Im Zeichen des 100-Jahr-Jubiläums
11.03.2025 Auw, Region OberfreiamtAn der Generalversammlung blickt der Verein Maria Bernarda in Auw auf die grosse Feier zurück
Volle Kirche und über 200 Mitfeiernde im Mehrzweckgebäude. Der 100. Todestag «seiner» Heiligen hat das letzte Jahr des Vereins Maria Bernarda ...
An der Generalversammlung blickt der Verein Maria Bernarda in Auw auf die grosse Feier zurück
Volle Kirche und über 200 Mitfeiernde im Mehrzweckgebäude. Der 100. Todestag «seiner» Heiligen hat das letzte Jahr des Vereins Maria Bernarda geprägt.
Thomas Stöckli
Auf ein «unglaublich erfolgreiches Jahr», blickt Martin Abt, Präsident des Vereins Maria Bernarda in Auw zurück. Zugleich auch ein sehr intensives Jahr. Ein Jahr, das ganz im Zeichen des 100. Todestags der Heiligen stand, die in Auw aufgewachsen ist und während ihrer Missions- und Hilfstätigkeit in Ecuador und Kolumbien so viel Gutes bewirkt hat, dass sie 1995 von Papst Johannes Paul II. erst selig und 2008 durch Papst Benedikt XVI heilig gesprochen wurde.
Grosser Rückhalt
Am 19. Mai wurde jenes denkwürdige Jubiläum gefeiert. Abt schwärmt von der vollen Kirche und von der vereinten Chor-Power aus Auw und Sins, aber auch von den wertvollen Begegnungen beim Apéro. «Der Austausch war ein wichtiges Element des Tages», verrät der Vereinspräsident. «Miteinander ins Gespräch kommen», fügt er an. Einige waren schliesslich schon bei der Heiligsprechung in Rom mit dabei. Ihnen bot der Anlass Gelegenheit, sich wiederzutreffen.
Nach dem Vorbild der Heiligen habe man Wert darauf gelegt, die Feier schlicht zu halten. Und doch gehörte die Livemusik im Mehrzwecksaal zu einem würdigen Anlass. Die erwarteten 100 Anmeldungen wurden weit übertroffen. Schliesslich galt es, für über 200 Interessierte Platz und Verpflegung zu bieten. Um den Aufwand stemmen zu können, hat der Vorstand auf die tatkräftige Unterstützung des Frauenvereins und weiterer Freiwilliger zählen dürfen. Abt erwähnt unter anderem die vielfältigen Tischsets, welche die örtlichen Schulkinder mit viel Herzblut gestaltet haben.
Hoher Besuch
Schon vor dem grossen Jubiläum hat der Besuch von Schwester Marelvi Buelvas Mendoza, Generalleiterin der Kongregation der heiligen Maria Bernarda, im April für Freude gesorgt. «Sie hat uns einen goldenen Kelch mit Gravur zum 100-Jahr-Jubiläum überreicht», so der Vereinspräsident. Der Kelch gehört nun der Kirchgemeinde. Am Jubiläumsgottesdienst wurde er feierlich eingeweiht.
Auf grosses Interesse stiess auch der Vortrag von Schwester Katja über den Roten Faden im Leben. Gegen 70 Gäste hatten sich dazu in der Cafeteria des Bernardaheims eingefunden. Der geführte Besinnungsweg, der Besuch im Geburtshaus, die Verabschiedung von Pfarrer Thomas Zimmermann und die monatlichen Gedenkgottesdienste mit anschliessendem Café-Treff, die auch dieses Jahr wieder auf dem Programm stehen, rundeten ein ereignisreiches Jahr ab.
Spendefreudige Bevölkerung
Am Kuchenstand im Rahmen des traditionellen Weihnachtsbaum-Verkaufs kamen inklusive Spende des Forstbetriebes aus dem Baumverkauf stolze 1100 Franken zusammen. Ein Betrag, welcher durch eine private Spende nochmals erhöht werden konnte. «Wir konnten schliesslich 1600 Franken nach Mali überweisen.» Die Dankbarkeit beim berücksichtigten Kinderprojekt ist gross. Davon konnten sich die Besucher der Generalversammlung selbst überzeugen, wurde die mehrminütige Videobotschaft mit dem lauthals aus vielen Kinderkehlen intonierten «Merci beaucoup!» doch auf Grossleinwand abgespielt.
Die grosse Feier hat das Budget nicht so stark belastet, wie geplant. Anstelle eines Rückschlags von 8500 Franken durfte Andreas Gubler als Finanzverantwortlicher im Vorstand ein Plus von 3100 Franken vermelden. So kamen 2200 Franken zusätzliche Spendeneinnahmen herein, die Hälfte allein am Jubiläumstag. «Das hat uns überwältigt», so Gubler. Zum positiven Abschneiden trugen die 10 500 Franken eigene Rückstellungen sowie die je 1000 Franken von der Gemeinde und der Kirchgemeinde bei.
Neuer Internetauftritt und weitere Pläne
Im Hinblick auf die 2028 anstehenden nächsten Jubiläen beginnen bereits wieder die nächsten Rückstellungen. Dann wird nämlich das 20-Jahr Jubiläum der Heiligsprechung zu feiern sein, gleichzeitig steht der 10. Geburtstag des Vereins an. In der Zwischenzeit sind drei «normale» Jahre vorgesehen. «Jahre der Konsolidierung», wie es Abt formuliert. Aber nicht Jahre des Stillstands.
Aktuell macht man sich daran, den Internetauftritt zu erneuern. 5000 Franken sind dazu im diesjährigen Budget eingeplant, wobei 4000 davon aus bereits getätigten Rückstellungen entnommen werden können. Ziel ist es, auf der Homepage auch den Verein prominenter zu platziere, ohne den Fokus auf die Informationen über Maria Bernarda zu verlieren. Die bewährte Adresse soll bleiben, für die neue Homepage werden zwei Firmen eingeladen, eine Offerte zu erstellen.
Dass der Verein gesund ist, zeigt sich am gemütlichen Beisammensitzen bei Kaffee und Kuchen nach der Versammlung, aber nicht zuletzt auch an der Mitgliederzahl. Diese konnte einmal mehr gesteigert werden. Einem Todesfall stehen neun Neueintritte gegenüber. «Dass wir uns auf dem Level halten und sogar noch jedes Jahr etwas steigern können, macht uns enorm Freude», so Martin Abt.
Die Heilige von Auw im Radio
Dem Leben der Maria Bernarda ist eine Serie von 25-minütigen Podcasts gewidmet, die derzeit auf dem katholischen Sender Radio Maria ausgestrahlt wird. Dahinter steht Gerhard Imbach, Vorstandsmitglied des Vereins Maria Bernarda.
Bisher erschienen und auf radiomaria.ch unter «Podcasts» nachzuhören sind die Beiträge über die Kindheit und Jugendjahre in Auw, die Zeit im Kloster Maria Hilf Altstätten und nach Übersee sowie die Zeit in Ecuador. Letztere empfiehlt der Podcaster besonders. Hier wird deutlich, wie stark sich Maria Bernarda nicht nur in religiösen, sondern auch in weltlichen Themen eingebracht hat. So setzte sie sich gegen die Prügelstrafe und für eine bessere Gesundheitsversorgung ein.
Die nächste Folge ist für den 14. Mai programmiert. Dann geht es um das Wirken der Heiligen in Cartagena, Kolumbien. «Je nach Material werde ich daraus auch zwei Teile machen», so Imbach. Schliesslich komme die Serie bei der Hörerschaft sehr gut an: «Ich bekomme erstaunlich viele Rückmeldungen. --tst