Im Rampenlicht und Hintergrund
13.06.2023 Wohlen«Argovia Fäscht»: Seven rockte sein Heimspiel, Landbesitzer Stephan Gürber ist zufrieden
Am «Argovia Fäscht» steckte ganz viel Wohlen drin. Höhepunkt war der Auftritt von Jan Dettwyler alias Seven. Der Wohler mischte sich danach ...
«Argovia Fäscht»: Seven rockte sein Heimspiel, Landbesitzer Stephan Gürber ist zufrieden
Am «Argovia Fäscht» steckte ganz viel Wohlen drin. Höhepunkt war der Auftritt von Jan Dettwyler alias Seven. Der Wohler mischte sich danach unter die Menschen. «Ich bin dankbar für diesen besonderen Tag», sagt Seven.
Stefan Sprenger
Im Backstage-Bereich kommt es zum Wiedersehen. Während des Interviews mit Soulstar Seven holt sich Stephan Gürber eine Flasche Wasser. «Hey Stephan», ruft Seven. Eine Umarmung, beide lachen.
Gürber und Seven: ein starkes Duo
Gürber, der das Land für das Festival zur Verfügung stellt und in Vergangenheit schon selbst Open Airs organisierte und der Wohler Musiker kennen sich – und zwar schon lange. «Ich glaube, es war 2004 nach einem Konzert von mir im Casino. Da kam Stephan Gürber einfach zu mir und sagte: ‹Komm, lass uns etwas machen›», erzählt Seven. Zwei Jahre später, 2006, war Seven für das Booking und die Betreuung der Künstler am Sound-Arena-Festival in Wohlen zuständig, Gürber fädelte alles ein.
Für Seven war diese Erfahrung enorm wichtig. «Ich habe viel gelernt, auch Fehler gemacht. Doch diese Erfahrung vom Sound Arena 2006 hat mir viel gebracht und hilft mir auch heute noch. Ich kriegte einen Einblick in die andere Seite.» Nachdem Seven früher im Casino, in «De Club» oder in der Bleichi kleinere Partys organisiert hatte, war das seine erste richtig grosse Kiste als OK-Mitglied. Dementsprechend dankbar ist er für diese Erfahrung. «Stephan Gürber will etwas bewirken, er hat Visionen, er ist eine treibende Kraft. Das gibt es sehr selten und ich bewundere ihn sehr», sagt Seven.
Während der Soulstar auf der Bühne zu Hause ist und am «Argovia Fäscht» 18 000 Menschen in seinen Bann zieht, ist Gürber kein Mensch für den Mittelpunkt. Er ist zwar immer auf dem Gelände, aber kaum jemand weiss, dass dieses «Argovia Fäscht» nur dank Landbesitzer Gürber den Weg nach Wohlen fand. Ursprünglich wollte er in diesem Jahr selbst ein Open Air an diesem Ort auf die Beine stellen. Dann kam die Anfrage von «CH Media» – und er nutzte die Chance.
Der bescheidene Gürber ist kein Mann der grossen Worte, sondern eher der Taten. So will er sich auch nicht gross äussern. Er sagt aber: «Das ist eine grosse und friedliche Party, also ich bin zufrieden.»
Seven pennt beim Kumpel
Seven ist ein wichtiger Teil dieser Riesenparty. Mit seinen Hits wie «Lisa» oder «Unser kleines Wunder» sorgt er für bestes Festivalfeeling. Ob sanfte Ballade oder Funk, der zum Tanzen animiert: Seven bringt die ganze Palette mit und wird vom Publikum bei seinem Heimspiel lautstark gefeiert.
«Der Auftakt in den Festivalsommer ist gelungen», meint er. Der Blick ins Publikum sei für ihn besonders gewesen. «Freunde, Bekannte, frühere Schulkollegen, Familie, das gibt es nur hier in meinem Wohlen. Hier, wo einst alles angefangen hat, bin ich selbst nach 20 Jahren noch ein Hauptact und werde gefeiert von den Menschen. Das ist nicht selbstverständlich, das ist aussergewöhnlich – und dafür bin ich enorm dankbar.»
Schon im Vorfeld auf das Konzert am «Argovia Fäscht» habe er enorm viele Nachrichten erhalten. «Es ist ein Volksfest, ein Familienfest. Und ich freue mich sehr, einen Teil davon zu sehen», sagt er – und mischte sich am Abend unter die Menschen auf dem Gelände. Seven war und ist eben nach wie vor einer von hier, der seine Wurzeln nicht vergisst. «Niemals», sagt er lachend und stolz.
Seven wohnt mit seiner Familie in Berlin, hat in Dietikon eine Wohnung – übernachtete aber ganz in der Nähe des Festivalgeländes bei einem guten Freund aus früheren Zeiten. Er genoss das «Argovia Fäscht» in vollen Zügen. Ob als Künstler oder als begeisterter Zuschauer unter den Besuchern. «Dieser Festivalstandort ist einfach perfekt. Eingepackt in den Wald, mit eigenem Bahnhof, alles ist bereits mehrfach Open-Air-erprobt. Einfach geil hier in Wohlen», sagt Seven. Das wusste er vor 20Jahren allerdings schon. Damals 2006, als er tatkräftig mithalf beim Sound-Arena-Festival, gab es übrigens auch schon Lärmklagen. «Erstaunlich viel», wie er anfügt. Seine Meinung: «Ein Wochenende mit etwas lauter Musik sollte man ertragen können.» Erst recht, wenn der Sound des grössten Wohler Musikers durch die Boxen dröhnt.