Interessiert an Weiterentwicklung
26.07.2024 Meisterschwanden, Region UnterfreiamtKarin Filli ist die neue Stiftungsleiterin des Gärtnerhauses in Meisterschwanden
Sie kannte das Gärtnerhaus bereits, bevor sie ihre neue Stelle antrat. In ihrer Funktion will Karin Filli wertvolle Prozesse weiterführen und dabei die Entwicklung der Stiftung ...
Karin Filli ist die neue Stiftungsleiterin des Gärtnerhauses in Meisterschwanden
Sie kannte das Gärtnerhaus bereits, bevor sie ihre neue Stelle antrat. In ihrer Funktion will Karin Filli wertvolle Prozesse weiterführen und dabei die Entwicklung der Stiftung mitprägen.
Der «Kochtopf» ist eines der Projekte des Gärtnerhauses. Im frisch renovierten Gasthaus in Fahrwangen arbeiten Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung Hand in Hand mit Gastroprofis. Die Leidenschaft für frisches und gutes Essen steht dabei an erster Stelle.
«Für den Einbezug der Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Voraussetzungen in unserer Gesellschaft», dafür arbeitet die neue Leiterin des Gärtnerhauses Karin Filli. Sie hat am 1. Juni die Leitung aus den Händen von Matthias Lämmli übernommen.
Im «Kochtopf» treffen sich Menschen
Dass im «Kochtopf», dem ehemaligen Restaurant Seetal, heute Menschen mit besonderen Bedürfnissen und Gäste sich entspannt begegnen, freut die neue Stiftungsleiterin. Im renovierten Gasthaus gibt es leckere Gerichte aus lokalen Produkten zum Mittagessen oder auch den beliebten Sonntagsbrunch, für den man reservieren muss. Ebenso verpflegt die Küchencrew die Bewohnenden und Mitarbeitenden der Stiftung. «Dies bietet immer wieder unkomplizierte Begegnungen», das ist Filli wichtig.
Betriebe, die zum Dorf gehören
Zur Stiftung Gärtnerhaus gehören auch eine Schreinerei, ein Atelier und der beliebte Blumen- und Dekorationsladen am Bärenplatz in Fahrwangen. Auch hier ist eines der fokussierten Ziele, dass Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam arbeiten und dabei mit der Gesellschaft in Kontakt kommen. Inklusion ist das Stichwort bei der Arbeit, die Karin Filli weiterführt. «Inklusion heisst nicht, dass wir als Institution einzig dafür verantwortlich sind, dass Menschen mit Behinderung am Leben in der Gesellschaft teilhaben können.» Vielmehr ist die Gesellschaft aufgerufen, Strukturen zu schaffen, die es jedem Menschen – auch den Menschen mit Behinderung – ermöglichen, von Anfang an ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein und teilhaben zu können.
Wunsch nach einer sinnstiftenden Arbeit
Ihre Berufslaufbahn hat in der Privatwirtschaft begonnen. Vor 15 Jahren hat sie sich nach Engagements im Konsumgüterbereich bei einer beruflichen Auszeit gefragt: «Gibt es noch etwas Sinnhafteres?» Danach führte sie die erste Station ihrer neuen Laufbahn in einer sozialen Institution nach Baden. Ziel war der Aufbau eines Zentrums für körperbehinderte Erwachsene im Aargau. Es sollte ein neues Haus für erwachsene Menschen mit Körperbehinderung etabliert werden. «Aufgrund meiner Marketingkenntnisse hatte ich nach wenigen Monaten die Gesamtleitung inne», berichtet Filli. Die Stiftung stellt für Menschen mit Körperbehinderung Wohn-, geschützte Arbeitsplätze und Beschäftigungsplätze ohne Leistungsdruck zur Verfügung.
In dieser Zeit wurde sie Mutter und hatte darum den Wunsch, in einem kleineren Pensum zu arbeiten. Der Stellenwechsel führte sie in das Arbeits- und Wohnzentrum nach Kleindöttingen. Die Bereichsleitung Wohnen und Freizeitangebote für und mit Menschen mit einer geistigen oder psychischen Behinderung war für die nächsten zehn Jahre ihr Arbeitsbereich. Der Wunsch, nochmals etwas anders zu machen, hat sie dann ins Gärtnerhaus geführt.
Fliessender Übergang gewährleistet Kontinuität
«Die Vertreter der verschiedenen Organisationen im Kanton kennen sich», erzählt Filli. Da ihr Vorgänger Matthias Lämmli ebenfalls nochmals etwas Neues machen wollte, wurde die Stelle in Meisterschwanden ausgeschrieben. Worauf Filli sich bewarb und genommen wurde. Seit Dezember vergangenen Jahres wurde sie im Hintergrund bereits bei den wichtigsten Geschäften miteinbezogen. Es freut sie, dass ihr Vorgänger, der Finanzspezialist ist, sie bezüglich Finanzplanung und Zeitmanagement noch eine gewisse Zeit begleitet.
Reger Austausch ist als Basis unentbehrlich
Filli gefällt die Grösse der Stiftung Gärtnerhaus. 60 Menschen wohnen in den Eintrittswohnungen oder Aussenwohngruppen. «Wie soll ich ein Angebot gestalten, wenn mir die Nähe zu den Menschen fehlt? Diese überschaubare Grösse gibt uns die Möglichkeit einen Austausch zu führen mit den Klienten.» Darauf legt die Stiftungsleiterin viel Wert. Sie will die Bedürfnisse der Klienten kennen. Dass in der Stiftung Gärtnerhaus Klienten selbstverständlich miteinbezogen werden bei der Gestaltung aller Angebote, empfindet sie als ein wertvolles Gut welches erhalten werden soll. --vaw