«In ein Wespennest gestochen»
27.09.2024 WohlenBerufe Wohlen+: Integra zeigt die Möglichkeiten für Schüler mit Einschränkungen auf
Zum ersten Mal auf diese Art ist die Integra für Menschen mit Beeinträchtigung ein Teil von Berufe Wohlen+. Mit ihrer Teilnahme deckt sie ein grosses ...
Berufe Wohlen+: Integra zeigt die Möglichkeiten für Schüler mit Einschränkungen auf
Zum ersten Mal auf diese Art ist die Integra für Menschen mit Beeinträchtigung ein Teil von Berufe Wohlen+. Mit ihrer Teilnahme deckt sie ein grosses Bedürfnis ab. Denn sie hat viel Erfahrung in der Begleitung von Lernenden mit Einschränkungen.
Monica Rast
Für 14- und 15-Jährige ist der Einstieg in die Arbeitswelt gefühlt Jahre entfernt. Und doch naht die Zeit, in der sich Schülerinnen und Schüler für einen Weg entscheiden müssen.
Besonders für Schüler mit Unterstützungsbedarf ist die Suche nicht einfach. Die Idee zur Teilnahme an Berufe Wohlen+ entstand anlässlich der letzten Generalversammlung der Hagewo. «Da sprach man über Berufe+ und ich fand es etwas unfair, dass Schüler mit Beeinträchtigung nicht zur gleichen Zeit die Möglichkeit bekamen, in Berufe reinzuschauen», erklärt Marcel Meyer, Leiter Arbeit und Mitglied der Geschäftsleitung. «Es entstand dann alles ziemlich spontan», erinnert er sich. Trotz der Herausforderung möchten sie auch im nächsten Jahr wieder mitmachen. «Es ist eine coole Aktion.»
Grosse Nachfrage nach den Lehrstellen in der Integra
Mit der Teilnahme an Berufe Wohlen+ hat die Integra laut Meyer in ein Wespennest gestochen. Zum ersten Mal bietet die Integra einen Infotag für Schülerinnen und Schüler mit Unterstützungsbedarf an. «Das erste Mal beteiligt sich eine solche Institution an Berufe Wohlen+», erklärt Meyer, «ganz nach unserem Motto: Wir reden nicht, wir handeln.» Meyer ist stolz, dass die Integra bei Berufe Wohlen+ aufgenommen wurde und auf so grosses Interesse gestossen ist. 89 Personen, davon rund drei Viertel Schüler und ein Viertel Begleitpersonen aus heilpädagogischen Schulen aus der näheren Umgebung, haben sich angemeldet.
Eine Herausforderung für das OK-Team Robert Kappeler, Leitung berufliche Integration, Sarah Kündig und Claudia Christoffel. Acht Berufsrichtungen, zusammengefasst in drei Parcours, werden vorgestellt: 1. Küche, Service und Haushalt. 2. Mechanik, Logistik und Montage und Verpackung. 3. Garten- und Betriebsunterhalt. Eigentlich wollte man nur am Nachmittag die Parcours anbieten, doch wegen der grossen Nachfrage ist auch der Morgen verplant.
Auf den Besuch vorbereitet
Die rund 30 Lehrlinge der Integra wurden auf die zahlreichen Besucher vorbereitet und langsam an diesen einen Tag herangeführt. Während einige dem Ganzen etwas skeptisch begegnen und sich in ihrem Alltag gestört fühlen, sind andere stolz zu zeigen, was sie schon gelernt haben. So wie Nora und Cheyenne. Sie zeigen den Anwesenden, was man in der Hauswirtschaft alles zu erledigen hat. Vom Bügeln der Tischsets, T-Shirts und Hemden bis hin zur Reinigung von Tischen, Stühlen und Böden. Unter dem stolzen Blick von Cecile Waltisberg, Berufsbildnerin Hauswirtschaft, erklären die jungen Erwachsenen, worauf geachtet wird und wie der Arbeitsablauf aussieht. Sie seien schon ein wenig nervös gewesen, meinen sie, doch sind sie auch sichtlich stolz, das Ganze bravourös gemeistert zu haben. Die Integra bietet nicht nur Lehrstellen im eigenen Betrieb an, sondern begleitet Lernende im 1. Arbeitsmarkt.
Die zukünftigen Lernenden bekommen in der Integra nicht nur viele Informationen, sondern dürfen auch gleich selbst Hand anlegen. Sei es beim Serviettenfalten, Verzieren von Muffins, beim Versuch, einen kleinen Bagger zu bewegen, einen Stapler zu bedienen oder einen Motormäher zu fahren. «Sie sollen heute ganz viele Erfahrungen sammeln und ein Feeling für die Arbeit bekommen», erklärt Robert Kappeler und freut sich über das positive Feedback der Anwesenden.