Jetzt soll es vorwärtsgehen
06.06.2025 Region Unterfreiamt, BaugewerbeBaugesuch für grössere Überbauung an der Hilfikerstrasse in Sarmenstorf liegt auf
Das alte verfallene Haus mitten im Dorf war viele Jahre ein Schandfleck. Letztes Jahr konnte das eigentlich unter Schutz stehende Gebäude abgerissen werden. An dessen ...
Baugesuch für grössere Überbauung an der Hilfikerstrasse in Sarmenstorf liegt auf
Das alte verfallene Haus mitten im Dorf war viele Jahre ein Schandfleck. Letztes Jahr konnte das eigentlich unter Schutz stehende Gebäude abgerissen werden. An dessen Stelle will die Koch AG aus Büttikon ein Mehrfamilienhaus und 17 Reiheneinfamilienhäuser bauen.
Chregi Hansen
Zuletzt mussten gar die Gutachter klein beigeben. Als es um die Frage ging, ob das unter kommunalem Schutz stehende Gebäude komplett abgerissen werden darf oder ein Teil zu erhalten ist, konnten sie das Haus nur noch teilweise besichtigen. Zu gross war die Einsturzgefahr, zu lange hatte man das mehr als 150 Jahre alte Gebäude mit seiner grossen Scheune einfach verfallen lassen. Darum war klar: Ein Erhalt macht keinen Sinn, der Abriss wurde genehmigt.
Ende 2023 fuhren schliesslich die Bagger auf. Und wurde für das frei werdende Land ein Gestaltungsplan erarbeitet und genehmigt. Und spätestens seit auf der Wiese die vielen Profilstangen in die Luft ragten, warteten viele im Dorf auf das Baugesuch. Nun ist es so weit: Bis zum 1. Juli liegen die Unterlagen für die neue Wohnüberbauung auf der Gemeinde auf.
Bezug im Winter 2028 geplant
Bei der Büttiker Koch AG respektive der Tochterfirma Immoforte freut man sich, dass endlich der nächste Schritt möglich ist. «Die Phase, bis ein bewilligter Gestaltungsplan vorliegt, nimmt relativ viel Zeit in Anspruch, da sehr viele Stellen in den Prozess involviert sind», erklärt Stefan Köchli, Leiter Immobilien. Dafür soll es jetzt schnell gehen. «Sofern keine Einwendungen gegen das Baugesuch erfolgen, würden wir voraussichtlich im Sommer 2026 mit dem Bau starten und nach einer Bauphase von ungefähr 2½ Jahren, also im Winter 2028, wären die Objekte bezugsbereit», so Köchli weiter. Gebaut werden soll «in einem Rutsch», auf eine Etappierung wird verzichtet.
Zwei unterschiedliche Bereiche
Damit erhält die Gemeinde Sarmenstorf einen neuen Wachstumsschub. Auf dem Areal sind nicht weniger als 17 Reiheneinfamilienhäuser und ein Mehrfamilienhaus geplant. Dabei wird zwischen zwei Abschnitten unterschieden. Entlang der Kantonsstrasse stehen eine Reihe mit fünf Reiheneinfamilienhäusern und schräg dazu das Mehrfamilienhaus vor, diese Gebäude müssen sich im Aussehen an der Typologie des früheren Wohnhauses orientieren. Dies wird erreicht durch ein recht steiles Satteldach. Auf dem weiter zurückliegenden Bereich sind vier Abschnitte mit jeweils drei Reiheneinfamilienhäusern vorgesehen. Die Häuser stehen später allesamt zum Verkauf, bei den Wohnungen im Mehrfamilienhaus ist der Entscheid noch offen, ob es Eigentums- oder Mietwohnungen werden.
Viel Grün geplant
Interessant ist die Gestaltung des Aussenraums. Die Autos finden Platz in einer riesigen Tiefgarage mit 59 Abstellplätzen – daneben sind auch 127 Veloabstellplätze vorgesehen. Somit bleibt der Innenraum der Überbauung quasi verkehrsfrei und bietet viele Möglichkeiten für Begegnungen und zum Schaffen von Grünflächen. Ein Pavillon in der Mitte des Areals und der angrenzende Spielplatz stehen für eine gemeinschaftliche Nutzung zur Verfügung. Zudem kann ein Teil des internen Wegnetzes für Ballspiele benutzt werden.
Die Reiheneinfamilienhäuser im hinteren Bereich weisen einen sehr grosszügigen Grundriss auf und bieten mit sechs Zimmern auf zwei Ebenen viel Platz für Familien. Dazu kommt ein Kellerabteil und eine Waschküche im Untergeschoss. Die Häuser in der vorderen Zeile sind etwas schmaler, dafür höher, hier gibt es sogar zwei Dachgeschosse, wobei im obersten Geschoss ein Mehrzweckraum eingeplant ist. Die Reihenhäuser besitzen alle eine Terrasse. Das Mehrfamilienhaus wiederum bietet acht Wohnungen in unterschiedlichen Grössen. Alle entweder mit Terrasse, Balkon oder Loggia.
Die Fassaden sind aus Stahlbeton und Holz geplant. Auf den Dächern soll teilweise eine Photovoltaikanlage installiert werden. Auch beim Heizen ist man ökologisch unterwegs. Vorgesehen ist eine Erdsondenwärmepumpe. Die Baukosten belaufen sich auf rund 18 Millionen Franken.