«Kulturell isch Wohle gross»
21.02.2023 WohlenSchnitzelbänke: An der Beizenfasnacht waren noch nie so viele Gruppen unterwegs
Es wurde selten so viel gelacht an der Beizenfasnacht. Plötzlich waren es acht Schnitzelbankgruppen, die sich und ihre Hits präsentierten. Ein Auszug.
Es sind ...
Schnitzelbänke: An der Beizenfasnacht waren noch nie so viele Gruppen unterwegs
Es wurde selten so viel gelacht an der Beizenfasnacht. Plötzlich waren es acht Schnitzelbankgruppen, die sich und ihre Hits präsentierten. Ein Auszug.
Es sind die erfahrenen Schnitzelbankgruppen und Einzelunterhalter (Kammersänger, Triangeli), welche die Wohler Beizenfasnacht am schmutzigen Donnerstag seit etlichen Jahren beleben. Dann kamen die ersten Nachwuchsleute (Pajass, Hanagge, Pischu und Q-Gruppe). Und nun gaben die Lehrpersonen so richtig Gas, teilweise sogar mit Schnitzelbankgruppen, die ihre Premieren im Vorfeld nicht verraten haben. Dies sorgte für eine noch nie dagewesene Auswahl und Vielfalt.
«Pischu» und «Lokalmattadoofe» ganz spontan
«Pischu» widmet sich dem Thema «Neui Baute» und neue Sachen. Koste es, was es wolle.
In Wohle geds jo längers wie meh neui Sache. De Busbahnhof, s Jufe neu im Schüwopark, und vieles meh. Esch üch das ou scho ufgfalle? F – das stad für filmrif, so isch s Jugendfescht au gsi. A – das stahd für Achtung, bim Haldebau simmer debi. S – das stad für Steigass, noii Parkplätz chömid det hi. N – das stad für Nutzebachstrass, de Stau isch nur no chli. A – das heisst Argovia Fäscht, das wird in Wohle si. C – das stad für Chappelehof, scho bald chasch wieder hi. H – das stad für Hofmatte, de noi Schtar vo Wohle. T – das stad für tuusig siech, hämmer denn no Chole.
«Wir hatten als Lokalmattadoofe einen unangekündigten Auftritt. Es hat riesig Spass gemacht», das sagen Petra Bichsel und die «Lokalmattadoofen». Ihre Texte wirken, wenn sie live gesungen werden, lassen sie weiter ausrichten. «Aber wer weiss, vielleicht hört man uns an der nächsten Fasnacht wieder …»
Die Q-Gruppe zur Kulturhauptstadt und zur SVP
Die Fasnächtler der Q-Gruppe haben Wohlen als Kulturhauptstadt auserkoren. Nicht schlecht, denkt man sich da.
Kulturell isch Wohle gross. Do isch würkli öppis los. Sig’s Theater, Musig oder Jassturnier. – Uf d’Summerbar chasch di verloo. S’Argovia Fäscht isch neu au do. A de Jazz-Night trinke mir au gern es Bier. Doch leider got’s jetzt steil bergab, Es fehlt es Highlight, schwubdiwupp, eusi Badi choschtet z’vil für d Böötli vom Modellbauklub.
Und die Q-Gruppe hat auch die SVP entdeckt – samt deren Lieblingsbeschäftigung.
Gwössne Lüt gohts mängisch schlächt. Sie glaubed, es esch ehres Rächt, das allne andere müesse under d’Nase z’ribe.
Sie fende Maske träge schlimm, oder 5G esch eis z’vell. Drom gönds of Stross und suechet dete ehresgliche.
Au d’Wohler SVP macht’s so: Ehne esch halt alles z’tüür. Drum sends go Unterschrifte sammle gäge d’Grüenabfuhrgebühr.
«Hanagge» mit kritischem Blick an den Arbeitsort
Und die «Hanagge» ärgern sich über das Gef licke am Boden des Bü nzmatt-Schu l hauses ( log isch, denn das Trio ist dort beruf lich zu Hause). Sie thematisieren die Landammann-Feier und die Ausfahrt bei der Migros.
Du Hanagg, hesch du das scho ghört?
Uf jede Fall, ich be empört!
De noi Bodebelag im Bünzi fende d’Gmeindverträter top, gwössi Kritiker sägid eher, das esch en rese Flop.
Hellgraue Bode, mer gseht verdammt nomol jede Chretz, es get Abblätzige wäg de Schuelsäck ond wäg de Bleistiftspitz.
För 250 000 Franke muess mer sech das ned loh biete, gschold isch de Chef vo Planig, Bau ond Umwält, die onfähigi Niete.
Do hätt’s im Jänner en Apéro gä för de Landamma Gallati, aber de Iwohnerrat Ruedi Donat döf gar ned a die Party.
