Irische Musik im Blut
09.01.2024 Boswil, Region OberfreiamtDie Irish-Folk-Band Làr bàn verlieh dem Boswiler Neujahrsapéro eine besondere Note
An die hundert Gäste folgten am Sonntag der Einladung von Kulturverein und Gemeinderat zum stimmungsvollen Neujahrsapéro in der Alten Kirche.
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Die Irish-Folk-Band Làr bàn verlieh dem Boswiler Neujahrsapéro eine besondere Note
An die hundert Gäste folgten am Sonntag der Einladung von Kulturverein und Gemeinderat zum stimmungsvollen Neujahrsapéro in der Alten Kirche.
Schon mit ihrer zum Ambiente der Alten Kirche Boswil perfekt passenden musikalischen Eröffnung entführten Sabina Furrer (Geige), Andrea Arnold (Flöte), Mario Ineichen (Gitarre) und Manuel Kägi (Irische Rahmentrommel / Banjo) das Publikum in die Welt der traditionellen irischen Volksmusik. Anschliessend begrüsste Urs Werder, Präsident des Kulturvereins, die Besucherinnen und Besucher und bedankte sich bei der Stiftung Künstlerhaus für das Gastrecht in der Alten Kirche. Mit Blick auf die etwas engen Platzverhältnisse erklärte er: «Am Vormittag fand hier noch ein sehr gut besuchtes Konzert statt und wir haben die Bestuhlung unverändert übernommen.»
Ordnung machen ist anstrengend
Gemeindeammann Michael Weber war stolz auf das wunderschön beleuchtete Ensemble rund um die Alte Kirche: «Allein schon der Weg hierher zum traditionellen Kulturanlass mit Apéro war eindrucksvoll.» Dann erzählte er humorvoll von seinem Jahresendstress, da am 31. Dezember einige seiner im Vorjahr unter dem Stichwort «Aufräumen» gefassten guten Vorsätze noch nicht umgesetzt waren. Der Ablagetisch im Büro sei noch mit Modelleisenbahn-Magazinen und anderen Dokumenten zugedeckt gewesen. Also mit einem vollen Waschkorb hinauf in den Estrich, aber mit einem halbvollen wieder hinunter. «Da oben war einiges, was ich im Laufe der Zeit aus den Augen verloren hatte.» Ordnung machen sei zwar spannend, aber durchaus auch anstrengend, Treppe hinauf, Treppe hinunter.
Dazu das übliche Endjahresprogramm mit Bekanntenbesuchen, Abstecher ins Hallenbad und auf die Skipiste, mindestens dreimal mit dem Film «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» und zweimal einem Fondue chinoise. «Aber», meinte er lachend, «darauf habe ich verzichtet und es vorgezogen, auf dem Sofa zu faulenzen.» Als Beweis für sein Aufräumen hatte er zwei Märklin-Kataloge dabei. «Wer sie möchte, darf sie gerne haben.» Bekanntlich ist der Gemeindeammann ein Modelleisenbahn-Fan, wobei es sich rasch herausstellte, dass im Publikum einige «Artgenossen» dabei waren. Mit einem Dankeschön an die Besucherinnen und Besucher, an den organisierenden Kulturverein sowie an die Band Làr bàn und den besten Wünschen für 2024 verabschiedete er sich mit den Worten: «Ich hoffe, Sie nehmen einige Ideen mit nach Hause, was Sie dort noch alles aufräumen können.»
Dann gehörte die Bühne wieder Làr bàn, wobei das Publikum von Mario Ineichen erfuhr, dass der gälische Bandname übersetzt «Weisses Zentrum» bedeutet. Und wiederum überzeugten die vier Musizierenden während gut einer halben Stunde mit harmonischen, manchmal leicht melancholischen Melodien aus der irischen Volksmusik, die durchaus auch fröhliche, rhythmische Klänge kennt.
Bis zum «Vogellisi»
Überraschend der Übergang bei einem Stück in das bekannte «Vogellisi». Auch faszinierende Lieder fehlten nicht, wobei die sanften Stimmen von Andrea Arnold und Mario Ineichen perfekt harmonierten. Ineichen: «Wir haben irische Musik nicht in Irland selbst erlernen können, dafür haben wir sie im Blut.» Zudem wies er darauf hin, dass die irischen Volkslieder zu neunzig Prozent mit dem Thema «Whisky geniessen» zu tun haben, die restlichen mit dem Sterben, was dann wiederum zum Trinken führe. Für das eindrückliche Konzert bedankten sich die begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörer mit einem grossen Applaus, bevor man sich dann im Foyer zum genussvollen Apéro und freundschaftlichen Gesprächen traf, wobei sich nicht wenige Gäste bei Werder für den stimmungsvollen Anlass bedankten. --wam