Jubiläum mit Sprint-Star
27.09.2024 Kelleramt, JonenJubiläum mit Sprint-Star
Zur 15. Ausgabe des Kellerämterlaufs kommt der EM-Dritte William Reais nach Jonen
«Der sympathische Kinderlauf» heisst es auf dem Flyer zum 15. Kellerämterlauf vom 26. Oktober. Die ...
Jubiläum mit Sprint-Star
Zur 15. Ausgabe des Kellerämterlaufs kommt der EM-Dritte William Reais nach Jonen
«Der sympathische Kinderlauf» heisst es auf dem Flyer zum 15. Kellerämterlauf vom 26. Oktober. Die Jubiläumsausgabe baut auf Bewährtes auf, veredelt durch ein Kinderschminken und einen Sprint-Star.
Thomas Stöckli
Er ist mehrfacher Schweizer Meister, wurde in seiner Paradedisziplin, dem 200-Meter-Sprint, U23-Europameister und schaffte es 2020 in Tokyo ins Olympia-Halbfinal. Mittlerweile 25-jährig, nähert sich William Reais dem körperlichen Zenit. An der Leichtathletik-EM in Rom holte er im Juni über 200 Meter Bronze. An den Olympischen Spielen in Paris verhinderten dann gesundheitliche Probleme einen weiteren Exploit. Nach einer bewegten Saison kommt der Bündner, der für den LC Zürich startet, nun nach Jonen. Am Jubiläums-Kellerämterlauf wird er mit den jungen Läuferinnen und Läufern in drei Sessions das Einwärmen gestalten, anschliessend die Siegerinnen und Sieger ehren sowie für Autogramm- und Selfiewünsche zur Verfügung stehen. Für OK-Präsident Anthony Paine eine Idealbesetzung: «Er wirkt sehr sympathisch und versteht es, auf Leute zuzugehen.»
Drei verschiedene Laufstrecken
Am Traditionslauf mit Wettkampfzentrum beim Schützenhaus Jonen gehen ausschliesslich Kinder und Jugendliche an den Start. Rund 400 Kinder und Jugendliche sind es jeweils. Viel mehr gibt das Laufgelände nicht her, «aber es soll auch möglichst jeder mitmachen können, der mitmachen will», hält OK-Mitglied Fabian Hasler fest. Aus dem Grund ist auch die Startgebühr mit 13 Franken ausserordentlich tief. «Wir wollen nicht mehr verlangen als nötig ist, um die Kosten zu decken.» Und diese Kosten können tief gehalten werden, indem die Vereinsmitglieder und Helfer sich alle ehrenamtlich engagieren.
Den Anfang machen ab 10 Uhr die Jahrgänge 2015 bis 2017 über 1100 Meter. Die Jüngsten bis Jahrgang 2018 laufen ab 11 Uhr über 550 Meter. Ab 12 Uhr sind dann die Jahrgänge 2010 bis 2014 dran. Sie laufen über 1550 Meter. Und ihre coupierte Strecke hat es in sich: Unmittelbar vor den letzten 300 Metern in der Ebene wartet auf die Läuferinnen und Läufer eine happige Steigung. Entsprechend empfiehlt das OK, die Strecke nicht ganz so schnell wie die 1500 Meter auf der Bahn anzugehen. Erfahrungsgemäss gebe es nämlich immer wieder Läuferinnen und Läufer, die es in dieser Steigung völlig «verbläst».
Ambitionierte und Plauschläufer
Als Kinderanlass richtet sich der Kellerämterlauf primär an die Region. «Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus dem Kelleramt», sagt Paine. Aber auch Mutschellen und Bremgarten sowie das angrenzende Zürcher Knonaueramt und sogar der Kanton Zug seien gut vertreten. «Die Leichtathletikvereine schreiben wir aktiv an», so Fabian Hasler. «Wenn sie sich als Gruppe anmelden, ist das für uns eine Erleichterung.»
Um nebst den hochtrainierten Vereinsläufern auch den weniger ambitionierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine motivierende Plattform zu bieten, wurde letztes Jahr eine neue Fun-Kategorie lanciert. Hier treten Läuferinnen und Läufer der Jahrgänge 2010 bis 2017 bunt gemischt über 1100 Meter an. Eine Rangliste wird nicht erstellt, stattdessen eine alphabetische Auflistung der Teilnehmenden mit ihrer Zeit. «Zum Teil wird da richtig gerannt, manche nehmen es aber auch gemütlich und plaudern miteinander», so Hasler.
Die 400 Läuferinnen und Läufer werden teilweise von Eltern und Geschwistern, Götti und Gotti, Grosseltern und Kollegen begleitet und angefeuert. Für sie steht beim Schützenhaus eine Festwirtschaft bereit, wo man trinken und ein Stück Kuchen geniessen, aber auch etwas essen kann.
Einst Teilnehmerin, jetzt im OK
17 Jahre ist es her, seit der Lauf als Kellerämter Schülermeisterschaft erstmals ausgetragen wurde. Initiiert hatten ihn damals die «Laufmäuse», eine Vereinigung von Eltern, die mit ihren Kindern ein Lauftraining betrieben. Weil die «Meisterschaft» im Widerspruch zum angestrebten Plausch-Charakter stand, wurde der Anlass dann in Kellerämterlauf umbenannt.
In der Organisation ist mittlerweile die dritte Generation federführend, wobei die Initianten nach wie vor im Verein seien, wie Paine festhält. Nach einem Zwischentief mit Doppelt- und Dreifach-Ressortverantwortung ist das OK mit acht Mitgliedern wieder in Vollbesetzung. Den Bereich Finanzen betreut in der Person von Zoe Odermatt aus Jonen eine junge Frau, die selber bei den ersten Austragungen des Laufs am Start war. Ein hoffnungsvolles Signal für den Weiterbestand eines familiären Laufanlasses.
Weitere Infos: www.kelleraemterlauf.ch.