Imposante Meilensteine
30.12.2022 WohlenRückblick: Zwei wesentliche Projekte, Nutzenbachstrasse und Sporthalle Hofmatten, konnten 2022 eingeweiht werden
kommt einem vor wie eine grosse Baustelle. Etliche Bauwerke nahmen im Jahr 2022 Formen an, zwei wichtige Projekte wurden vollendet: Die sanierte ...
Rückblick: Zwei wesentliche Projekte, Nutzenbachstrasse und Sporthalle Hofmatten, konnten 2022 eingeweiht werden
kommt einem vor wie eine grosse Baustelle. Etliche Bauwerke nahmen im Jahr 2022 Formen an, zwei wichtige Projekte wurden vollendet: Die sanierte Nutzenbachstrasse sollte auch den Verkehrsstress im Zentrum lindern. Die neue Sporthalle Hofmatten ist ein weiterer Eckpfeiler bei der Bildungsinfrastruktur, die auch den Vereinen zugutekommt.
Daniel Marti
Es sind zwei bauliche Meilensteine, die Wohlen gut anstehen und im Jahr 2022 zu Problemlösungen beigetragen haben. Beide Einweihungen fanden im vergangenen November statt. Je ein Werk im Tiefbau und im Hochbau überstrahlen einiges. Die Nutzenbachstrasse soll den Verkehr im Zentrum entlasten und die Sporthalle Hofmatten erweitert das Hallenangebot für Schulen und Vereine. Zugleich ist die neue Hofmatten-Anlage mit der Erneuerung und Erweiterung des Schulzentrums Halde verzahnt.
Wenn es einer wissen muss im Kanton Aargau, was genau baufällig ist und verbessert werden muss, dann ist das der Baudirektor. Und Regierungsrat Stephan Attiger fand klare Worte, als die sanierte Nutzenbachstrasse eröffnet wurde. Zuvor sei dieser Strassenabschnitt mit der Bezeichnung K 265 einer «Kantonsstrasse unwürdig» gewesen. Gefährlich, holprig, eng, mit einem Nadelöhr unter der SBB-Linie, für Velofahrer unzumutbar und für Fussgänger unmöglich – das war die Nutzenbachstrasse vor dem Baustart. Über Jahrzehnte hinweg.
Für 25 Millionen Sicherheit garantiert
Sieben Jahre lang dauerte die Phase von der Planung bis zum Baustart. Darum wurde die Vollendung auch gebührend gefeiert. «Nun hat es für alle Verkehrsteilnehmenden genügend Platz. Die Sicherheit ist somit gewährleistet», sagte damals Attiger.
Sechs Bauphasen und drei Teilprojekte umfasste das Gesamtprojekt Nutzenbachstrasse. Dies sind die Sanierung und der Ausbau der Anglikerstrasse (auf Villmerger Boden) und der Nutzenbachtrasse (auf Wohler Boden) inklusive Ersatz der SBB-Brücke und der Bünzbrücke. Hinzu kam ein neuer Velo- und Fussweg, ein Kreisel bei der Ferrowohlen/Cellpack sowie die Renaturierung des Nutzenbachs. Ein Monsterprojekt, das sich über eine Länge von 1,3 Kilometern hinweggezogen hat. Die budgetierten Baukosten wurden auf 24,75 Millionen Franken berechnet. Der Kanton Aargau bezahlt 13,72 Millionen, die Gemeinde Wohlen 5,37Millionen, die Gemeinde Villmergen 4,45 Millionen und die SBB/Grundeigentümer 1,21Millionen Franken.
Verkehrsprobleme im Zentrum noch nicht gelöst
Diese wichtige Verkehrsachse von Anglikon nach Villmergen beinhaltet auch etliche wichtige Erschliessungen, vom Sportzentrum Niedermatten über die Ferrowohlen bis hin zum Coop in Villmergen. Und die Baustelle wurde auch dafür verantwortlich gemacht, dass in Wohlen ein dauerhaftes Verkehrschaos herrscht(e). Wenn dann die Nutzenbachstrasse wieder offen sei, würde sich die Situation im Zentrum entschärfen, wurde aus dem Gemeindehaus stets beteuert. Verbessert hat sich die unbefriedigende verkehrstechnische Dauerbelastung im Zentrum allerdings nur minim.
Um Wohlens Verkehrsüberlastung sind wohl weitere Massnahmen zwingend. Ob das die Südumfahrung oder die Aufwertung und Neugestaltung der Zentralstrasse ist, die Zukunft wird es weisen. Der Grosskreisel mit Einbahnverkehr über die gesamte Kernzone wird es nicht sein. Die Prüfung dieses Vorschlages wurde im Parlament mehrheitlich verworfen.
Eine Einheit aus Alt und Neu
Durchwegs grossmehrheitlich stellte sich Wohlen – Einwohnerrat und Stimmvolk – hinter die neue Sporthalle Hofmatten. Und diese ist zu einem wahren Schmuckstück geworden. Leichte Verzögerungen von knapp drei Monaten wurden problemlos verkraftet. Das 16-Millionen-Werk ist imponierend. Die neue Sporthalle zeigt auch, wie sich der Turnhallenbau in den letzten dreissig Jahren entwickelt hat. Die alte Dreifachturnhalle ist mit der neuen Sporthalle verbunden. Alt und Neu bilden trotz verschiedenen Bauepochen eine Einheit. Die neue Sporthalle ist durchdacht, hochmodern und auch zeitgemäss. Und ästhetisch eine Wucht.
Die Zusammenführung von der bisherigen Turnhalle mit der neuen Sport- und Freizeitstätte beschert der Gemeinde Wohlen eine Sechsfachanlage. Vergleichbares gibt es in der Region nicht. Vor allem auch die Anordnung besticht. Eben nicht aneinandergereiht, sondern angewinkelt wurde der Neubau realisiert. Dies spart Bauland und optimiert die Abläufe – und zwar von Besucherinnen und Besuchern wie auch von Benutzern. «Diese neue Anlage erfüllt alles, was versprochen wurde», sagte beispielsweise der ehemalige Schulpflegepräsident Franco Corsiglia bei der Eröffnung.
Und Franziska Walti, Präsidentin der Schulleitungskonferenz, betonte, dass mit der neuen Sporthalle die Voraussetzungen geschaffen wurden für die Modernisierung des Schulzentrums Halde. Und die ist voll im Gang. Nach dem Start im Frühling wird im kommenden Februar beim neuen Halde-Primarschulhaus Aufrichte gefeiert. Auch das wird einen weiteren Meilenstein darstellen.