang durchs neue Schulhaus umso mehr Freude. «Es ist wirklich schön geworden und wir erhalten hier moderne, helle und gut durchdachte Räume», freut sich die Schulleiterin. Dadurch, dass das neue Gebäude in den Hang gebaut wurde, ergeben sich spannende Wechselwirkungen zwischen den Halbgeschossen. Die Klassenräume sind gross und hell, je zwei von ihnen teilen sich dazu einen Gruppenraum. An den Enden des Korridors gibt es jeweils vielseitig nutzbare Arbeitsnischen. Eine Steinarena draussen sowie ein vielseitig nutzbarerer Mehrzweckraum im Untergeschoss bieten weitere Möglichkeiten für den Unterricht. Was auffällt: In den neuen Klassenzimmern hängen weiterhin wie früher Wandtafeln. «Natürlich gibt es heute auch digitale Tafeln. Aber die sind teuer und in der Nutzung nicht ganz so einfach. Die alte Tafel hingegen ist sehr vielseitig einsetzbar», erklärt Holliger. Dazu kommt in jedes Zimmer ein Beamer. Endgültig verschwunden ist der Hellraumprojektor.
Nach den Ferien gilt es ernst
Während das neue Schulhaus ein kleines Bijou ist, gleicht das alte Primarschulhaus noch immer einer Baustelle. Aktuell wird intensiv gearbeitet. «Laut Zeitplan sollten alle Bauarbeiten bis Ende Woche abgeschlossen sein. Dann bleibt eine Woche zum Einrichten», so die Schulleiterin. Weil die Zeit drängt, wird ein Teil des Mobiliars bereits jetzt in die schon fertigen Zimmer getragen. Die Zuversicht ist gross, dass alles klappt wie geplant. Auch bei den Lehrpersonen ist die Vorfreude gross. «Aktuell können sie nichts beitragen. Aber sie warten nur darauf, dass ihr Zimmer fertig ist und sie mit Einrichten loslegen können», sagt Holliger. Zwei Wochen Ferien machen, das liegt diesmal nicht drin. Schliesslich zügelt man ja nicht jedes Jahr. Und dass es aktuell noch etwas chaotisch aussehe, das kennen doch die meisten aus dem Privaten, ist die Schulleiterin überzeugt. «Da hat man auch immer das Gefühl, das klappe nie. Und am Schluss steht doch alles da, wo es sein muss.»