Vell z vell Chölle för en Maa, wo de Ruef vo Wohle tuet beschmotze, Canapé ond Schämpis mit em Schampierre, do wörd auch de Harry chotze.
En Vorschlag vo ois: Tüend oi zäme, om de Griesgram z’vergässe, ond chömid z zwöit an Schlössli-Jass, ehr Pajasse!
Bim Autofahre muesch ufpasse ond di konzentriere, bsonders wennt us de Migros wotsch usemanövriere.
E bösi Öberraschig, ond das grad nachem Poschte, scho mäng verchratzte Charre, wäg dem blöde Pfoschte.
De Architekt hät au a d’SUV-Fahrer chönne dänke, esch secher en Schtudierte gsi, aber en Beschränkte!
Das «Triangeli» sieht nicht viel Aufwertbares
Und Urs Senn als «s’Triangeli» ist in Bestform (siehe auch Ausgabe vom vergangenen Freitag). Hier noch zwei Beispiele: Die sich hinziehende Aufwertung der Zentralstrasse. Und auch die Kritik am WA nehmen wir natürlich dankend auf …
Zäntralstrooss sell ufgwärtet wärde. Motto: ruhiger, grüener, fründlich. Mer plant mit em Kanton sid Langem, also ziemlich gründlich.
Sogar Drohne flüügid übers Dorf und nähmid alles uuf. Nid nur de Drohne, au de Guetachter nimmt, was sie gsähnd, de Schnuuf. Wo d’Experte z’Aarau d’Bilder gsähnd, seid de Chef: «Ich wette: Do loht sich nüüt lo uufwärte, geschweige denn lo rette.»
De Walti stoht näb de Botschafteri vo Ängland und macht es truurigs Gsicht. Er kondoliert zum Tod vor Queen, und de WA macht e Bricht:
Das seigi, – schriibid’s – «Ein Bild für die Ewigkeit»! Was sell de Affetanz?! Liebe Walti, liebe WA: Das intressiert kei Schwanz!
«Dä Pajass» hat schlechte Verlierer ausgemacht
«Dä Pajass» nimmt die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission ins Visier. Das Problem der Zentralstrasse geht ihm zu lange.
Die Kommission, wo s Budget prüeft, hed nach de Prüefig luut uusgrüeft. D Uusgaabe tüegid ständig stiige. Und d Schulde immer höcher biige. D Sälbschtfinanzierig seig underem Hund; d Stüüre pro Chopf z teuf und, und, und, und. De Blick i d Zuekumft sig en krasse, eigetli müsst mer de Stüürfuess apasse. So tüends im Gmeindrot a Chaare fahre, doch ned ein einzige Aatrag zum Spaare. Wenn es Sparprogramm wotsch generiere, muesch zeerst dini Aasprüch reduziere. D Zäntralstross esch es Sorgechind, die z saniere goht ned gschwind. Sit Johr und Tag, do sinds am Plaane, doch si chömed nienet aane. Mit Mässband und, das ned z vergässe, met Drohne tüends alls gnau vermässe. Si planded neui Bäum und Bänkli, verchehrsberuhigt als Aawohnergschänkli. Chum fertig planet, so gohts verschisse, händ ander neu bout und s Alt abgrisse. Noch über zäh Johr Kommissione würd en Entscheid sich villicht lohne.
De Gmeindrot chlagt de WA ii, er seig ned fair bim Prichte gsi. De Prässerot git em WA rächt und das vertreit de Gmeindrot schlächt. Au vo Aarau wird er korrigiert, das esch grad zwöimol so passiert. De Gmeindrot gseht sich doch im Rächt, macht die, wo gunne händ, no schlächt. Das esch ken Vers, woner chönntit lache, me sett us Wohle ned Seldwyla mache. So täubele tüend susch chliini Ching. Oder esch das Standortmarketing?
Kammersänger blicken ins Gemeindehaus
Auch die Kammersänger kamen schon in der Ausgabe vom vergangenen Freitag zu Wort. Hier noch ein gelungenes Beispiel.
De «Wohler Azeiger» näb eusem Gmeindhuus schriibt ehrlechi Wort, mer chömid druus. Churz und bündig und au schlicht, es seig en Gmeindrot ohni Gsicht. Einzelni seigid nid so schlächt, als s’Gremium meh schlächt als rächt.
Der Höchste im Dorf
Und dann tauchte tatsächlich mit Einwohnerratspräsident Cyrille Meier der Höchste im Dorf mit einer spontanen Gruppe auf.
Oh Wohle, oh mis geliebte Wohle, du hesch ned grad vell Chole.
Aber es hed hier en tolli Infrastruktur, und dennoch hend eusi Jammeris immer Hochkonjunktur. S’neue Schuelhus in Wohle esch endlich im Bau, hoffentlich get das fürd Gmeind kein finanzielle Supergau.
Halde hin oder her, d’Sanierig vom Junkholz, die wird ganz schwer.