Interessant, lehrreich, amüsant bis nervend
28.11.2025 WohlenEine persönliche Bilanz der «Höchsten im Dorf» mit etwas Distanz
Fünf ehemalige Einwohnerratspräsidenten und der aktuelle äussern sich über das Dorfparlament, das sein 60-jähriges Bestehen feiert. Wie schauen sie auf die Zeit als ...
Eine persönliche Bilanz der «Höchsten im Dorf» mit etwas Distanz
Fünf ehemalige Einwohnerratspräsidenten und der aktuelle äussern sich über das Dorfparlament, das sein 60-jähriges Bestehen feiert. Wie schauen sie auf die Zeit als Präsidentin und Präsident zurück? Die persönlichen Bilanzen fallen unterschiedlich aus.
Ariane Gregor: «Ich blicke sehr gerne auf diese Zeit zurück, weil ich viel gelernt habe und in den Themen wirklich sattelfest wurde. Die Arbeit war zeitintensiv, aber sie hat mir gezeigt, wie vielfältig unsere Gemeinde ist und wie viel möglich wird, wenn man Konsens aktiv sucht und findet. Als Präsidentin habe ich diese Zusammenarbeit besonders intensiv und positiv erlebt.»
Andrea Duschén: «Die Zeit im Einwohnerrat war interessant, aber manchmal auch nervend. Es gab viele gute Gespräche untereinander. Schön war, dass man auch nach den Sitzungen und den harten Diskussionen miteinander noch ein Bier trinken konnte. Die Zeit als Präsident empfand ich als sehr schön, sie war lehrreich, manchmal anstrengend, aber ich möchte sie auf keinen Fall missen.»
«Budgetsitzungen sind sauer aufgestossen»
Edi Brunner: «Die Zeit als Einwohnerratspräsident war lehrreich, fordernd, aber auch amüsant. Jede Sitzung war eine Herausforderung, man konnte nie wissen, welche Überraschungen während der Sitzung auf das Präsidium zukommen. Das Amt als höchster Wohler wurde jedoch von vielen positiven und schönen Erinnerungen begleitet. Ich konnte viele interessante Persönlichkeiten, auch Vereine und Gruppen, kennen und schätzen lernen. Zu meiner persönlichen Bilanz waren zwei Vorstösse prägend: erstens die Grüngutabfuhr sowie zweitens das Kreuz in der Abdankungshalle. Sauer aufgestossen sind mir jeweils die Budgetdebatten, ohne dass ich jetzt näher darauf eingehen will.»
Meinrad Meyer: «Meine Präsidentschaft im Einwohnerrat war in den Coronajahren 2020 bis 2021. In dieser Zeit sind wenig Repräsentationsaufgaben angefallen. Auf diese Aufgaben hatte ich mich besonders gefreut. Gerade hier kann der Einwohnerratspräsident wichtige und positive Aspekte, als Repräsentant des Rates, der Bevölkerung mitteilen. Eine grosse Herausforderung war die Arbeit im Ratsbetrieb. Abstandsregel und Masken waren Vorschrift und mussten eingehalten werden. Ich schaue heute positiv auf diese Zeit zurück und erinnere mich an meinen einzigen Stichentscheid als Präsident. Dank diesem konnte das Fest zur Einweihung des Busbahnhofes stattfinden. Eine schöne Erinnerung.»
«Sitzung erforderte viel Konzentration und Übersicht»
Cyrille Meier: «Ich schätzte meine Zeit im Einwohnerrat, da vor allem ab 2015 eine Stimmung in der Legislative sowie in der Exekutive herrschte, die davon geprägt war, dass man den Investitionsstau abbauen wollte. Diverse dringende Projekte wurden in den letzten Jahren realisiert und werteten Wohlen als Wohngemeinde auf. Meine Zeit als Präsident war für mich persönlich lehrreich, da die Vorbereitung einer Sitzung, die Leitung sowie die Nachbereitung viel Konzentration und Übersicht einforderten. Jedoch bemerkte ich in dieser Zeit als Präsident, dass der Einwohnerrat viele Motionen oder Anfragen einreichte, die mehr Beschäftigung für die Verwaltung einbrachten als einen Mehrwert für die Zukunft unserer Gemeinde.»
Marc Läuffer: «Ich durfte spannende Abstimmungen begleiten, wie die Aufwertung Zentralstrasse oder Zyklus-1-Schulhäuser. Ebenso empfand ich die Diskussionen bereichernd, auch wenn diese nicht durchgehend sachbezogen und teilweise emotional gehalten wurden. Am meisten werden mir die vielfachen Begegnungen mit der Bevölkerung in Erinnerung bleiben.» --dm
